Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
Valdec.
    Diesmal war es eine Queen, die ihm entgegenblickte. Die Kommandeuse der irdischen Raumabwehrstellungen.
    »Phase zwei ist angelaufen«, informierte Valdec sie knapp. »Höchste Alarmbereitschaft. Mit feindlichen Aktionen seitens der okkupierten Flotte ist zu rechnen.«
    Die Queen zeigte mit keiner Regung, daß die Meldung sie beeindruckte. Sachlich entgegnete sie: »Die Stratosphärengleiter des Europäischen Abfanggeschwaders steigen in diesem Moment auf. Boden-Raum-Raketen startbereit. Die Orbit-Satelliten schwenken auf neuen Kurs ein. Laserstellungen feuerklar.«
    »Ende«, sagte Valdec.
    Fast vermeinte er, das durchdringende Heulen der Sirenen zu hören, die jetzt oben auf der Erde ihre Arbeit aufnahmen und die Bevölkerung der großen Städte vor der erwarteten Konfrontation warnten.
    Er war sicher, daß die Grauen Garden eine Panik unterbinden würden.
    Und wenn alles so funktionierte, wie es die Computer des Kaiser-Konzerns errechnet hatten, dann mußte binnen Minuten der Spuk vorbei sein und wieder Ruhe auf der Erde einkehren.
    Alles, dachte er, hing jetzt von den ENERGIELURCHEN ab. Von dem künstlichen Triadischen Monochord und von Ebberdyks Frau und seinem Sohn, die ohne ihr Wissen von den Garden präpariert worden waren.
    Die Queen Yazmin bemerkte es zuerst. »Es beginnt«, schrie sie. »Zarkophin hat das TM aktiviert!«
     
    *
     
    Die Zeit schien sich zu dehnen.
    Die Sekunden wurden zerlegt, in zahllose Bruchstücke aufgeteilt.
    Vorsicht! entlud sich Davids Entsetzen in einem durchdringenden PSI-Ruf.
    Die zwei Angehörigen Ebberdyks waren nur noch zwei knappe Schritte von ihm getrennt und standen dicht in der Nähe des Computerterminals.
    Plötzlich blähten sich die Gestalten der beiden Neuankömmlinge auf. Flammen leckten von ihren zerfallenden Raumanzügen und hüllten Patrick Ebberdyk in einer fauchenden, gleißenden Lohe ein.
    Die Luft in der Zentrale begann zu wabern.
    David reagierte rein instinktiv.
    Das PSI-Zentrum seines Gehirns öffnete sich, griff hinaus in das fremde Kontinuum, das neben der bewußt erlebbaren Realität lag, in jenen ungeheuren Kosmos, der fremder war als alles, was die Menschheit jemals kennengelernt hatte. Barrieren zerbrachen in Nullzeit. Energie – PSI-Kraft – strömte aus dem Weltraum II.
    Eine Millisekunde später hatten Davids Extrasinne sie umgeformt und der sich mehr und mehr aufblähenden Explosionswolke entgegengeschleudert. Dumpf spürte er, daß Narda, Llewellyn und Onnegart Vangralen gleich ihm reagierten.
    Ihre PSI-Ströme vereinigten sich, wurden auf den gleißenden Feuerball fokussiert und schnürten ihn ein. Dort, wo der Wissenschaftler und seine beiden Angehörigen gestanden hatten, kochte der Boden. Tränen aus glühendem Plastik tropften von der Decke.
    Aus den Lautsprechersystemen gellte ein hoher, unmodulierter Schrei.
    Er schmerzte in den Ohren, vibrierte in den Nerven. Der Computer litt. Bar jeder menschlichen Gefühle, beseelt von der seltsamen Seelenenergie des zweiten Raumes, die in sein elektronisches Datenbewußtsein geflossen war und ihm eine bizarre, unverständliche Persönlichkeit verliehen hatte, schien der Rechner doch von etwas beherrscht zu sein, das von fern Ähnlichkeit mit Emotionen besaß.
    Er registrierte den Tod seines Schöpfers.
    Er spürte die Bedrohung, die seinem elektronischen Dasein durch die Explosion ein Ende zu machen schien.
    David merkte von alldem nichts.
    Seine Gedanken waren nahezu ausgeschaltet.
    Archetypische Reflexe bestimmten sein Handeln. Ihnen allen war der Tod gewiß, wenn es ihnen nicht gelang, den Feuerball von der weiteren Ausdehnung abzuhalten. Schweiß perlte auf seiner Stirn und brachte das Kühlsystem Seines Raumanzugs dazu, eine Stufe höherzuschalten.
    Irgendwo ertönte ein Ächzen.
    Vielleicht war es Llewellyn, der noch immer schwankend im offenen Schott stand, hilfesuchend Vangralen eine Hand auf die Schulter gelegt hatte und mit seinen PSI-Kräften den lautlosen Kampf unterstützt.
    Der Computer schrie noch immer.
    Bis sein Schrei zu einem weichen Rauschen abflachte.
    Ein Gedanke perlte in terGordens leeres Bewußtsein: Valdec hatte sie doch hintergangen, hatte die unglückselige Frau und Ebberdyks Sohn mit einer Bombe präpariert, die vermutlich auf das Gehirnwellenmuster des Kybernetikers abgestimmt war.
    Langsam, fast unmerklich mäßigte sich das mörderische Glühen des Feuerballs. Und in das Knistern und Brodeln, das noch keine volle Sekunde gedauert hatte, mischte sich ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher