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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1
Autoren: Hocking Amanda
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Finger auf, merkte es aber kaum. Jen warf Finn zu Boden. Er setzte sich auf ihn und begann, ihn ins Gesicht zu schlagen. Mit aller Kraft rammte ich ihm die Scherbe in den Rücken.
    »A ua!«, brüllte Jen, aber er klang eher wütend als verletzt.
    Keuchend stand ich hinter ihm. Diese Reaktion hatte ich nicht erwartet, und ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte.
    Jen drehte sich blitzschnell um und schlug mir so hart ins Gesicht, dass ich gegen das Geländer taumelte. Mein Kopf hing einen Augenblick in der Luft und ich sah den schwindelerregenden Abgrund unter mir, aber dann rappelte ich mich auf und hielt mich an der Brüstung fest.
    Finn war bereits aufgesprungen und hatte Jen zu Boden geworfen. Er trat ihn mit aller Kraft und knurrte dabei durch zusammengebissene Zähne: »F ass. Sie. Nie. Wieder. An.«
    Beim nächsten Tritt packte Jen Finns Fuß und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Ich hörte, wie sein Kopf krachend auf dem Betonboden aufschlug. Finn hatte sich nicht schwer verletzt, aber er war kurz betäubt, und Jen nutzte den Augenblick, um sich vorzubeugen und ihm die Hände um den Hals zu legen. Er hob Finn am Hals vom Boden hoch.
    Ich sprang auf Jens Rücken, was nicht so clever war, wie es sich anhört, weil ihm eine riesige Scherbe aus dem Rücken ragte. Ich zerschnitt mir das Kleid und die Hüfte, spießte mich aber nicht auf. Eine schmerzhafte und blutige Verletzung, aber wenigstens nicht tödlich.
    »R unter da«, knurrte Jen, riss dann den Arm zurück und knallte mir den Ellbogen in den Bauch. Ich fiel von seinem Rücken und landete auf den Füßen.
    Aber Jen hatte Finn bereits übers Geländer gehievt. Sein Oberkörper baumelte über dem Abgrund, und wenn Jen losließ, würde Finn hundert Meter tief in den Tod stürzen.
    Ich konnte weder atmen noch mich bewegen. Ich sah nur das Gemälde von mir. Die Glassplitter, die im Mondlicht glitzerten. Mein im Mondlicht weiß leuchtendes Kleid mit dem blutigen Schlitz an der Hüfte. Die endlose Dunkelheit unter dem Balkon und das Entsetzen auf meinem Gesicht, als ich ins Leere griff.
    »H ör auf«, flehte ich mit tränenüberströmtem Gesicht. »I ch komme mit. Bitte! Lass ihn los! Bitte.«
    »T ut mir leid, Prinzessin, aber du kommst so oder so mit mir«, erwiderte Jen lachend.
    »N icht, wenn ich es ver…« Finn konnte kaum sprechen, da Jens Hände immer noch seine Kehle umklammerten.
    Dann riss er sein Bein hoch und rammte es Jen genau zwischen die Beine. Der stöhnte, ließ aber nicht los. Finn ließ sein Bein, wo es war, und kippte nach hinten. Jen kapierte, was Finn vorhatte, aber der hatte bereits nach seiner Jacke gegriffen und dadurch die Gewichtsverhältnisse geändert. In einem merkwürdig endlos wirkenden Augenblick fiel Finn nach hinten über die Brüstung und zog Jen mit sich.
    »N ein!«, kreischte ich und hechtete zu ihnen. Aber ich griff ins Leere.

23

    Nachspiel
    S obald ich das Geländer erreicht hatte, schwebte Finn heftig hustend aus dem Nichts in die Höhe. Ich starrte ihn an und war viel zu geschockt, um meinen Augen zu trauen. Er schwebte über die Brüstung und fiel dann schwer auf den Balkon.
    Hustend lag er auf dem Rücken und ich rannte zu ihm und kniete mich neben ihn. Zitternd berührte ich sein Gesicht, um zu überprüfen, ob er ein Trugbild war, aber seine Haut fühlte sich unter meinen Händen weich und warm an.
    »D as war ein echtes Glücksspiel«, sagte Tove hinter mir und ich drehte mich um und sah ihn an.
    Tove hatte seinen Blazer verloren und sein weißes Hemd war angesengt und blutig. Aber ansonsten wirkte er ganz entspannt.
    »A ch was. Auf dich kann man sich immer verlassen«, sagte Finn. Und ich begriff, dass Tove ihn mit seiner Telekinese aufgefangen, hochgezogen und ihn sicher auf dem Balkon abgesetzt hatte.
    Ich starrte ihn wieder an, weil ich immer noch nicht wirklich glauben konnte, dass er am Leben und bei mir war.
    Meine Hand lag auf seinem Herzen und ich spürte es schlagen. Er legte seine Hand sanft über meine, aber er sah nur Tove an.
    »W as ist da drinnen los?«, fragte er und nickte in Richtung des Hauses.
    »S ie ziehen sich zurück.« Tove blieb bei uns stehen. »E s gibt viele Verletzte, aber Aurora kümmert sich um sie. Mein Vater hat sich ein paar Rippen gebrochen, wird es aber überleben. Leider hatten ein paar andere Tryll nicht so viel Glück.«
    »H aben wir große Verluste erlitten?«, fragte Finn düster.
    »I ch weiß es noch nicht genau, aber einige sind es schon«, seufzte Tove. »A
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