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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1
Autoren: Hocking Amanda
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gesagt und interessiere mich überhaupt nicht für den Job.«
    Tove wurde mir immer sympathischer, obwohl ich ihn schräg fand und beinahe nie verstand. Er sagte, was er dachte, ohne Angst vor den Konsequenzen. Das bewunderte ich.
    »A h.« Elora hob eine Augenbraue und der Kanzler sagte etwas über den Wein, den wir gerade tranken.
    Tove wirkte bis zum Ende des Abendessens gleichzeitig gelangweilt und genervt. Er kaute an seinen Fingernägeln und vermied es, mich anzusehen. Dieser Kerl war echt merkwürdig und nicht sehr stabil, und er gehörte noch weniger als ich in diese Welt. Aber ehrlich gesagt, konnte ich mir auch keinen Ort vorstellen, der zu ihm gepasst hätte.
    Bald darauf gingen wir in den Ballsaal. Der war märchenhaft schön, wenn er dekoriert war, und ich musste an den kurzen Tanz mit Finn vor ein paar Tagen denken. Das erinnerte mich natürlich an den leidenschaftlichen Kuss, den wir gestern Abend geteilt hatten. Mir war flau und meine Knie wurden weich. Ich konnte mich nicht einmal zum Lächeln zwingen, wenn ich an Finn dachte.
    Und was noch schlimmer war: Es stellte sich bald heraus, dass der Ball das schrecklichste Erlebnis des ganzen Abends werden sollte. Der Empfang war schwer auszuhalten gewesen, aber nun musste ich mich mit einem unangenehmen Kerl nach dem anderen unterhalten, während sie mich angrapschten.
    Zu meiner Erleichterung durfte ich auch einen Tanz mit Garrett tanzen. Ich tanzte schon seit einer Stunde nonstop, weil sich meine Partner gegenseitig ablösten. Garrett machte mir ein Kompliment, aber nicht auf die eklige, lüsterne Art, die alle anderen offenbar für angemessen hielten.
    Hin und wieder erblickte ich Elora auf der Tanzfläche oder sah Willa mich anlächeln, wenn sie mit einem heißen jungen Typen vorbeiwirbelte. Es war unfair, dass sie sich ihre Partner aussuchen durfte und ich mit allen Fremden tanzen musste, die mich aufforderten.
    »I hr seid die wunderschönste Prinzessin, die wir jemals hatten«, sagte der Kanzler, als er mit mir tanzen durfte.
    Seine feisten Backen waren vor Anstrengung gerötet, und ich hätte ihm gern vorgeschlagen, eine Pause zu machen und uns hinzusetzen, aber das hätte Elora wahrscheinlich nicht gutgeheißen. Er drückte mich viel enger an sich als nötig, und seine Hand lag wie ein riesiger Schinken auf meinem Rücken und war so schwer, dass ich mich nicht zurückziehen konnte, ohne eine Szene zu machen. Ich zwang mich zu einem Lächeln.
    »D as stimmt sicher nicht«, sagte ich bescheiden. Er schwitzte so stark, dass mein Kleid sicher schon nass war. Der wunderschöne weiße Stoff würde nachher gelbe Flecken aufweisen.
    »D och es stimmt.« Seine weit aufgerissenen Augen starrten mich lüstern an, und ich wünschte, jemand würde ihn schnell ablösen. Wir hatten gerade erst angefangen zu tanzen, aber ich würde das nicht lange aushalten. »E hrlich gesagt, seid Ihr das schönste Wesen, das ich jemals gesehen habe.«
    »D as ist sicherlich nicht wahr.« Ich sah mich um und hoffte, Willa irgendwo zu erspähen. Vielleicht konnte sie mich ja von dem Typen erlösen.
    »I ch weiß, dass Ihr bald einen Bräutigam wählen werdet. Ich möchte Euch nur sagen, dass ich Euch einiges bieten könnte«, fuhr der Kanzler fort. »I ch bin sehr reich, habe einen sicheren Posten und einen makellosen Stammbaum. Eure Mutter würde einer Heirat mit mir sicher zustimmen.«
    »I ch habe noch gar nicht…« Ich verstummte und verrenkte mir den Hals auf der Suche nach Rettung. Falls Elora mich sah, würde sie mir unhöfliches Verhalten vorwerfen, aber ich wusste nicht, wie ich sonst reagieren sollte. Dieser fette Mann begrapschte meinen Hintern und machte mir einen perversen Heiratsantrag. Ich musste hier raus.
    »M an hat mir auch gesagt, ich sei ein exzellenter Liebhaber«, der Kanzler sprach jetzt leiser. »I ch bin sicher, Ihr habt noch keinerlei Erfahrungen, aber ich könnte Euch in die Kunst der Liebe einführen.«
    Er schaute mich mit nackter Gier an, und sein Blick ruhte nicht auf meinem Gesicht. Ich musste mich enorm beherrschen, um ihn nicht wegzustoßen, und im Stillen flehte ich um Rettung.
    »D arf ich?« Tove erschien an meiner Seite. Der Kanzler wirkte enttäuscht, aber bevor er etwas sagen konnte, legte ihm Tove die Hand auf die Schulter, nahm meine Hand und zog mich mit sich.
    »D anke«, seufzte ich, als wir von dem sehr verwirrt aussehenden Kanzler davontanzten.
    »I ch habe deinen Hilfeschrei gehört.« Tove lächelte mich an. »D u setzt deine
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