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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung
Autoren: Nora Roberts
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irren.“
    „Das glaubst du doch nicht im Ernst.“
    Sie schloss für einen Moment die Augen, erlaubte den Puzzleteilchen, an ihren Platz zu fallen. „Es passt“, sagte sie grimmig. „Es gibt keinen einzigen Mieter, der Mr Davis je gesehen hat. Er war der Mann, der nicht da war – vielleicht, weil es ihn nie gab.“
    „Und wer hatte Zugang zu dem Penthouse? Wer konnte Referenzen fälschen – Referenzen, die vielleicht überhaupt nicht existieren? Wer konnte sich praktisch unbemerkt in dem Gebäude bewegen, einfach, weil er immer da war?“
    „Nieman.“
    „Ich habe es dir gleich gesagt, dass er ein Gauner ist“, sagte Colt zwischen den Zähnen hindurch.
    Sie sah sich gezwungen zuzustimmen, wenn auch vorsichtig. „Pass auf, dass es dir zu nicht Kopf steigt, Nightshade. Wir stellen nur ein paar zusätzliche Nachforschungen an. Das ist alles.“
    „Ich hole mir Antworten“, konterte er. „Das ist alles.“
    „Halt dich zurück, Colt“, sagte sie leise. „Wir gehen da rein, um ein paar Fragen zu stellen. Vielleicht verplappert er sich ja. Aber es kann auch sein, dass wir unerledigter Dinge wieder abziehen müssen. Aber zumindest haben wir etwas, wo wir nachgraben können.“
    Okay, graben wir, dachte Colt. Tief genug, um Nieman zu begraben. „Du machst den Anfang, und ich folge dir“, sagte er. Fürs Erste zumindest. Als er vor einer roten Ampel anhalten musste, trommelte er mit den Fingerspitzen ungeduldig auf dem Lenkrad herum. „Ich würde dir gern das … äh … mit Nat erklären.“
    „Was denn erklären?“
    „Dass wir nichts … dass wir nie etwas miteinander hatten“, sagte er mit Nachdruck. „Verstehst du?“
    „Wirklich?“ Später würde sie darüber lachen, davon war sie überzeugt. Wenn sie nicht mehr so viele andere Dinge im Kopf hatte. Trotzdem war sie nicht so in Anspruch genommen, dass sie eine Gelegenheit ausgelassen hätte, ihn zu provozieren. „Warum nicht? Sie ist schön, sie ist lustig, sie ist intelligent. Ich dachte, auf solche Frauen stehst du, Nightshade?“
    „Na ja, es war nicht so, dass ich nicht … also, ich meine, darüber nachgedacht habe ich schon. Anfangs zumindest …“ Er gab fluchend Gas, als die Ampel umschaltete. „Sie war Boyds Schwester, okay? Und bevor ich anfing, über sie nachzudenken, war sie für mich auch wie eine Schwester. Deshalb ging es einfach irgendwie nicht.“
    Sie warf ihm einen langen neugierigen Blick zu. „Warum verteidigst du dich eigentlich?“
    „Ich verteidige mich ja überhaupt nicht.“ In seiner Stimme schwang ein scharfer Unterton mit, weil ihm klar war, dass er genau das tat. „Ich will es dir nur erklären. Obwohl ich wirklich nicht weiß, warum ich mir die Mühe überhaupt mache. Du denkst ja sowieso, was du willst.“
    „Schon gut. Ich denke, dass du auf ganz typische und vorhersehbare männliche Art und Weise überreagierst.“ Er erdolchte sie mit Blicken, aber sie lächelte nur, als sie fortfuhr: „Ich werfe es dir nicht vor. Genauso wenig wie ich es dir vorgeworfen hätte, wenn ihr beide wirklich etwas miteinander gehabt hättet. Die Vergangenheit ist vorbei. Das weiß niemand besser als ich.“
    „Ich schätze, das weißt du wirklich.“ Er schaltete herunter, dann legte er seine Hand auf ihre. „Aber wir hatten nichts miteinander.“
    „Das ist dein Pech, Kumpel. Sie ist nämlich toll.“
    „Du auch.“
    Sie lächelte ihn an. „Ja, ich auch.“
    Colt fuhr an den Bordstein und parkte in einer Ladezone. Er wartete, bis Althea ihren Standort über Funk durchgegeben hatte.
    „Bereit?“
    „Jederzeit.“ Sie stieg aus dem Auto. „Ich will dies hier jetzt möglichst niedrig hängen“, sagte sie zu Colt. „Nur ein paar weitere Fragen. Wir haben nichts gegen ihn in der Hand. Absolut nichts. Wenn wir zu viel Druck machen, könnte es auf uns zurückfallen. Und wenn wir mit unserem Verdacht recht haben …“
    „Wir haben recht. Ich spüre es genau.“
    Sie auch. Sie nickte. „Dann will ich ihn drankriegen. Für Liz. Für Wild Bill.“ Und für sich selbst, wie ihr klar wurde. Damit die Tür zu der Hölle, durch die sie gegangen war, wieder zufiel.
    Sie betraten das Haus und gingen zu Niemans Wohnung. Althea warf Colt einen letzten warnenden Blick zu, dann klopfte sie.
    „Ja?“, fragte Nieman durch die Tür. „Wer ist da?“
    „Lieutenant Grayson, Mr Nieman.“ Sie hielt ihren Ausweis vor den Spion. „Polizeidezernat Denver. Wir haben nur noch ein paar Fragen.“
    Er machte die Tür auf, soweit es
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