Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
auch?“
    „Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ich verwalte im Moment nur dieses Haus hier.“
    „Dann benutzen Sie es also nur zur Erholung“, fuhr Althea fort. „Mit Mr Donner, Mr Kline und Mr Scott.“
    „Ich weiß nichts von einem Blockhaus“, sagte Nieman steif, aber auf seiner Oberlippe standen winzige Schweißtröpfchen. „Und Leute, die so heißen, kenne ich auch nicht. Und jetzt möchte ich Sie bitten, mich zu entschuldigen.“
    „Mr Scott darf leider noch keinen Besuch empfangen“, berichtete Althea ihm und blieb sitzen. „Aber wir können in die Innenstadt fahren und Kline und Donner besuchen. Das frischt Ihre Erinnerung vielleicht auf.“
    „Ich fahre mit Ihnen überhaupt nirgendwohin.“ Nieman erhob sich. „Ich habe alle Ihre Fragen geduldig und korrekt beantwortet. Wenn Sie weiterhin versuchen, mich zu schikanieren, werde ich meinen Anwalt anrufen müssen.“
    „Tun Sie sich keinen Zwang an.“ Althea deutete auf das Telefon. „Wir können uns dann alle auf dem Revier treffen. In der Zwischenzeit könnten Sie überlegen, ob Sie noch wissen, wo Sie sich am 25. Oktober abends aufgehalten haben. Sie könnten ein Alibi brauchen.“
    „Wofür?“
    „Mord.“
    „Das ist eine Vorverurteilung.“ Er zog ein Stofftaschentuch aus seiner Brusttasche und wischte sich damit über die Stirn. „Sie können nicht einfach hier hereinkommen und mich beschuldigen.“
    „Ich beschuldige Sie nicht, Mr Nieman. Ich frage nur, wo Sie am 25. Oktober zwischen neun und elf Uhr abends waren. Sie können Ihrem Anwalt auch mitteilen, dass wir Ihnen einige Fragen über eine vermisste junge Frau namens Lacy stellen werden und über die Gefangenhaltung von Elizabeth Cook. Liz ist ein sehr intelligentes, mit einer hervorragenden Beobachtungsgabe ausgestattetes Mädchen, hab ich recht, Nightshade?“
    „Ja.“ Sie ist erstaunlich, dachte Colt. Absolut erstaunlich. Sie hatte nichts Handfestes gegen Nieman in der Hand, aber sie riss ihn trotzdem in Stücke. „Mit Liz’ Aussagen und den Phantombildern hat der Staatsanwalt eine Menge in der Hand“, fuhr er an Nieman gerichtet fort.
    „Ich glaube, von den Phantombildern haben wir Mr Nieman noch gar nichts erzählt.“ Althea schloss ihr Notizbuch. „Oder von der Tatsache, dass Kline und Donner gestern sehr sorgfältig befragt wurden. Aber da sich Scott immer noch in einem kritischen Zustand befindet, werden wir auf seine Bestätigung noch ein bisschen warten müssen.“
    Niemans Gesicht wurde wachsbleich. „Sie lügen. Ich bin ein ehrbarer Mann. Ich habe Empfehlungsschreiben.“ Seine Stimme brach. „Auf die Aussage von zwei drittklassigen Schauspielern können Sie gar nichts geben, und eine Anklage können Sie damit erst recht nicht gegen mich zusammenzimmern.“
    „Ich glaube nicht, dass wir erwähnt haben, dass Kline und Donner Schauspieler sind, oder, Nightshade?“
    „Nein.“ Er hätte sie küssen mögen. „Nein, das haben wir nicht.“
    „Sie müssen ein Hellseher sein, Nieman“, bemerkte Althea. „Warum fahren wir nicht alle aufs Revier, vielleicht fällt Ihnen dort ja noch ein bisschen mehr ein.“
    „Ich kenne meine Rechte.“ Niemans Augen glitzerten vor Wut. „Ich fahre mit Ihnen überhaupt nirgends hin.“
    „Dann werde ich wohl darauf bestehen müssen.“ Althea stand auf. „Los, machen Sie, rufen Sie Ihren Anwalt an, Nieman, aber mit aufs Revier zum Verhör kommen Sie trotzdem.“
    „Ich lasse mich doch von einer Frau nicht herumkommandieren.“ Nieman war mit einem Satz bei ihr, und obwohl Althea damit gerechnet hatte und schon darauf wartete, trat Colt zwischen sie und schob den Hausverwalter fast mit dem kleinen Finger zurück auf die Couch.
    „Widerstand gegen die Staatsgewalt“, sagte er milde. „Das dürfte fürs Erste reichen und müsste dir eigentlich genug Zeit geben, einen Durchsuchungsbefehl zu erwirken.“
    „Mehr als genug“, stimmte sie zu. Sie zog ihre Handschellen heraus.
    „Äh … Lieutenant …“ Colt beobachtete, wie sie Nieman mit ein paar schnellen Griffen die Handschellen um die mageren Handgelenke legte. „Sie haben oben doch keine Fingerabdrücke gefunden, oder?“
    „Nein, aber das habe ich auch nie behauptet.“ Sie warf ihr Haar zurück. „Ich habe ihn nur gefragt, was er sagen würde, wenn ich sage, dass sie welche gefunden hätten.“
    Er grinste und sagte: „Ich habe mich geirrt. Lieutenant. Ich mag deinen Stil doch.“
    „Danke.“ Sie lächelte zufrieden. „Ich frage mich nur, was wir in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher