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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1
Autoren: Hocking Amanda
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an ihr gesehen hatte. Ich lag immer noch in Finns Armen, und sie wirkte weder überrascht noch besonders verärgert darüber.
    »D u hast offenbar gut geschlafen.« Elora sah sich um, aber nicht aus Nervosität. Sie war nur noch nie in diesem Raum gewesen. »U nd ich hoffe doch sehr, dass Finn sich wie ein Gentleman verhalten hat.«
    »D as tut er immer«, gähnte ich.
    Finn war bereits von mir weggerollt und stand gerade auf. Ich runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Es wunderte mich nicht, dass es ihr nicht gefiel, uns beide hier zusammen zu finden, also dachte ich mir nichts dabei, als Finn seine Jacke und seinen Pulli anzog.
    »D anke, dass du meine Tochter beschützt hast«, sagte Elora, ohne ihn anzusehen.
    Finn blieb in der Tür stehen und blickte zu mir zurück. In seinen dunklen Augen regte sich Widerspruch. Doch dann nickte er, drehte sich um, verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »W ow, du hast den Anblick viel besser verkraftet, als ich befürchtet habe«, gestand ich und setzte mich auf.
    »E r kommt nicht zurück.«
    »W ie bitte?«, fragte ich entsetzt.
    »E r hat dir das Leben gerettet, also habe ich ihm diese Nacht geschenkt, um sich von dir zu verabschieden«, erklärte Elora. »I ch werde ihn so bald als möglich aus Förening versetzen.«
    »W illst du damit sagen, dass er Bescheid wusste?« Ich starrte sie mit offenem Mund an.
    »J a. Ich habe gestern Abend eine Abmachung mit ihm getroffen«, sagte Elora. Er hatte es gewusst, aber mir nichts davon gesagt, und er hatte nicht versucht, mit mir durchzubrennen.
    »A ber… er hat mir das Leben gerettet«, stammelte ich und spürte, wie sich ein schrecklicher Knoten in meiner Brust bildete. Ein Knoten, der mir sagte, dass ich ohne Finn hier unmöglich überleben würde. »E r muss hierbleiben und mich beschützen!«
    »E r ist befangen und kann seine Aufgabe nicht mehr erfüllen«, erklärte Elora nüchtern. »U nd nicht nur das. Wenn er hierbliebe, würdest du aus Förening verbannt werden. Das will er nicht und ich auch nicht.« Sie seufzte.
    »I ch hätte ihm nicht einmal diese Nacht schenken dürfen, aber… ich will auch gar nicht wissen, was ihr gemacht habt. Erzähl es weder mir noch irgendjemand sonst. Ist das klar?«
    »E s ist nichts passiert.« Ich schüttelte den Kopf. »A ber ich will, dass er hierbleibt. Niemand kann mich besser beschützen als er.«
    »D u hast recht. Er würde alles tun, damit du am Leben bleibst, Prinzessin.« Elora sah mich ausdruckslos an. »D as bedeutet, er würde sterben, um dich zu retten. Willst du das wirklich? Willst du, dass er wegen dir stirbt?«
    »N ein…« Ich verstummte und schaute wie betäubt auf meine Bettdecke. Ich wusste, dass sie recht hatte. Gestern Abend war er beinahe für mich gestorben. Wenn Tove nicht rechtzeitig gekommen wäre, hätte er sein Leben für mich gegeben.
    »S iehst du. Es ist das Beste für ihn, möglichst großen Abstand zu dir zu halten«, sagte Elora. »U nd jetzt steh bitte auf und mach dich fertig. Wir haben viel zu besprechen.«

24

    Abschied
    D ie folgenden Tage waren eine endlose Reihe von Verteidigungskonferenzen. Einem so schweren Angriff war Förening noch nie ausgesetzt gewesen. Wir hatten zig Todesopfer zu beklagen, darunter auch einige adlige Tryll, die bei uns zu Gast gewesen waren. Ihr Verlust war ein schwerer Schlag für das Königreich. Elora und Aurora leiteten die Sitzungen, und Tove und ich hielten uns im Hintergrund. Er war der mächtigste Tryll und hätte eigentlich auch eine Stimme gehabt, aber er schien sich nicht dafür zu interessieren.
    Die rund zwanzig anderen Leute, die immer anwesend zu sein schienen, gaben komplett unsinnige Ratschläge. Tove meinte, meine beste Verteidigung sei es, meine Fähigkeiten möglichst bald beherrschen zu können. Willa nahm sich seinen Rat zu Herzen, besuchte Selbstverteidigungskurse und arbeitete an ihrer Kontrolle über den Wind. Elora sprach fast nie mit mir und hatte kein einziges nettes Wort für mich übrig.
    Das einzig Gute an dem Angriff war, dass mir die Taufzeremonie erspart wurde und Elora beschloss, ich dürfe meinen eigenen Namen behalten.
    Ich lief wie in Trance durch die Gegend. Mir war egal, ob ich lebte oder starb. Wenn die Vittra wieder angriffen, würde ich schon irgendwie damit klarkommen.
    »I rgendwann wird es besser«, sagte Rhys.
    Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke, und er stand in der Tür und schaute mich an. Er hatte immer noch eine Schnittwunde über der
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