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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer
Autoren: Robert Quint
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weiteres Geräusch.
    Nein, kein Geräusch …
    Gedanken. Verwirrte Gedanken. Ebberdyks Bewußtsein. Sein organischer Körper war vernichtet, das Gehirn produzierte keine chemoelektrischen, hormonkontrollierten Impulse mehr, die die Essenz seiner Persönlichkeit an die stoffliche Existenz banden.
    Das, was man mangels einer besseren Definition Seele nannte, das Ich, die Lebensenergie, die aus einer dumpfen Ansammlung Protoplasma ein Geschöpf machte, war befreit und suchte sich einen Weg, dorthin zurückzukehren, wo Anfang und Ende allen Seins lagen – Weltraum II.
    Doch der PSI-Kokon der Terranauten hinderte es daran.
    Ein zweites, ein drittes entkörperlichtes Bewußtsein gesellten sich hinzu, und sie prallten ab von den Mauern ihres immateriellen Gefängnisses.
    Bis die Explosion in sich zusammenfiel, erlosch.
    Bis das PSI-Feld zusammenbrach.
    Und aus den Lautsprechern des Computers ein neuer Schrei ertönte. Es war die gleiche künstliche Stimme, doch etwas an ihr klang nun anders.
    Verwirrt.
    Entsetzt.
    »Patrick!« Dann: »Wo sind wir?«
    David terGorden blinzelte. Taumelnd, am Rande der Selbstbeherrschung, starrte er den glosenden Schlackefleck an, dort, wo noch vor wenigen Sekunden die drei Ebberdyks gestanden hatten.
    Der Terminal des Computers war angesengt, doch größtenteils unversehrt.
    Wieder die Stimmen. »Jana! Claas!«
    Und: »Vater!«
    Um David begann sich alles zu drehen. Mit geweiteten, ungläubigen Augen blickte er wieder hinüber zu dem Terminal, und seine telepathischen Sinne fingen schwache, entsetzte Gedankenimpulse auf.
    Das Verstehen löste einen Schock in ihm aus.
    Patrick Ebberdyk, seine Frau und sein Sohn waren nicht tot. Auf eine unbegreifliche Weise hatten sich ihre Persönlichkeiten in diesem Kontinuum erhalten und sich mit dem elektronischen Bewußtsein des Rho-27a-Computers verwoben.
    Mensch und Maschine waren zu einer Einheit geworden.
    Doch ehe er sein Entsetzen, seine Verwunderung artikulieren konnte, wimmerte der Alarm durch die BERLIN. Ein automatischer Alarm, der von den Ortungssystemen ausgelöst wurde.
    Unsicher drehte sich der Treiber herum, der Monitorwand mit dem großen Panoramabildschirm zu.
    Zwei bizarre Objekte hatten sich bis auf wenige hunderttausend Kilometer der Erde und damit der Flotte der Computer genähert. Sie erinnerten entfernt an metallene Kegel mit zahllosen Aufbauten und blitzenden Antennenwäldern. Die Vergrößerungsschaltung ließ alle Details deutlich erkennen.
    Blitzartig kam die Erinnerung.
    Das, was ihnen da entgegenkam, waren nichts anderes als die geheimen Transmitter-Versuchsschiffe des Kaiser-Konzerns. Hochtechnisierte Ungetüme, die in der Lage waren, unter gewaltiger Energieaufwendung die Raum-Zeit-Struktur des normalen Universums zu perforieren und eine Öffnung zum Weltraum II zu schaffen.
    Ein künstliches Triadisches Monochord.
    Wie jenes, das für die Vernichtung Zoes und des Spilter-Systems verantwortlich war.
    Wie jenes, mit dem Summacum Homan experimentiert und nahezu den Untergang der Erde herbeigeführt hatte.
    Bedrohlichster Ausdruck von Valdecs Hybris und Beweis für die skrupellose Anwendung einer Technik, die nicht beherrscht werden konnte, weil sie die Fundamente des Raums und der Zeit selbst ins Wanken brachte.
    Und schon begann es, in der Finsternis des Alls zu leuchten, begannen Farben, wie krumme Blitzschläge über Tausende von Kilometern zu springen und sich der Erde, der Flotte zu nähern.
    Mit einem Schrei wirbelte David herum.
    »Zur GARIBALDI«, stieß er mit bleichem Gesicht und hämmerndem Herzen hervor. »Wir müssen sofort verschwinden!«
     
    *
     
    Einundfünfzig Schiffe kreisten im Orbit.
    Ihre Prallfelder waren aktiviert und glosten wie feurige Seifenblasen.
    Und aus den Tiefen des Raums, erzeugt von den riesenhaften Maschinen der beiden ENERGIELURCHE, gespeist von den leistungsfähigen Speicherbänken, driftete ein kosmisches Gewitter heran.
    Licht, in alle Farben des Spektrums zerlegt.
    Funkelnde Spiralen, die aus dem Nichts entstanden und mit absurder Geschwindigkeit durch das All tanzten.
    Klaffende, gespenstische Risse im Gefüge des Universums. Wie Spalten, die sich während eines Erdbebens durch massives Gestein fressen und aus denen Gase emporsteigen – so barst auch hier die Raum-Zeit aneinander, und es war, als üb der Kosmos selbst unter den entfesselten Gewalten ächzte.
    Kommunikation.
    Die Rho-27a-Computer, obzwar auf eine absonderliche Weise belebt, verfügten noch immer über die
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