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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung
Autoren: Nora Roberts
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stimmt’s?“
    „Nein, Liz, das wird es nicht, aber wenn ihr einander helft, darüber wegzukommen, kann es besser werden.“
    „Hoffentlich. Ich fühl mich innerlich immer noch so leer. Als ob da in mir ein Loch wäre.“
    „Du wirst es mit etwas anderem auffüllen. Du darfst nicht zulassen, dass deine Gefühle für andere Menschen darunter leiden. Es kann dich stark machen, Liz, aber du darfst nicht erlauben, dass es dich hart macht.“
    „Colt hat gesagt …“ Sie schniefte und streckte die Hand nach der Schachtel mit Papiertüchern aus, die ihre Mutter auf den Nachttisch gestellt hatte. „Er hat gesagt, dass ich, immer wenn ich das Gefühl habe, nicht mehr zu können, an Sie denken soll.“
    Althea starrte sie überrascht an. „An mich?“
    „Weil Sie so viel Schlimmes erlebt haben und etwas so Schönes daraus gemacht haben. Innerlich und äußerlich. Dass Sie nicht nur überlebt, sondern triumphiert haben.“ Sie lächelte mit Tränen in den Augen. „Und dass ich das auch kann. Es war lustig, ihn so reden zu hören. Ich glaube, er mag Sie sehr.“
    „Ich mag ihn auch.“ Und Althea wurde klar, dass sie ihn wirklich mochte, ja, mehr noch, dass sie ihn liebte. Es war keine Schwäche, einen Mann zu lieben, nicht wenn man ihn gleichzeitig achten und respektieren konnte. Und nicht, wenn der andere einen so sah, wie man war, und einen wiederliebte.
    „Colt ist echt klasse“, stellte Liz fest. „Er lässt einen nie hängen, egal was passiert, wissen Sie?“
    „Ich glaube, das weiß ich.“
    „Ich habe mir überlegt … ich weiß, dass die Therapie wichtig ist und alles, aber ich habe mir trotzdem überlegt, ob ich Sie vielleicht manchmal anrufen könnte. Wenn ich … wenn ich das Gefühl habe, dass ich es nicht schaffe.“
    „Ich hoffe, du machst es wirklich.“
    Althea stand auf, setzte sich neben Liz und nahm sie in den Arm. „Du rufst an, wenn du dich schlecht fühlst. Und wenn du dich gut fühlst, auch. Wir brauchen alle jemanden, der uns versteht.“
    Fünfzehn Minuten später überließ Althea die Cooks ihrer Eiscreme. Es gab eine Menge, worüber sie nachdenken musste. Als Erwachsene hatte sie immer gewusst, wo ihr Leben hinsteuerte. Jetzt hatte es eine plötzliche und dramatische Wendung genommen, und sie musste ihre Fassung wieder finden.
    Aber Colt erwartete sie in der Lobby.
    „Hey, Lieutenant.“ Er zog ihren Kopf zurück und küsste sie leicht.
    „Was machst du noch hier? Marleen sagte, du seist bereits gegangen.“
    „Ich war mit Frank spazieren. Er musste mit jemandem reden.“
    Sie legte ihm eine Hand an die Wange. „Du bist ein guter Freund, Nightshade.“
    „Andere Freunde gibt es nicht.“ Sie lächelte, weil sie wusste, dass er es ernst meinte. „Soll ich dich mitnehmen?“
    „Ich bin selbst mit dem Auto da.“ Aber als sie zusammen nach draußen gingen, wurde ihr klar, dass sie diese Auszeit gar nicht wollte. „Hast du Lust, einen Spaziergang zu machen? Ich bin so aufgewühlt.“
    „Klar.“ Er legte ihr einen Arm um die Schultern. „Du könntest mir helfen, ein Geschenk auszusuchen. Meine Mutter hat nächste Woche Geburtstag.“
    Ihr Widerstand erwachte umgehend – ein Reflex. „Ich kann nicht gut für Leute, die ich nicht kenne, Geschenke aussuchen.“
    „Du wirst sie bald kennenlernen.“ Er schlenderte zur Ecke und bog dann nach links ab, wo es eine Reihe von Geschäften gab. Er schaute in ein elegant dekoriertes Schaufenster, in dem teures Porzellan und Kristall ausgestellt war. „He, du bist doch nicht der Typ, der so eine Liste aufstellt, oder? Du weißt schon, für Hochzeitsgeschenke und so?“
    „Reiß dich zusammen, Nightshade.“ Sie ging so schnell an ihm vorbei, dass er Mühe hatte, Schritt mit ihr zu halten.
    „Was ist mit einer Aussteuer? Gibt es das heutzutage überhaupt noch?“
    „Keine Ahnung, und es interessiert mich auch nicht.“
    „Nicht, dass ich etwas gegen das Männerunterhemd hätte, das du letzte Nacht im Bett anhattest. Ich könnte mir nur vorstellen, dass etwas mehr … nein, etwas weniger für die Hochzeitsreise ganz nett wäre. Wohin willst du fahren?“
    „Hörst du jetzt auf?“
    „Nein.“
    Mit einem ungehaltenen Seufzer drehte sie sich um und schaute in das nächste Schaufenster. „Das ist ein hübscher Pullover.“ Sie deutete auf eine Schaufensterpuppe, die einen tiefblauen Pullover mit einem Schalkragen anhatte. „Vielleicht mag sie Kaschmir ja.“
    „Vielleicht.“ Er nickte. „Schön. Kaufen wir ihn.“
    „Siehst du,
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