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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1
Autoren: Hocking Amanda
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Arme vor der Brust. »I ch hasse Schokolade! Ich esse nichts davon, und du kannst mich nicht dazu zwingen!«
    »W endy!«
    Zufällig zeigte das Messer auf mich, an der Spitze klebte Zuckerguss. Aber ich fürchtete mich nicht. Hätte ich Angst gehabt, wäre vielleicht alles anders gekommen. Doch in diesem Moment wollte ich mich einfach nur weiter aufregen.
    »N ein, nein, nein! Es ist mein Geburtstag, und ich will keine Schokolade!«, schrie ich und stampfte heftig mit dem Fuß auf.
    »D u willst keine Schokolade?« Meine Mutter schaute mich an, die blauen Augen ungläubig aufgerissen.
    Plötzlich glitzerte ein ganz neuer Irrsinn darin, und jetzt bekam ich doch Angst.
    »W as bist du für ein Kind, Wendy?« Langsam kam sie hinter der Kochinsel hervor und ging auf mich zu. Das Messer in ihrer Hand wirkte jetzt viel bedrohlicher als noch vor ein paar Sekunden.
    »D u bist mit Sicherheit nicht mein Kind. Was bist du, Wendy?«
    Ich starrte sie an und wich ein paar Schritte zurück. Meine Mutter sah aus, als habe sie den Verstand verloren. Ihr Morgenmantel klaffte auf und enthüllte ihre hervorstechenden Schlüsselbeine und das schwarze Unterkleid, das sie daruntertrug. Sie machte einen Schritt auf mich zu, und diesmal zeigte das Messer eindeutig auf mich. Ich hätte schreien oder weglaufen sollen, aber ich war wie zur Salzsäule erstarrt.
    »I ch war schwanger, Wendy! Aber du bist nicht das Kind, das ich auf die Welt gebracht habe! Wo ist mein Kind?« Tränen stiegen ihr in die Augen, und ich konnte nur stumm den Kopf schütteln. »D u hast ihn wahrscheinlich getötet, stimmt’s?«
    Sie stürzte sich auf mich und schrie gellend, ich solle ihr sagen, was ich mit ihrem Baby gemacht hätte. In letzter Sekunde wich ich dem Messer aus, aber sie drängte mich in eine Ecke. Ich drückte mich gegen den Küchenschrank und konnte ihr nicht mehr entkommen, aber sie hatte nicht vor, aufzugeben.
    »M om!«, brüllte Matt von der Tür aus.
    In ihren Augen blitzte etwas auf, als sie die Stimme ihres Sohnes erkannte, des Kindes, das sie wirklich liebte. Einen Augenblick lang hoffte ich, Matt hätte sie zur Besinnung gebracht. Aber er hatte ihr nur klargemacht, dass sie sich beeilen musste. Sie riss das Messer hoch.
    Matt warf sich auf sie, konnte aber nicht verhindern, dass sie mir das Kleid und den Bauch aufschlitzte. Blut tränkte meine Kleidung, Schmerz durchzuckte mich und ich weinte hysterisch. Meine Mutter wehrte sich gegen Matt und umklammerte weiterhin fest das Messer.
    »S ie hat deinen Bruder getötet, Matthew!«, beschwor sie ihn und sah ihn um Verständnis flehend an. »S ie ist ein Monster! Sie muss gestoppt werden!«

1

    Zuhause
    S abber lief mir aus dem Mundwinkel, und ich öffnete die Augen gerade rechtzeitig, bevor Mr. Meade ein Buch auf meinen Tisch knallte. Ich war erst seit einem Monat an dieser Highschool, aber ich hatte bereits mitgekriegt, dass dies seine bevorzugte Methode war, um mich aufzuwecken, wenn ich in seiner Geschichtsstunde ein Nickerchen machte. Ich versuchte immer, wach zu bleiben, aber seine monotone Stimme haute mich jedes Mal um wie ein starkes Schlafmittel.
    »M iss Everly?«, zischte Mr. Meade. »M iss Everly?«
    »H mmm?«, murmelte ich, hob den Kopf und wischte mir unauffällig den Sabber von der Wange. Dann schaute ich mich um. Hatte jemand das gesehen? Die meisten Schüler schienen mich nicht zu beachten. Mit einer Ausnahme: Finn Holmes. Er war erst seit einer Woche an der Schule und somit noch neuer als ich.
    Immer, wenn ich ihn ansah, starrte er mich so offen an, als sei es ganz normal, jemand anderen ständig anzugaffen.
    Er war merkwürdig still und gelassen, und ich hatte ihn noch niemals reden gehört, obwohl wir vier Fächer gemeinsam hatten. Er trug sein Haar, das genauso schwarz war wie seine Augen, glatt nach hinten gekämmt. Er sah ziemlich gut aus, aber er verhielt sich mir gegenüber so schräg, dass ich ihn nicht attraktiv finden konnte.
    »E ntschuldigung, dass ich Ihren Schlummer gestört habe.« Mr. Meade räusperte sich auffordernd und ich sah ihn an.
    »D as macht nichts«, sagte ich.
    »M iss Everly, begeben Sie sich sofort zum Rektor«, befahl Mr. Meade und ich stöhnte. »S ie haben es sich anscheinend zur Gewohnheit gemacht, in meinem Unterricht zu schlafen. Vielleicht kann er Ihnen ja dabei helfen, wach zu bleiben.«
    »I ch bin wach!«, protestierte ich.
    »J etzt, Miss Everly.« Mr. Meade zeigte auf die Tür, als hätte ich vergessen, wo sie war, und säße deshalb
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