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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1
Autoren: Hocking Amanda
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waren wie Granit.
    Tove wendete seine Aufmerksamkeit wieder mir zu, aber zwei andere Vittra griffen ihn an, also hatte er nur kurz Zeit, um Jen wieder gegen die Wand zu knallen. Wir schlugen noch heftiger dagegen als vorhin und mir taten alle Knochen weh, aber Jen ließ mich los.
    Mein Kopf schmerzte von dem Aufprall, und ich blinzelte vorsichtig. Jemand griff nach meiner Hand und half mir auf. Ich wusste nicht, ob Freund oder Feind, aber ich nahm die Hilfe dankbar an.
    »D u musst ein bisschen vorsichtiger sein, Tove«, sagte der Unbekannte.
    »I ch wollte sie nur befreien!«, zischte Tove und ließ den nächsten Vittra durch den Raum fliegen, der laut schreiend auf einen Tisch krachte. »U nd ich habe zu tun!«
    Ich drehte mich um, weil ich sehen wollte, wer mir geholfen hatte, und mir stockte der Atem. In einen schwarzen Kapuzenpulli und eine schwarze Jacke gekleidet, stand Finn neben mir und betrachtete das Chaos. Er war bei mir und hielt meine Hand. Ich konnte weder denken noch handeln.
    »F inn«, keuchte ich schließlich, und er sah mich an. In seinen dunklen Augen mischten sich Erleichterung und Panik.
    »D as ist ein Irrenhaus hier«, knurrte Tove.
    Ein auf die Seite gefallener Tisch trennte Tove von Finn und mir. Mit seinen Fähigkeiten warf Tove ihn auf einen Vittra, der gerade den Kanzler angriff, und kam dann zu uns. Alle Vittra schienen gerade zu tun zu haben, also konnte er einen Moment lang verschnaufen.
    »E s ist schlimmer, als ich befürchtet habe«, sagte Finn und verzog den Mund.
    »W ir müssen die Prinzessin schützen«, sagte Tove.
    Ich drückte Finns Hand und betrachtete meine beiden Retter. Jen bewegte sich wieder, also knallte Tove ihn noch einmal gegen die Wand.
    »I ch bringe sie hier raus«, stimmte Finn zu. »K ommst du klar?«
    »M uss ich ja wohl«, konnte Tove gerade noch antworten, als Willa irgendwo im Getümmel zu schreien begann. Ich konnte sie nicht sehen, und das machte mir nur noch mehr Angst.
    »W illa!« Ich versuchte, dorthin zu rennen, von wo der Schrei gekommen war, aber Finn schloss mich in die Arme und hielt mich zurück.
    »B ring sie hier raus!«, befahl Tove und machte einen Schritt in Richtung des Schreis.
    Finn zerrte mich aus dem Ballsaal, während ich versuchte, die Lage abzuschätzen. Tove war verschwunden, und ich konnte weder Elora noch Willa sehen. Als ich hinter Finn herstolperte, stieß ich mit dem Fuß an Rhys’ Bein und erinnerte mich daran, dass er bewusstlos und blutend auf dem Boden lag. Ich kämpfte gegen Finns Griff und versuchte, zu Rhys zu kommen.
    »I hm geht’s gut! Sie werden ihm nichts tun!«, versuchte Finn mich zu beruhigen. Er hatte einen Arm um meine Taille geschlungen und war viel stärker als ich. »D u musst hier raus!«
    »A ber Rhys!«, jammerte ich.
    »E r würde dir dasselbe sagen wie ich!«, drängte Finn und schaffte es endlich, mich aus dem Ballsaal zu bugsieren.
    Ich schaute von Rhys auf und sah zum ersten Mal die ganze Szene. Alle Kronleuchter waren zu Boden gekracht und das einzige Licht kam von einem Vittra, der Feuer kontrollieren konnte, und von den Gegenständen, die er angezündet hatte. Alle schrien und kreischten, und der Lärm war ungeheuerlich.
    »D as Gemälde«, murmelte ich und vor meinem inneren Auge stieg das Bild auf, das ich in Eloras Salon gesehen hatte. Das war es. Genau diese Szene war darauf dargestellt gewesen. Und ich hatte sie nicht verhindern können, weil ich sie erst jetzt verstanden hatte.
    »W endy!«, schrie Finn und versuchte, mich aus meiner Starre zu lösen.
    Er ließ meine Taille los, nahm meine Hand und zerrte mich weiter. Mit meiner freien Hand raffte ich mein Kleid zusammen, um nicht zu stolpern, als wir den Flur entlangrasten. Ich hörte immer noch das Gemetzel aus dem Ballsaal und hatte keine Ahnung, wohin er mich bringen würde.
    Ich hatte auch keine Zeit, ihn danach zu fragen oder auch nur dankbar dafür zu sein, dass er wieder bei mir war. Mein einziger Trost war: Falls ich heute sterben musste, hatte ich wenigstens die letzten paar Minuten meines Lebens mit Finn verbracht.
    Wir bogen um die Ecke zur Eingangshalle, als Finn abrupt stehen blieb. Drei Vittra kamen durch die Eingangstür des Palasts, hatten uns aber noch nicht gesehen. Finn änderte die Richtung und huschte über den Flur in ein Wohnzimmer. Mich zog er hinter sich her.
    Er schloss lautlos die Tür hinter uns und das Zimmer versank in Dunkelheit. Mondlicht strömte durch die Fenster, und er rannte zu einer Ecke zwischen
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