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Die Terranauten TB 06 - Monument der Titanen

Die Terranauten TB 06 - Monument der Titanen

Titel: Die Terranauten TB 06 - Monument der Titanen
Autoren: Andreas Weiler
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bedrohlich.
    Tirion sprang auf, tastete umher und fand einen eisernen Ring. Er zerrte daran, aber die Luke gab nicht nach. Nayala faßte mit an, und die verdoppelten Anstrengungen öffneten den Einstieg zum Keller.
    Der Neutrumjünger kletterte die schmale Treppe in die Tiefe und wischte staubige Spinnenweben beiseite. Nayala griff nach der Kerze und dem Zündstein und folgte Tirion hinunter. Die Luke schloß sich über ihr mit einem dumpfen Schlag.
    Dunkelheit hüllte sie ein, der Geruch von Moder und morschem Holz. Irgendwo tropfte leise und stetig ein Rinnsal von Nässe.
    Funken stoben, dann hatte Nayala die Kerze mit Hilfe des Steins entzündet. Der matte Lichtschein fiel auf einen Haufen bleicher Knochen.
    »Sie müssen hierher geflohen sein, als die Krankheit ausbrach«, sagte Tirion dumpf und ließ sich in einer Ecke nieder. »Der Tod hat sie dennoch eingeholt.«
    Oben polterte und rumorte es.
    Tirion strich über die Facetten des Sanctums und schloß die Augen. Bald verrieten seine regelmäßigen Atemzüge, daß er eingeschlafen war.
    Nayala aber fand keine Ruhe. Tief in ihr brannte das Feuer mit helleren Flammen und verdrängte die Kälte, die nun auch in den Keller herabsickerte. Sie lauschte der heulenden Stimme des Windes und betrachtete Tirion im Schein der Kerze.
    Stunden vergingen.
    Und die Unruhe in Nayala stieg.
    Schließlich ertrug sie es nicht länger, erhob sich leise und kroch an die Seite Tirions. Er brummte leise im Schlaf, und seine Haut war heiß wie von starkem Fieber.
    »Tirion«, murmelte Nayala zärtlich. »Tirion …« Die Wärme in ihr suchte nach einem Ventil; sie brodelte empor und flutete gegen die Schwellen, die ihre Gedanken errichtet hatten. Sie nagte kleine Lücken in die Wände, die ihr Verlangen zusammenpreßten, Löcher, die sich rasch verbreiterten. Nayalas Hände strichen über den Körper Tirions, und der Neutrumjünger stöhnte leise. Er schlug die Augen auf, und es war der Blick eines Mannes, der Nayala musterte, ein umwölkter Blick, getränkt von intensiver Zuneigung.
    »Tirion, lieber, armer Tirion …«
    Nayala streifte ihren Kilt ab. Die Kälte des Kellers … der kondensierende Atem vor ihren Lippen – das alles waren nun Faktoren einer anderen Welt, nur schwache Erinnerungen.
    Sie schmiegte sich an Tirion, schmeckte seine Lippen auf ihrer Haut und spürte die Härte an seinen Lenden. Die Hitze in ihr verzehrte sie beinah.
    Seine Hände strichen sanft über ihren Leib, streichelten ihre Brüste, glitten dann zu ihren Schenkeln hinab. Sie stöhnte.
    »Komm, Tirion«, raunte sie in sein Ohr. »Komm, Tirion, ich erwarte dich …«
    Und er rollte sich über sie und fuhr sanft in sie hinein. Er arbeitete langsam, und sie schloß ihre Beine um ihn. Es war eine Erfüllung, die sie nie zuvor empfunden hatte, ein Vulkanausbruch von Körper und Geist. Seine Bewegungen wurden bald heftiger, und ihr Fleisch antwortete ihm ganz automatisch, paßte sich ihm an.
    Später lagen sie noch eine ganze Weile schweigend nebeneinander, Wärme, die Wärme spendete. Oben rumorte es weiter, aber das Toben des Eistornados hatte nun nichts Bedrohliches mehr. Er war wie eine harmonische Melodie, die für sie summte.
    Nayala war ganz ruhig.
    Der Atem Tirions steifte rhythmisch ihren Nacken, und ihre Gedanken sanken hinab ins illusionäre Reich der Träume.
     
    Nayala erwachte, als in ihrer Nähe ein schriller Schrei ertönte. Ein paar Augenblicke lang hatte sie Schwierigkeiten, in die Wirklichkeit zurückzufinden, dann klärte sich das Bild vor ihren Augen.
    Tirion starrte fassungslos auf sein Sanctum.
    Es leuchtete nicht mehr. Es war nur noch eine Aneinanderreihung matter Facetten.
    »Es ist deine Schuld!« schrie Tirion. »Deine Schuld.«
    Und er drehte sich um und eilte die Stufen der Treppen hinauf. Die Luke ächzte und donnerte, als sie erneut zufiel.
    Nayala blieb einen Augenblick lang wie gelähmt liegen. Dann sprang sie auf, streifte sich ihren Kilt über und eilte ebenfalls die Treppe empor. Oben stemmte sie sich gegen die Luke, und sie gab nur zögernd nach. Schnee wehte ihr ins Gesicht.
    Die Hütte stand nicht mehr.
    Die Böen des Tornados hatten die Wände zerschmettert und das Holz davongeweht. Glitzerndes Weiß breitete sich überall aus, und die anderen Bauten des Dorfes waren nurmehr fragmenthafte Erinnerungen.
    »Tirion!«
    Keine Antwort.
    »Wo bist du, Tirion?«
    Sie sah seine Fußspuren im Schnee und folgte ihnen. Ihre Schritte wurden immer rascher und eiliger, und das Weiß
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