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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung
Autoren: Nora Roberts
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die Sicherheitskette zuließ. Sein Blick ging von Althea zu Colt und wieder zurück. „Hat das nicht Zeit? Ich bin im Augenblick beschäftigt.“
    „Ich fürchte nicht. Es dauert nicht lange, Mr Nieman. Nur eine Routineangelegenheit.“
    „Also gut.“
    Unüberhörbar ungehalten schob er die Kette lautstark zurück. „Kommen Sie rein.“
    Althea sah beim Eintreten die Kartons auf dem Boden stehen. Viele davon waren mit geschreddertem Papier gefüllt. Was in Altheas Augen so verdächtig wirkte wie ein rauchender Colt.
    „Wie Sie sehen, kommen Sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt.“
    „Ja, das sehen wir. Sind Sie dabei umzuziehen, Mr Nieman?“
    „Glauben Sie vielleicht, dass ich nach diesem … diesem Skandal weiter hier wohne und arbeite?“ Empört zerrte er an seiner festgezurrten Krawatte. „Ich denke ja gar nicht daran. Polizei, Reporter, Mieter, die einen ständig mit irgendwelchen Fragen nerven. Seit dieser Sache hatte ich keinen Moment Ruhe mehr.“
    „Ich kann mir vorstellen, dass es eine Prüfung für Sie ist“, bemerkte Colt. Er hätte diese Krawatte gern noch ein bisschen fester gezogen.
    „Das ist es wahrlich. Nun, ich nehme an, Sie wollen sich setzen. Bitte.“ Nieman deutete auf Stühle. „Aber viel Zeit habe ich nicht. Ich muss noch eine Menge packen. Den Möbelpackern will ich das nicht anvertrauen“, setzte er hinzu. „Sie achten nicht auf die Dinge.“
    „Sie haben einige Erfahrung mit Umzügen?“ Das kam von Althea, die schon ihr Notizbuch herausgeholt und ihren Stift gezückt hatte.
    „Natürlich. Ich bin, wie schon gesagt, viel herumgekommen. Mir macht meine Arbeit Spaß.“ Er verzog den Mund zu einem gekünstelten Lächeln. „Aber ich finde es langweilig, zu lange auf derselben Stelle zu sitzen. Und erfahrene Hausverwalter werden immer gesucht.“
    „Davon bin ich überzeugt.“ Althea tippte mit ihrem Stift gegen den Block. „Die Besitzer dieses Hauses hier heißen …“ Sie begann, ihr Notizbuch durchzublättern.
    „Johnston und Croy, Inc.“
    „Ja.“ Sie nickte, als sie die Eintragung fand. „Es hat Sie doch bestimmt nicht gefreut zu hören, was sich da oben im Penthouse abgespielt hat, oder?“
    „Das kann man wohl sagen.“ Nieman lüpfte die Hosenbeine und setzte sich. „Es handelt sich um eine angesehene Firma. Sehr erfolgreich im Westen und Südwesten. Natürlich haben sie es mir angekreidet. Aber das war ja zu erwarten.“
    „Weil Sie mit dem Mieter kein persönliches Gespräch geführt haben?“, fragte Althea.
    „Das Wichtigste bei der Hausverwaltung ist, dass jeden Monat die Mieten pünktlich eingehen und dass nicht so eine große Fluktuation herrscht. Das habe ich sichergestellt.“
    „Und Sie haben auch sichergestellt, dass in einer der Ihnen anvertrauten Wohnungen strafbare Handlungen begangen wurden.“
    „Man kann mich ja wohl kaum für das persönliche Verhalten meiner Mieter verantwortlich machen.“
    Althea beschloss, dass es Zeit war, ein Risiko einzugehen. Ein genau kalkuliertes. „Und Sie haben die Wohnung nie betreten? Sich nie davon überzeugt, dass alles in Ordnung ist?“
    „Warum hätte ich? Ich hatte keinen Grund, Mr Davis zu stören oder das Penthouse zu betreten.“
    „Sie waren also in der Zeit, in der Mr Davis die Wohnung bewohnte, nie drin?“
    „Das habe ich doch eben gesagt.“
    Sie runzelte die Stirn, blätterte ein paar Seiten zurück. „Und wie erklären Sie sich dann Ihre Fingerabdrücke?“
    Niemans Augen flackerten ganz kurz. „Ich verstehe nicht, was Sie meinen.“
    Sie war nah dran, aber noch nicht nah genug. „Ich frage mich, was Sie sagen würden, wenn ich Ihnen erzählte, dass man Ihre Fingerabdrücke in dem Penthouse gefunden hat – obwohl Sie behaupten, die Wohnung nie betreten zu haben.“
    „Ich verstehe nicht …“ Mittlerweile musste er sich schon ganz schön abstrampeln. „Ach ja. Jetzt erinnere ich mich wieder. Ein paar Tage vor … vor dem Vorfall … ging im Penthouse der Feuermelder los. Und nachdem auf mein Klopfen hin niemand öffnete, verschaffte ich mir natürlich mit meinem Ersatzschlüssel Zugang zu der Wohnung.“
    „Und? Hat es gebrannt?“, fragte Colt.
    „Nein, nein, der Feuermelder war einfach nur defekt. Es war ein so geringfügiger Vorfall, dass ich es vergessen habe.“
    „Vielleicht haben Sie ja noch mehr vergessen“, sagte Althea höflich. „Vielleicht haben Sie auch vergessen, uns von dem Blockhaus westlich von Boulder zu erzählen. Verwalten Sie dieses Haus
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