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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung
Autoren: Nora Roberts
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„Ist das ein Problem?“
    „Würde ich nicht so sagen. Im Gegenteil. Aber wenn die Wind von Ihnen bekommen …“ Billings fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. „Obwohl, so wie Sie aussehen, wissen Sie sich schon zu helfen.“
    „Dafür bin ich bekannt.“ Colt nahm noch einen letzten langen Zug aus seiner Zigarre, bevor er sie in den Gully schnippte, wo sie wie ein rotes Auge weiterglühte. „Aber kommen wir jetzt zum Geschäft.“ Als vertrauensbildende Maßnahme wedelte Colt mit einem Fünfziger unter Billings’ Nase herum. „Die Informationen, Billings.“
    In dem Moment, in dem sich Billings’ gierige Finger nach dem Geldschein ausstreckten, wurde die kalte Nachtluft von einem durchdringenden Reifenquietschen zerrissen.
    Colt brauchte die Panik in Billings’ Augen nicht zu lesen. Adrenalin und Instinkt übernahmen das Kommando, und noch bevor der erste Schuss aufpeitschte, sprang er in Deckung.

1. KAPITEL
    Althea fand, dass nach einem schweren Arbeitstag gegen ein bisschen Langeweile eigentlich nichts einzuwenden war. Auf diese Weise konnten sich Geist und Körper regenerieren. Und es machte ihr auch nicht wirklich etwas aus, sich nach einer harten Zehnstundenschicht und einer noch härteren Sechzigstundenwoche in ein Cocktailkleid zu schmeißen oder ihre müden Füße in sieben Zentimeter hohe Stilettos zu zwängen. Sie hatte nicht einmal etwas dagegen, dass sie während des Essens im Ballsaal des Brownhauses eine todlangweilige Rede nach der anderen über sich ergehen lassen musste.
    Wogegen sie allerdings wirklich etwas hatte, war, dass die Hand des Mannes, mit dem sie ausgegangen war, unter dem weißen Tischtuch an ihrem Oberschenkel unaufhaltsam weiter nach oben glitt.
    Männer waren ja so furchtbar berechenbar.
    Nach ihrem Weinglas greifend, wandte sie sich zu ihrem Begleiter um und flüsterte ihm zärtlich ins Ohr: „Jack?“
    Seine Finger kletterten höher. „Hmm?“
    „Wenn du deine Hand nicht – na, sagen wir, in zwei Sekunden – da wegnimmst, steche ich mit meiner Dessertgabel zu. Es wird nicht sehr angenehm sein, Jack, du solltest es dir also gut überlegen.“ Nach diesen Worten lehnte sie sich zurück und trank einen Schluck von ihrem Wein. Als er erstaunt eine Augenbraue hochzog, lächelte sie ihn über den Rand ihres Glases hinweg an. „Du könntest dann nämlich einen ganzen Monat nicht Racketball spielen.“
    Jack Holmsby, heiß begehrter Junggeselle, in Ganovenkreisen gefürchteter Staatsanwalt und Ehrengast beim Denver Bar Association Banquet, wusste sehr gut, was Frauen brauchen. Und er versuchte jetzt schon seit Monaten, dieser Frau hier zu geben, was sie brauchte.
    „Thea …“ Er flüsterte ihren Namen, wobei er sein charmantestes Verführerlächeln zum Einsatz brachte. „Hier ist sowieso gleich Schluss. Warum gehen wir nicht zu mir? Wir könnten …“ Er selbst hielt den Vorschlag, den er ihr ins Ohr flüsterte, für bahnbrechend.
    Althea blieb eine Antwort erspart – und Jack eine kleinere Operation – weil ihr Piepser sich meldete. Augenblicklich begannen sämtliche Leute in ihrem Umkreis in ihren Taschen zu kramen. Sie neigte den Kopf und erhob sich.
    „Entschuldigen Sie. Ich glaube, das war bei mir.“ Sie drehte sich um und ging mit einer leichten Drehung der Hüften davon, wobei sich der Seitenschlitz an ihrem Kleid öffnete und ein langes schlankes Bein aufblitzte. Der durchtrainierte muskulöse Körper in dem rückenfreien, mit winzigen Perlen bestickten purpurroten Kleid veranlasste mehr als einen Kopf, sich umzudrehen. Pulsfrequenzen erhöhten sich. Fantasien wurden gesponnen.
    Althea schlenderte ungerührt aus dem Saal in die Lobby zu den Telefonen. Dort angelangt, öffnete sie ihre perlenbesetzte Abendhandtasche, die Puderdose, Lippenstift, Dienstausweis, ein bisschen Kleingeld und ihre Dienstwaffe enthielt, fischte einen Quarter heraus und machte ihren Anruf.
    „Grayson.“ Beim Zuhören schüttelte sie ihr schulterlanges leuchtend rotes Haar zurück und kniff die gelblich braunen Augen zusammen. „Alles klar, bin schon unterwegs.“
    Nachdem sie aufgelegt und sich wieder umgedreht hatte, sah sie Jack Holmsby auf sich zukommen, der objektiv betrachtet ein attraktiver Mann war, wie sie jetzt dachte. Hübsch poliert an der Außenseite. Bloß schade, dass er innen drin so absolut gewöhnlich war.
    „Entschuldige, Jack. Ich muss weg.“
    Zwischen seinen Augenbrauen bildete sich eine steile Falte. Zu Hause warteten eine Flasche Cognac
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