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Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes

Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes

Titel: Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes
Autoren: Edmond Hamilton
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I
    Das Kerkerschiff
     
     
    Früher einmal war es ein stolzes Schiff gewesen, ein prächtiger, strahlender Linienkreuzer, der mit Gelächter und Musik und glücklichen Menschen an Bord zwischen den Planeten hin und her gekreuzt war. Doch das lag schon viele Jahre zurück. Jetzt lag es, grimmig und schwarz, im nächtlichen Dock auf dem Raumhafen von New York und wartete darauf, seine Fracht verdammter Seelen zum Ort ihrer Bestrafung zu befördern.
    Es hieß Vulcan und war das berühmte Kerkerschiff der Planetenpatrouille. Einmal im Jahr flog es von Planet zu Planet, um zu lebenslanger Haft verurteilte Verbrecher aufzunehmen und sie in das schreckliche graue interplanetare Gefängnis auf dem Plutomond Cerberus zu bringen.
    Nun schlurften Männer in purpurn gestreiften Häftlingskleidern im blauen Gleißen der Kryptonlampen auf das hoch aufragende Schiff zu. Es war eine bunt zusammengewürfelte Schar hartgesottener Verbrecher – zum größten Teil Erdmenschen mit versteinertem Gesichtsausdruck, aber auch ein paar grünhäutige Venusier und rötliche Marsianer waren darunter.
    Sie wurden von bewaffneten Beamten bewacht, die die schwarze Uniform der Planetenpatrouille trugen.
    Eine junge Frau in gleicher Uniform stand im Licht der Lampen am Schiff und schüttelte ihren Kopf, während sie mit ihrem hochgewachsenen, rothaarigen Begleiter sprach.
    »Ich muß aber mit, Curt!« protestierte sie gerade. »Die Patrouille hat Personalprobleme, wegen dieser Sache auf Merkur. Und diese Kriminellen müssen gut bewacht werden, denn es sind schließlich die gefährlichsten Verbrecher im ganzen System. Du redest, als wäre ich eine schwächliche Anfängerin, die frisch vom Abschlußball zum erstenmal die Erde verlassen will«, fuhr sie wütend fort. »Schließlich arbeite ich jetzt bereits seit vier Jahren für die Patrouille, oder etwa nicht?«
    »Du gehörst eigentlich zur Geheimdienstabteilung«, wandte Curt Newton ein. »Das ist etwas ganz anderes, als eine Bande von Verbrechern an Bord eines Gefängnisschiffs zu bewachen?«
    Sein schlankes, vom All gebräuntes Gesicht wirkte besorgt, und seine klaren grauen Augen blickten die junge Frau bekümmert an.
    Er machte sich nicht häufig Sorgen, wenn es um Gefahr ging, dieser geniale Abenteurer und Hexenmeister der Wissenschaften, der im ganzen System unter dem Namen Captain Future bekannt war. Ihm und seinen drei Gefährten, den berühmten Future-Leuten, war die Gefahr etwas Vertrautes, Wohlbekanntes. Zahllose Male waren sie ihr auf ihren Expeditionen und abenteuerlichen Reisen zu fernen Welten, auf ihrem nimmermüden Kreuzzug gegen die Meisterverbrecher des Systems begegnet.
    Doch für Curt war es etwas ganz anderes, wenn nicht er, sondern dieses Mädchen, das er liebte, sich der Gefahr aussetzen mußte.
    »Joan, ich habe eine böse Vorahnung. Nenn es eine Eingebung, wenn du willst. Ich möchte nicht, daß du mitfliegst«, versuchte er es ein letztes Mal.
    Ihre braunen Augen lachten ihn an. »Du bist ja mit einemmal so schreckhaft und ängstlich wie eine saturnische Schattenkatze, Curt! Es gibt hier keine Gefahr. Unsere Gefangenen bleiben gut eingesperrt, bis wir auf Cerberus sind.«
    Da wurden sie plötzlich unterbrochen: Einer der Gefangenen, ein Erdmensch mittleren Alters mit eisengrauem, wirr in sein hageres, bleiches Gesicht herabhängendem Haar und vom Entsetzen geweiteten Augen kreischte:
    »Ihr schleppt mich in den Tod!« Er versuchte sich von seinen uniformierten Wächtern loszureißen. »Auf diesem Schiff lauert der Tod!«
    Das verzweifelte Gesicht und die wilden Schreie hatten etwas seltsam Beunruhigendes. Doch die Beamten schoben den Gefangenen hastig an Bord.
    In Joan Randalls hübschen Augen zeigte sich ein Anflug von Mitleid. »Das ist Rollinger. Du erinnerst dich doch noch an ihn? Doktor Rollinger von der American University.«
    Captain Future nickte nachdenklich. »Der Biophysiker, der vergangenen Monat seinen Kollegen umgebracht hat? Ich dachte, seine Anwälte hätten auf geistige Unzurechnungsfähigkeit plädiert?«
    »Das haben sie auch«, erwiderte Joan Randall. »Sie haben behauptet, sein Verstand habe durch ein Gehirnexperiment einen schweren Schaden davongetragen. Aber der Staatsgerichtshof war der Meinung, er simuliere nur. Er hat lebenslänglich auf Cerberus bekommen.«
    »Und du gehst mit Dutzenden solcher gewalttätiger Berserker auf eine wochenlange Reise!« sagte Curt Newton. »Manche davon sind sogar noch viel schlimmer! Ich habe die Liste der
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