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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung
Autoren: Nora Roberts
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ihrer Schwester, die Althea bisher nur von Fotos und Videos kannte, war Cillas Geheimwaffe. „Wir wissen doch beide, was für eine Schwäche du für Babys hast.“
    „Geht’s vielleicht ein bisschen leiser?“, fragte Althea mit einem unsicheren Blick auf den Einsatzraum. „Ich habe hier einen Ruf zu verlieren.“ Sie seufzte und lehnte sich in ihren Stuhl zurück. „Du weißt genau, dass ich sie wiedersehen will, alle. Und da sie ja sicher die ganzen Feiertage über dableiben, werde ich sie auch sehen. Sagen wir am Samstag.“
    „Nein, an Thanksgiving.“ Cilla straffte sich und rieb sich die Hände. „Dieses Jahr kommst du, sonst werde ich Boyd bitten müssen, es dir zu befehlen. Ich will meine Familie bei mir haben. Und zwar die ganze.“
    „Cilla …“
    „Na gut.“ Cilla verschränkte entschlossen die Arme. „Dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als das dem Captain vorzutragen.“
    „Du hast Glück“, sagte Boyd, als er an die Tür kam. „Der Captain ist zufälligerweise zu sprechen. Und er hat dir ein Geschenk mitgebracht.“ Er kam herein.
    „Natalie!“ Mit einem Freudenschrei warf Cilla die Arme um ihre Schwägerin und drückte sie. „Ich dachte, du bist in New York.“
    „Gewesen.“ Natalies dunkelgrüne Augen funkelten vor Lachen, als sie Cilla an sich zog, um sie zu küssen. „Ich dachte mir, dass ich einen kurzen Abstecher zu euch machen könnte. Du siehst großartig aus.“
    „Und du traumhaft wie immer.“ Das stimmte ohne die geringste Einschränkung. Die hoch gewachsene gertenschlanke Frau mit den glatten blonden Haaren und dem konservativ geschnittenen Kostüm erregte durch ihre Schönheit stets Aufsehen. „Die Kinder werden ganz aus dem Häuschen sein.“
    „Ich kann es gar nicht erwarten, sie in den Arm zu nehmen.“ Natalie drehte sich um und streckte beide Hände aus. „Thea. Ich kann es kaum fassen, dass ich das Glück habe, euch alle drei auf einmal zu sehen.“
    „Schön, dich zu sehen.“ Während sie ihr immer noch die Hand schüttelte, drückte Althea ihre Wange gegen die von Natalie. In den Jahren, in denen Boyd und Althea Partner gewesen waren, waren sie und seine jüngere Schwester gute Freundinnen geworden. „Wie geht es deinen Eltern?“
    „Gut. Ich soll euch allen schöne Grüße bestellen.“ Sie schaute sich in Altheas Büro um und seufzte. „Sag mal, Thea, warum lässt du dir nicht wenigstens ein Büro mit Fenster geben?“
    „Mir gefällt es. Auf die Weise habe ich weniger Ablenkung.“
    „Ich werde gleich Maria anrufen“, verkündete Cilla. „Sie wird heute Abend etwas ganz Besonderes kochen. Es wird bestimmt ein wunderschöner Abend, und Natalie hat ganz sicher eine Menge zu erzählen. Wir haben uns ja so lange nicht gesehen. Du kommst natürlich auch, Thea.“
    „Das würde ich mir nicht entgehen lassen.“
    „Was ist denn hier los?“, fragte Colt, während er versuchte, sich auch noch in den Raum zu quetschen. „Eine Konferenz? Thea, du wirst dir ein größeres …“ Er unterbrach sich überrascht. „Nat?“
    Ihr sprachloser Gesichtsausdruck spiegelte seinen wider. „Colt?“
    Auf seinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Na, das ist ja vielleicht eine Überraschung.“ Er stieß Boyd mit dem Ellbogen beiseite und riss Natalie in seine Arme. „Das gibt’s doch nicht. Die schöne Natalie. Wie lange ist es her? Sechs Jahre?“
    „Sieben.“ Sie küsste ihn auf den Mund. „Wir sind uns in San Francisco in die Arme gelaufen.“
    „Richtig, beim Spiel der Giants. Du siehst besser aus denn je.“
    „Mir geht es auch besser denn je. Was hältst du davon, wenn wir später auf einen Drink irgendwo hingehen und uns erzählen, was in den letzten Jahren so alles passiert ist?“
    „Ja klar, gern …“ Als sein Blick auf Althea fiel, unterbrach er sich. Sie hockte auf der Schreibtischkante und beobachtete Natalie und ihn mit einer Mischung aus dezenter Neugier und höflichem Interesse. Als er merkte, dass sein Arm immer noch um Natalies Taille lag, nahm er ihn schnell weg. „Obwohl ich eigentlich … äh …“
    Herrgott noch mal, wie sollte ein Mann vernünftig mit einer alten Freundin reden, wenn ihn die Frau, die er liebte, taxierte, als ob er die Schmierprobe auf dem Glasstreifen unter einem Mikroskop wäre?
    Natalie erhaschte den Blick, den Althea und Colt wechselten. Zuerst war sie überrascht, dann stieg ein Kichern in ihr auf, das sie durch ein Räuspern tarnte. Na so was, dachte sie, da bist du ja in einen
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