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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer
Autoren: Robert Quint
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»gibt es kaum noch Zweifel, daß die Computer ihre Drohung wahrmachen werden. Wir sollten uns darauf einrichten.«
    Valdec nickte geistesabwesend.
    Er betrachtete die Monitoren, auf denen die Gardenschiffe, die BERLIN und das mit ihr zusammengekoppelte Treiberschiff deutlich zu sehen waren. Die Computer hatten die Schutzschirme aktiviert und vermutlich auch die offensiven Waffensysteme hochgefahren.
    Nein, ein Präventivschlag der Raumabwehrstellungen würde zweifelsohne das Ende des Planeten Erde einleiten.
    Sie mußten geschickter vorgehen.
    Und noch immer reagierte Chan de Nouille nicht auf die Funkanrufe.
    Die Zeit verging.
    Schnell, viel zu schnell, lief das Ultimatum ab.
     
    *
     
    »Noch keine Reaktion«, bemerkte Llewellyn 709 überflüssigerweise.
    Niemand sagte etwas darauf.
    David terGorden saß vor den Kontrollen der BERLIN und beobachtete die Bildschirme der Außenbeobachtung.
    Die Raumjäger, die bislang die Flotte der von den Ebberdyks übernommenen Gardenschiffe auf ihrem Orbit um die Erde begleitet hatten, bildeten nur noch matte Reflexe auf den Monitoren. Sie hatten sich bis zum Mond zurückgezogen.
    Außer ihnen gab es keine weiteren Objekte im Raum zwischen Erde und Luna.
    Selbst die Fähren des Interplanetaren Frachtkontors waren verschwunden. Die Fernortung zeigte an, daß die Containerschlepper, die jenseits der Plutobahn den Weltraum II verließen und in das normale Kontinuum eintauchten, zwischen Jupiter und Saturn in einen Parkorbit gelotst wurden.
    Die einzigen Objekte in stellarer Nähe waren drei Schiffe, die sich vom Mars her näherten und in mehreren Millionen Kilometern Entfernung in eine Umlaufbahn um die Sonne eingeschwenkt waren, die mit der der Erde übereinstimmte.
    Vermutlich Kreuzer der Grauen Garden, Beobachter, die später versuchen würden, den Kurs der Ebberdyks und der GARIBALDI zu verfolgen.
    Später …
    Wenn es ein Später gab.
    Noch deutete nichts darauf hin, daß Valdec gewillt war, sich dem Computerultimatum zu beugen.
    David fluchte lautlos.
    Hoffentlich begriff der Lordoberst bald, daß die Ebberdyks es ernst meinten.
    Er drehte den Kopf und warf Patrick Ebberdyk einen forschenden Blick zu.
    Der Kybernetiker wirkte wie ein gebrochener Mann. Wahrscheinlich rechnete er nicht damit, seine Frau und seinen Sohn noch einmal lebend wiederzusehen.
    Ebberdyk-Eins, der Bordrechner der BERLIN, hatte sich nicht wieder gemeldet. Aber die Kontrollen der Funkstation wiesen aus, daß er rege mit seinen neunundvierzig Gefährten kommunizierte.
    »Noch sechzig Minuten«, stellte Narda fest. Sie biß die Lippen zusammen, und an dem Ausdruck ihrer Augen erkannte David, daß sie an Rorqual dachte. An Rorqual, wo die Haßseuche noch ungehemmt tobte.
    Etwas krampfte sich in ihm zusammen.
    Fast erschrak er, als sich hinter ihm zischend das Zentralschott öffnete. Vangralen und Lyda Mar traten ein.
    »Sie schlafen tief und fest«, erklärte Vangralen mit müde wirkender Stimme. »Nach dem Diagnoster haben sie bis auf eine schwere Erschöpfung keine weiteren Schäden zurückbehalten. Von der Haßseuche ist auf jeden Fall nichts mehr zu bemerken.«
    David nickte nur.
    Die Freude über die Gesundung von Claude und den beiden Mädchen wurde durch sein Wissen über die Zustände auf Rorqual gedämpft. Und er fragte sich, ob sie es noch rechtzeitig schaffen würden, selbst wenn Valdec auf das Ultimatum einging und ihnen das Antiserum zur Verfügung stellte.
    »Funkspruch!«
    Altamont O’Hale schrie es fast. Der Ebberdyk schaltete automatisch den Funkanruf auf den Monitor vor David terGorden. Farbenprächtiges Geflimmer blendete seine Augen, bis sich aus dem Flackern des Kaltkristallschirms ein Gesicht formte.
    »Hier spricht die Queen Yazmin«, erklärte die Graue mit den ausdrucksvollen Augen und dem wie erstarrt wirkenden Antlitz. »Ich bin von Lordoberst Valdec autorisiert, die Verhandlungen mit Ihnen zu führen.«
    David gestattete sich ein ironisches Lächeln.
    »Die Zeit der Verhandlungen ist vorbei«, machte er die Queen sanft auf ihren Irrtum aufmerksam. »Das Ultimatum läuft in rund fünfundfünfzig Minuten ab, und ich rate Ihnen dringend, die Drohung nicht für einen Bluff zu halten. Die Computer werden ihr Vorhaben ausführen, selbst wenn wir versuchen sollten, sie davon abzuhalten.«
    Die Queen betrachtete ihn durchdringend. »Sie scheinen die Wahrheit zu sprechen, Treiber«, nickte sie fast gelangweilt. »Nun, kommen wir zum Thema. Ich teile Ihnen im Auftrag des Lordoberst mit,
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