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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller
Autoren: A. M. Dean
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der Bibliothek, eine riesige Granitscheibe von 160 Metern Durchmesser, soll die aufgehende Sonne repräsentieren, und an der Fassade findet man Texte in 120 verschiedenen Sprachen und Schriften. Die Bibliothek ist schräg gebaut und neigt sich zu einem großen Teich, der das Meer darstellen soll, und allein der Hauptlesesaal ist 70 000 Quadratmeter groß. Wie Emilys Reiseführerin erklärt, beherbergt die Bibliotheca Alexandrina eine große Sammlung antiker und moderner Karten. Ein weiterer Flügel ist multimedialen Inhalten gewidmet, und es gibt auch ein Labor für die wissenschaftliche Restaurierung alter Texte sowie eine große Sammlung von Büchern in Blindenschrift. Des Weiteren gehört ein Planetarium zu dem Komplex wie auch acht separate Museen mit mehr als dreißig Sammlungen.
    Was einige Leser aber wohl am meisten überrascht hat, ist die Behauptung der Reiseführerin, dass die Bibliotheca Alexandrina die einzige vollständige Kopie des Internet Archives beherberge, doch auch das entspricht der Wahrheit – inzwischen wird das Archiv allerdings auch an anderen Orten gepflegt. In Form von Spenden hat die neue Bibliothek eine auf 200 Computer verteilte Datenbank mit 100 Terabyte Speicher erhalten, was damals, im Jahre 2002, einem Wert von 5 Millionen US-Dollar entsprach. Diese Datenbank enthält einen vollständigen ›Schnappschuss‹ jeder Seite des Internets aus den Jahren 1996–2001. Seit dieser Zeit wird das Archiv immer wieder auf den neuesten Stand gebracht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bis heute ist die Bibliotheca Alexandrina eine der wichtigsten Datensammelstellen des Internet Archives.
    Zumindest zum Teil war es dieser technologische Aspekt der neuen Bibliothek, der mich zu einer der wichtigsten Storywendungen im Buch inspiriert hat.
    D ER T OPKAPI -P ALAST UND DER D OLMABAHCE -P ALAST IN I STANBUL
    Diese beiden prächtigen Zeugnisse osmanischer Kultur sind in der Verlorenen Bibliothek korrekt beschrieben, und sie unterscheiden sich tatsächlich so stark voneinander, wie Emily es auch wahrnimmt. Beide gehören zu den bedeutendsten Touristenattraktionen der Stadt, und auch wenn der Topkapi-Palast die alte osmanische Kultur originalgetreuer wiedergibt, ist der im 19. Jahrhundert entstandene Dolmabahce der visuell beeindruckendere. Architektonisch grotesk und ohne erkennbaren eigenen Stil war er vorwiegend dazu gedacht, westliche Besucher in jeder Hinsicht zu beeindrucken. Auf 110 000 Quadratmetern befinden sich die große Treppe aus Baccaratkristall sowie der Diplomatensaal, in dem der größte Kronleuchter der Welt unter der Decke hängt, ein Monstrum aus 750 Lampen und ein Geschenk von Königin Victoria an den türkischen Sultan.
    Außerdem befindet sich das Schlafzimmer von Mustafa Kemal Atatürk im Palast des Vaters der modernen Türkei. Die Uhr auf dem Nachttisch zeigt immer noch 9:05 Uhr und markiert damit den genauen Todeszeitpunkt Atatürks am 10. November 1938. Gleiches galt viele Jahre lang für alle anderen Uhren im Palast auch. Viele Leser werden sicherlich erleichtert sein zu hören, dass in Wirklichkeit kein Möbelstück in diesem Zimmer verunstaltet worden ist.
    D IE U NIVERSITY C HURCH OF S T . M ARY THE V IRGIN UND DIE B ODLEIAN L IBRARY IN O XFORD
    Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die University Church of St. Mary the Virgin in Oxford in Wahrheit nicht zerstört worden ist. Wie schon im 13. Jahrhundert steht sie noch immer stolz im Stadtzentrum. Mit ihrem Turm, von dessen Spitze man einen wunderbaren Blick über die Stadt hat, stellt sie einen beeindruckenden Anblick dar. Die University Church hat eine bemerkenswerte Geschichte, und das sowohl vor als auch nach der Reformation. Kardinal Newman hat auf ihrer Kanzel gepredigt, bevor er mit seinem Übertritt von der anglikanischen zur römisch-katholischen Kirche für großen Aufruhr gesorgt hat. Und John Wesley, eine der wichtigsten Figuren in der Geschichte des Methodismus, hat hier ebenfalls gepredigt, bevor er für seinen übertrieben provokativen Stil in die amerikanischen Kolonien verbannt worden ist. Die Kirche ist ebenfalls als Gerichtssaal verwendet worden, und im Inneren sind noch immer Kerben an den Säulen zu sehen, wo einst die Tribüne für den Prozess gegen Latimer, Ridley und Cranmer errichtet worden ist, die sogenannten ›Märtyrer von Oxford‹, die man mitten auf der Broad Street verbrannt hat, weil sie sich nicht der römisch-katholischen Kirche unterwerfen wollten. Neben dieser eher
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