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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer
Autoren: Robert Quint
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Der Pöbel begann, Forderungen zu stellen. Aber er dachte nicht daran, sich dem Druck der Straße zu beugen.
    »Die Sicherungsgruppe soll sich dieser Unruhestifter annehmen«, befahl er, »und die Demonstration zerstreuen. Die Rädelsführer werden in Haft genommen. Ich wünsche, daß die Unruhen sofort beendet werden. Wenn nötig, dann soll die Sicherungsgruppe auf die in Berlin stationierten Legionen der Garden zurückgreifen.«
    »Ich höre und gehorche«, bestätigte die Graue.
    Die Queen Yazmin lehnte sich zu ihm hinüber. »Soeben wurden weitere Unruhen aus Genf, Moskau und Paris gemeldet. Allen Anzeichen nach werden die Demonstrationen von straff geführten illegalen Organisationen angezettelt. Anders läßt sich die Geschwindigkeit, mit der sich die Demonstranten sammeln, nicht erklären.«
    »Die Garden werden damit fertig«, versicherte der Lordoberst grimmig. Er betätigte seinen Communer. »Funkzentrale; was ist mit der Verbindung nach Lunaport?«
    »Chan de Nouille«, erfolgte sofort die Antwort, »ist nach den Mitteilungen Lunaports derzeit nicht auffindbar. Die Raumjäger der Systemverteidigung haben sich in unmittelbare Nähe des Erdmondes zurückgezogen.«
    Diese Verräterin, dachte Valdec in hilfloser Wut. Sie läßt sich verleugnen.
    Mit zusammengekniffenen Augen blickte er auf die Bildschirme, die die Aufnahmen der Orbitsatelliten übertrugen. Deutlich war zu sehen, wie die okkupierten Gardenschiffe immer mehr Ringos ausschleusten. Die Computer befreiten sich von ihren Schiffsbesatzungen.
    Fay Gray war es nicht gelungen, die Kontrolle zurückzuerobern.
    Aber er hatte auch nichts anderes erwartet.
    Flüchtig sah er auf die Uhr. Noch knappe hundert Minuten bis zum Ablauf des Ultimatums.
    »Ein Anruf aus der Genfer Konzilsverwaltung«, ertönte es in seinem Ohrempfänger.
    »Verbinden«, ordnete Valdec knapp an.
    Augenblicke später hatte sich vor seinem Gesicht das Holo-Feld geformt, und das Antlitz einer alten, goldhaarigen Frau schwebte in der Luft.
    Anlyka terCrupp, dachte Valdec erstaunt. Die Generalmanag des Allwelten-Stahl-Konsortiums.
    »Sie wünschen, Generalmanag?« fragte er reserviert.
    Die alte Frau mit dem bleichen, faltigen Gesicht verzog ihren welken Mund zu einem Lächeln. »Können Sie sich das nicht denken, Lordoberst?« schnappte sie. »Aber ich kann es Ihnen auch deutlich sagen. Ich spreche hier in meiner Eigenschaft als Mitglied der Konzilsversammlung und Vorsitzende des Politischen Ausschusses der Innensektor-Konzerne. Wir haben das Ultimatum empfangen und wünschen, über Ihre Pläne umgehend informiert zu werden. Suchen Sie die Konfrontation, oder wollen Sie auf das Verlangen dieser … verrückten Computer eingehen?«
    »Es wurde noch keine Entscheidung getroffen«, entgegnete er kühl. »Im übrigen besteht für mich keine Verpflichtung, in einer derart prekären Situation Zeit damit zu verschwenden, indem ich jedem Mitglied der Konzilsversammlung Rechenschaft über meine Absichten ablege.«
    »So?« Anlyka terCrupp bewahrte nur mühsam ihre Beherrschung. »Sie scheinen zu vergessen, daß es um unser aller Leben geht. Glauben Sie nicht, daß wir uns noch einmal so verschaukeln lassen wie damals in der Oxyd-Krise. Ich habe erfahren, daß Sie allen zivilen Raumschiffen Startverbot erteilt haben. Auch das erweckt unangenehme Erinnerungen an Ihre Handlungsweise während des Oxyd-Zwischenfalls. Planen Sie auch diesmal wieder, Ihre Aktionen aus dem Weltraum zu lenken? Im Interesse der Erde, versteht sich.«
    Der Lordoberst reagierte nicht auf terCrupps Zynismus.
    In einer Krise, dachte er fast befriedigt, klären sich die Fronten. Also gehört auch die Generalmanag des ASK zu der konzilsinternen Opposition … Oder hat sie einfach Angst?
    Er räusperte sich. »Generalmanag, ich kann Ihnen versichern, daß ich alles in meiner Macht Stehende unternehmen werde, um die Erde vor Schaden zu bewahren. Dazu gehört auch das Startverbot. Nach Bereinigung der Krise stehe ich der Konzilsversammlung selbstverständlich für alle Fragen zur Verfügung. Doch jetzt entschuldigen Sie mich bitte.«
    Er unterbrach die Verbindung.
    Ratten, dachte er verächtlich.
    Laut sagte er: »Was ist mit dem Mars? Hat Zarkophin die Nachricht inzwischen bestätigt?«
    »Die Funkbotschaft trat vor wenigen Sekunden ein«, erwiderte Yazmin, die Platz vor einem nahen Terminal genommen hatte und den Kontakt mit dem vierten Planeten aufrechterhielt. »Baumeister Zarkophin befindet sich an Bord eines Gardenringos und
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