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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung
Autoren: Nora Roberts
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zwei jetzt nicht sofort aufhört, euch gegenseitig zu beweihräuchern, bekomme ich auf der Stelle einen Nervenzusammenbruch.“ Althea setzte sich aufs Bett und machte die Augen ganz fest zu. „Ich könnte heimlich durch die Hintertür verduften.“
    „Er würde dich wieder einfangen“, sagte Cilla.
    „Wenn ich einen richtig guten Vorsprung hätte, nicht. Vielleicht, wenn ich …“ Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. „Wenn das Nightshade ist, ich bin nicht zu sprechen.“
    „Natürlich nicht“, stimmte Deborah zu. „Pech.“ Sie öffnete ihrem Mann und ihrer Tochter die Tür. Das ist Glück, dachte sie, während sie Gage anlächelte. Das größte Glück der Welt.
    „Tut mir leid, dass ich die Vorbereitungen störe, aber wir haben da unten ein paar Leute, die schon ganz unruhig werden.“
    „Wenn diese Kinder die Hochzeitstorte angerührt haben …“, begann Cilla.
    Gage konnte sie beruhigen: „Boyd hat sie gerettet.“ In letzter Sekunde. Auf einem Arm das Baby, legte er den anderen seiner Frau um die Taille. „Colt hat den Teppich bald durchgelaufen.“
    „Dann ist er also nervös“, bemerkte Althea. „Das sollte er auch sein. Ihr seht ja, in was für eine Situation er uns gebracht hat. Oh Mann, ich wünsche mir, die Fliege an der Wand dort zu sein.“
    Gage grinste und zwinkerte Deborah zu. „Es hat seine Vorteile.“ Er tätschelte seine kleine Tochter, als sie zu quengeln begann.
    „Gib sie mir, Gage.“ Deborah nahm Adrianna auf den Arm. „Geh und hilf Boyd, den Bräutigam zu beruhigen. Wir sind gleich so weit.“
    „Wer sagt das?“ Althea rang die Hände, atmete tief durch und versuchte ruhig zu bleiben.
    Cilla scheuchte Gage aus dem Zimmer und schloss die Tür. Jetzt wurde es Zeit, schwere Geschütze aufzufahren. „Feigling“, sagte sie weich.
    „Nur noch eine Minute …“
    „Du hast Angst, nach unten zu gehen und dem Mann, den du liebst, in aller Öffentlichkeit ein Versprechen zu geben. Das ist erbärmlich.“
    Deborah, die das Baby beruhigt hatte, fing den Ball auf. „Wirklich, Cilla, sei nicht so hart mit ihr. Wenn sie ihre Meinung geändert hat …“
    „Das hat sie ja gar nicht. Sie kann sich nur einfach nicht entscheiden. Dabei tut Colt alles, um sie glücklich zu machen. Er will sogar seine Ranch verscherbeln und sich hier ein Stück Land kaufen.“
    Althea stand auf. „Das ist unfair.“
    „Das ist es wirklich.“ Deborah baute sich neben Althea auf und biss sich auf die Innenseite ihrer Unterlippe, um sich vom Grinsen abzuhalten. „Von dir hätte ich eigentlich ein bisschen mehr Verständnis erwartet, Cilla. Das ist schließlich eine Entscheidung, die man nicht alle Tage trifft.“
    „Dann sollte sie sie endlich treffen und sich nicht hier oben verkriechen wie eine eiserne Jungfrau, kurz bevor sie geopfert wird.“
    Althea reckte trotzig das Kinn. „Ich verkrieche mich nicht. Deb, geh raus und sag ihnen, dass sie mit der verdammten Musik anfangen sollen. Ich komme jetzt runter.“
    „In Ordnung, Thea. Wenn du dir wirklich sicher bist.“ Deborah tätschelte ihren Arm, zwinkerte ihrer Schwester zu und eilte dann aus dem Zimmer.
    „Also gut, komm.“ Althea stürmte zur Tür. „Gehen wir.“
    „Fein.“ Cilla schlenderte hinter ihr her, dann begannen beide, hintereinander die Treppe hinunterzugehen.
    Althea war schon fast unten, als ihr klar wurde, dass sie reingelegt worden war. Die beiden Schwestern hatten die Guter-Cop-böser-Cop-Masche abgezogen wie zwei Profis.
    Jetzt rebellierte ihr Magen. Es gab überall Blumen, eine Wand aus Farben und Düften. Und Musik, weiche, romantische Klänge. Sie sah Colts Mutter, die sich schwer an seinen Vater lehnte und tapfer durch einen Tränenschleier lächelte. Sie sah Natalie strahlen und sich die Augen betupfen, und Deborah, ebenfalls mit nassen Augen, mit Adrianna auf dem Arm.
    Da war Boyd, der nach Cillas Hand griff und ihr einen Kuss auf die nasse Wange gab, bevor er wieder zu Althea schaute und ihr aufmunternd zuzwinkerte.
    Althea blieb ruckartig stehen. Wenn die Leute bei Hochzeiten weinen, müssen sie einen Grund dafür haben, schloss sie.
    Dann schaute sie zum Kamin und sah nur noch Colt.
    Und er sah nur noch sie.
    Das Zittern in ihren Beinen ließ nach. Sie ging zu ihm hinüber, um ihm eine einzelne weiße Rose und ihr Herz zu übergeben.
    „Schön, dich zu sehen, Lieutenant“, murmelte er, während er ihre Hand nahm.
    „Schön, dich zu sehen, Nightshade.“ Sie spürte die Wärme des Kaminfeuers, das neben
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