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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller
Autoren: A. M. Dean
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in dem Wissen, dass mein Tod unvermeidlich ist und dass Sie eine große Rolle bei dem spielen werden, was als Nächstes kommen wird.
    Es gibt da etwas, das zu entdecken ich Ihnen überlassen muss, Emily. Etwas, das all meine bisherige Arbeit in den Schatten stellt, ja unbedeutend werden lässt.
    Ich weiß, wo die Bibliothek ist. Die Bibliothek, die von einem König aufgebaut worden ist, den Sie aus Ihren Forschungen nur allzu gut kennen. Die Bibliothek von Alexandria.
    Sie existiert wirklich wie auch die Gesellschaft, die dazugehört. Keines von beiden ist verloren.
    Hier geht es um weit mehr als nur um eine archäologische Kuriosität. Wenn Sie diesen Brief erhalten, Emily, dann bin ich deswegen getötet worden.
    Dieses Wissen darf nicht einfach so aufgegeben werden. Ich brauche Ihre Hilfe. Auf der Rückseite dieses Briefes steht eine Telefonnummer. Rufen Sie dort an, nachdem Sie den Brief gelesen haben. Ich verspreche Ihnen: Schon bald wird Ihnen alles klar werden.
    Wir haben einander nicht gut gekannt, Emily, und das bedauere ich sehr. Doch bitte seien Sie versichert, dass ich Ihnen in allem Ernst schreibe.
    Hochachtungsvoll,
    Arno

KAPITEL SIEBEN
    N EW Y ORK – 10:35 U HR EST (9:35 CST )
    Nach nur einem Klingeln hob der Sekretär ab.
    »Ja?«
    »Es ist erledigt. Genau wie Sie es bestimmt haben.« Die Stimme am anderen Ende der Leitung sprach in sachlichem, kaltem Ton.
    »Der Bewahrer ist tot?«
    »Ich habe das selbst erledigt. Die Polizei hat ihn heute Morgen gefunden.«
    Der Sekretär lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Ein Gefühl der Befriedigung und Macht brandete über ihn hinweg. Ein edles Ziel war erreicht worden, und die Zukunft ihres Projekts war gesichert. Nur wenige Männer in der Geschichte hatten versucht, was sie versuchten, und noch weniger hatten ihr Ziel erreicht. Doch sie würden Erfolg haben, und die Fortschritte der letzten Wochen zeigten, dass sich ihnen niemand in den Weg stellen konnte. Der Sekretär fuhr sich mit den Fingern durch das silberne Haar.
    »Er wusste, dass wir kommen«, sagte der andere Mann.
    Damit war zu rechnen gewesen. Die Terminierung des Gehilfen vor einer Woche war eine öffentliche Angelegenheit gewesen. Das hatten sie nicht verhindern können. Wenn ein Beamter des Patentamtes von Washington D. C. in seinem Büro erschossen wird, dann bekommen die Medien unweigerlich davon Wind. Aber der Rat hatte die Terminierung ja auch nicht verbergen wollen. Wer nicht wusste, worum es ging, würde das nur als einen Mord unter vielen betrachten; doch diejenigen, die ihre Ziele waren, würden es als Warnung erkennen.
    »Das ist irrelevant«, sagte der Sekretär dann auch prompt, »solange Sie Ihre Arbeit erledigt haben. Abgesehen von der Quelle, um die Sie sich schon bald kümmern werden, war er der Letzte, der Zugriff auf die Liste gehabt hat.«
    Das Durchsickern der Liste war unentschuldbar gewesen. Alles, wofür sie so lange und so hart gearbeitet hatten, stand plötzlich wegen etwas so Unbedeutendem wie einer Namensliste auf dem Spiel, da ihr gesamter Plan auf Anonymität beruhte. Doch irgendwie war die Liste nach außen gelangt. Darauf hatte es nur eine Reaktion geben können: jeden auszuschalten, der sie gesehen hatte. Das Leben des Bewahrers und seines Gehilfen waren für den Sekretär von Wert gewesen, doch das Risiko war einfach zu groß.
    Der Sekretär war so tief in Gedanken versunken, dass er die Stille am anderen Ende der Leitung zunächst nicht bemerkte. Als er sie wahrnahm, schreckte er alarmiert auf.
    »Was ist? Stimmt was nicht?«
    »Die Tatsache, dass er wusste, dass wir kommen … Das könnte bedeutsamer sein, als Sie denken.«
    Der Sekretär zuckte unwillkürlich zusammen. Er mochte keine Überraschungen. Er beugte sich noch weiter vor und drückte sich den Hörer an die Wange.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Er hat es bis in sein Büro geschafft, bevor ich ihn erledigen konnte. Irgendetwas kam mir dann komisch vor, doch ich konnte dort nicht länger bleiben. Aber als ich heute Morgen noch mal da war, hat sich mein Verdacht bestätigt.«
    »Bitte, fahren Sie fort«, forderte der Sekretär ihn mit einstudierter Ruhe auf. Er hatte jahrzehntelange Erfahrung, was schlechte Nachrichten betraf. Ein guter Anführer wirkte besonders hart und Furcht erregend, wenn er unter allen Umständen die Ruhe behielt.
    »Da war ein Buch auf seinem Schreibtisch«, sagte der Freund. »Drei Seiten fehlten. Sie waren rausgerissen. Ich habe sie im Mülleimer neben dem Tisch
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