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0715 - Die Söhne des Asmodis

0715 - Die Söhne des Asmodis

Titel: 0715 - Die Söhne des Asmodis
Autoren: W.K. Giesa
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Sie sahen sich betroffen an.
    Professor Zamorra, seine Gefährtin Nicole Duval, Robert Tendyke und Ted Ewigk. Gerade hatten sie zu dritt mittels der Regenbogenblumen die Spiegelwelt verlassen, und Ted Ewigk erwartete sie überraschenderweise im Kuppeldom von Château Montagne.
    Vor fast tausend Jahren hatte Zamorras schwarzmagischer Vorfahre Leonardo de Montagne ein wahres Labyrinth von Gängen und Kammern in den gewachsenen Fels unterhalb des Châteaus treiben lassen. Schwarze Magie war dabei ebenso im Spiel gewesen wie die Arbeitskraft unzähliger Sklaven.
    Heute wurde nur ein geringer Teil der unterirdischen Anlagen genutzt. Die meisten Gänge waren unerforscht, trotz der langen Zeit, die Zamorra das Château im südlichen Loire-Tal nun schon sein Eigen nannte.
    Einer der seit längerer Zeit bekannten und benutzten Räume war das Kuppelgewölbe, in welchem die Regenbogenblumen wuchsen, eigenartige Pflanzen mit mannsgroßen Blütenkelchen, die je nach Betrachterperspektive in allen Farben des Regenbogenspektrums schimmerten. Mit Hilfe dieser Blumen konnte man an andere Orte reisen, in andere Welten - und notfalls auch in eine andere Zeit.
    Und eben in die Spiegelwelt, in der das Gute böse war und das Böse gut.
    Aus dieser Spiegelwelt kamen sie soeben zurück und hatten Robert Tendyke zurückgeholt, der dort nicht hingehörte. Er hatte an die Stelle seines negativen Doppelgängers treten müssen, der seinerseits in der realen Welt sein Unwesen trieb.
    Ted Ewigk empfing sie bei den Regenbogenblumen.
    Nicole war mit ihm zusammen in die Spiegelwelt aufgebrochen, um Zamorra zu folgen. Ihre Wege hatten sich getrennt. Ted nahm Kontakt mit den Rebellen der DYNASTIE DER EWIGEN auf, während Nicole sich um die Befreiung Zamorras und Tendykes kümmerte. Um so überraschter war sie gewesen, Ted nun wieder hier anzutreffen.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell zurückkommst. Wie ist es bei den Ewigen gelaufen?«, hatte sie gefragt.
    »Wovon sprichst du?«, fragte Ted zurück. »Ich bin nur hier, weil euer Butler William mich angerufen hat. Er war besorgt, weil er dich und Zamorra stundenlang gesucht hat.«
    »Soll das heißen, du warst nicht mit mir in der Spiegelwelt?«
    Ted schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Selbst unter dem Ruß, mit dem Nicole, Zamorra und Tendyke beschmiert waren, ließ sich erkennen, wie Nicole blass wurde. »Dann habe ich den richtigen ERHABENEN zu den Rebellen gebracht… Das ist ihr Ende…«
    »Was soll das heißen?«, stießen Ted und Zamorra gleichzeitig hervor.
    Nicole deutete auf Ted Ewigk, der vor vielen Jahren einmal der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN gewesen war. Sein Doppelgänger in der Spiegelwelt war es heute noch. »Ich bin zu dir nach Rom gekommen«, sagte Nicole, »um mit dir zusammen die Spiegelwelt aufzusuchen. Du hast dich als der ERHABENE ausgegeben, zugleich aber auch den Rebellen Unterstützung anbieten wollen, um ihnen eben als der ERHABENE zu helfen und damit deinen Doppelgänger an der Nase herumzuführen…«
    Langsam schüttelte Ted den Kopf. »Davon weiß ich nichts«, sagte er gedehnt. »William rief bei mir an. Ich bin gerade eben eine Minute vor euch hier aufgetaucht. Und vor einer halben Minute kam schon Besuch für dich hier an und rannte mich fast über den Haufen…« Dabei deutete er auf Tendyke.
    »Besuch für mich?«
    »Wirst schon sehen«, brummte Ted, dessen Mimik und Gestik nicht verhehlte, dass er mit Robert Tendyke einfach nicht so richtig zurechtkam. Dabei konnte er nicht einmal rational erklären, woher diese unterschwellige Abneigung kam. Tendyke hatte ihm nie etwas getan.
    »Es gibt nur eine Erklärung«, sagte Zamorra. »Du bist in die Villa der Spiegelwelt gelangt.«
    Sie nickte.
    »Es kann nicht anders sein. Und ich bin dann mit dem Spiegelwelt-Ted Ewigk, dem echten ERHABENEN der Spiegelwelt-Ewigen, losgezogen… Verdammt! Aber wie ist das möglich? So etwas ist uns doch noch nie vorher passiert!«
    »Doch!«, widersprach Zamorra. »Als wir das erste Mal in die Spiegelwelt gelangten!« [1]
    »Und vielleicht auch früher schon, nur hats da keiner gemerkt«, gab Ted zu bedenken.
    »Da will ich lieber nicht dran denken«, murmelte sie bedrückt. »Verdammt, das ist das Todesurteil für die Rebellen! Wenn der negative Ted Ewigk ihr Versteck nun kennt… ach, Scheiße!«
    »Und vermutlich«, ergänzte Ted, »hat er auch durchschaut, dass du nicht die Nicole der Spiegelwelt bist. Das heißt, er weiß jetzt, wie man zwischen beiden Welten wechseln
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