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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer
Autoren: Robert Quint
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Reaktionsschnelligkeit elektronischer Rechner.
    Geraffte Funksprüche sprangen von Antenne zu Antenne. Analysen wurden ausgetauscht, Hochrechnungen angestellt, Szenarios formuliert.
    Nur wenige Augenblicke nach den ersten superphysikalischen Phänomenen begriffen die Computer, in welcher Gefahr sie schwebten.
    Photonenbrenner sprangen an und rissen furchtbar langsam die gewaltigen, trägen Massen der Trichterschiffe aus dem Orbit um die Erde.
    Währenddessen waren die beiden ENERGIELURCHE damit beschäftigt, die n-dimensionalen Schwellenfelder zu stabilisieren und den flackernden Torbogen des Triadischen Monochords zu errichten. Leistungsfähige Computerkomplexe leiteten die Aktion. Die Erde durfte nicht gefährdet werden.
    Phantombilder glommen hier und da auf. Verdrehte Gebilde, so fremd, daß sich der menschliche Verstand weigerte, ihre Existenz anzuerkennen. Projektionen ferner, fremder Sonnen, Spiegelungen aus unbekannten Bereichen des Universums, die sekundenlang im Raum zwischen Erde und Mond irrlichterten und abrupt wieder verschwanden.
    Die Kaiserkraft-Schiffe unter dem Kommando der Rho-27a-Computer verstärkten ihre Bemühungen. Kein organisches Lebewesen befand sich mehr an Bord, und die Rechner schalteten die Triebwerke auf höchste Leistung. Andruckkräfte brachen durch, konnten vorübergehend von den Absorbern nicht mehr blockiert werden.
    Instrumente zerbarsten. Decken stürzten unter den immensen Gravos ein. Stählerne Stützpfeiler zerknickten wie Strohhalme.
    Flucht.
    Und das Triadische Monochord begann, sich zögernd zu stabilisieren.
    Dann und wann gleißte ein unkontrollierter Ausbruch von Weltraum-II-Energie auf. Blitzartige Erscheinungen kollidierten mit den äußersten Atmosphäreausläufern der Erde und ionisierten die Gasmoleküle.
    Wetterleuchten über Europa.
    Trockengewitter über den beiden amerikanischen Kontinenten, deren Landbrücke schon vor Jahrhunderten im Meer versunken war.
    Mehrere Energiesatelliten, die die Mikrowellenströme der um die Sonne kreisenden Solarkraftwerke auffingen und gebündelt an die Kollektoren auf der Erdoberfläche weitergaben, verschwanden von einem Moment zum anderen aus dem normalen Raum.
    In Lunaport versagten kurzfristig sämtliche Elektronengehirne.
    Dutzende der über dem Mond kreisenden Raumjäger wurden wie von einer gewaltigen Faust zu Staub zermahlen.
    Das Transmitterfeld glühte heller.
    Diffuses Leuchten lag um die riesigen Stahlleiber der ENERGIELURCHE.
    Die Computer der ehemaligen Gardenschiffe gingen zum Gegenangriff über. Schwärme nuklearer Schiff-Schiff-Raketen verließen die MHD-Katapulte und huschten dem funkelnden, blitzenden Transmitterfeld entgegen. Als sie detonierten, flackerte nur kurz ein Atomblitz auf, dann verschwanden die freigesetzten Energien in dem unersättlichen Schlund des Weltraums II.
    Indessen tobten Turbulenzen in der irdischen Lufthülle. Längst erloschen geglaubte Vulkane spuckten Magma und Rauch empor. In ganz Berlin roch es stechend nach Ozon, und dort, wo sich nahe der Altstadt die Kasernen eines Garden-Stützpunktes erhoben hatten, befand sich nur noch aschegeschwärzte Ödnis.
    Die Kaiserkraft-Schiffe flohen vor dem Transmitterfeld. Mehr und mehr gewannen sie an Geschwindigkeit, doch trotz all ihrer Anstrengungen näherten sich ihnen die bizarren Lichtphänomene immer mehr.
    In wenigen Minuten mußte die Entscheidung fallen.
     
    *
     
    Glühender Kopfschmerz pochte hinter Davids Stirn, während er mit Narda, Llewellyn und Ennerk Prime durch die Korridore der BERLIN hastete.
    Begleitet wurden sie von dem Schrillen der Alarmsirenen und dem tiefen vibrierenden Brummen der hochgefahrenen Photonenbrenner.
    Schatten flackerten vor den Augen des Treibers.
    Schneller! Schneller! hetzte er sich, spürte kaum noch das Gewicht der lebensrettenden Plastikkiste mit den Ampullen des Antiserums.
    »Transit in minus hundertachtzig Sekunden«, brüllte es ihnen aus einem Intercom-Lautsprecher entgegen. »Beeilt euch, Treiber. Die Auswirkungen des Transmitterfeldes greifen allmählich die Schutzschirme an.«
    Endlich tauchte vor ihnen die Schleusenkammer auf, die durch den Protopschlauch mit der GARIBALDI verbunden war.
    Undeutlich, wie von Interferenzen gestört, empfing terGorden Lyda Mars telepathischen Impuls.
    Wir sind bereit, übermittelte sie. Claude und die Mädchen fühlen sich kräftig genug, um die Loge zu verstärken.
    David antwortete nicht.
    Sein Atem ging schnell, sein Puls raste.
    Verzweiflung übermannte ihn.
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