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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer
Autoren: Robert Quint
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Energiesatelliten.
    Aufruhr in Peking. Unruhen in Ruhrstadt. Demonstrationen von Relax und Arbitern auf der ganzen Erde.
    Mehrere Dutzend Tote bei einem Erdbeben in den kanadischen Provinzen. Hunderte Tote durch einen Tsunami auf den Japanischen Inseln.
    Heftige Energieentladungen im Asteroidenring. Eine noch unbekannte Anzahl Robotfabriken außer Betrieb.
    Er wandte den Blick ab.
    Der Einsatz des Triadischen Monochords – obwohl kurz und mit stark reduzierter Energieentwicklung – hatte auf der Erde und im ganzen Sonnensystem schwere Schäden angerichtet. Und das Ausmaß der Zerstörungen war bislang nur bruchstückhaft bekannt. Und der Einsatz bewies, daß Valdec sich nicht an sein nach der Oxyd-Katastrophe dem Konzil gegebenes Versprechen gehalten hatte, jede Transmitterforschung einzustellen.
    Jemand tippte ihn an. Er drehte den Kopf und sah in Frosts ausdrucksloses Gesicht.
    »Eine Botschaft«, erklärte der Konzilsmanag leise. »Von Lordinspekteur Tyll. Er will Sie …«
    Valdec winkte ab. »Später«, sagte er. »Nicht jetzt. Ich bin erschöpft. Seit zwanzig Stunden habe ich keinen Schlaf gefunden. Wimmeln Sie alles ab. Vertrösten Sie sie auf später. Und leiten Sie die Aufräumungsarbeiten.«
    »Natürlich, Lordoberst«, nickte Frost.
    Valdec rieb sich über die Augen verließ seinen Sessel und stieg mit steifen Bewegungen die Treppe hinunter.
    Im Kontrollzentrum war es nur wenig leiser geworden, doch seine Ohren waren abgestumpft, und die Müdigkeit, die Enttäuschung machten ihn benommen.
    Diese Schlacht, sagte er sich, habe ich verloren. Doch eine Schlacht entscheidet keinen Krieg. Ein kurzes Intermezzo, ein kurzer Triumph für die andere Seite …
    Er ging weiter und trieb die beiden Gardisten, die Glaucen ihm als persönliche Leibwache zugeteilt hatte, mit einer Handbewegung zurück.
    Er wollte allein sein.
    Allein mit seinen Gedanken. Gerade, mit hocherhobenem Kopf schritt er durch den weitläufigen, mild erhellten Saal, vorbei an den Terminals, die vierundzwanzig Stunden am Tag in Betrieb waren.
    Das Konzil ruhte nie.
    Das Leben ging weiter.
    Ja, dachte Max von Valdec, ich muß weitermachen. Die Probleme sind nicht weniger geworden, im Gegenteil. Neue Bedrohungen haben sich ergeben, neue Feinde sich gezeigt.
    Da war zunächst Lordinspekteur Ignazius Tyll, den er fast schon vergessen hatte, kontrolliert und gelähmt von seinen in den Rechnungshof eingeschleusten Agenten. Ohne zu ahnen, daß Tyll während der vergangenen Monate und Jahre in aller Stille seine eigenen Vorkehrungen getroffen hatte.
    Tyll, dieser elende Pfennigfuchser, dieser widerlich loyale Bürokrat, einzig und allein seinen Gesetzen und Zahlen und abstrusen Grundsätzen verpflichtet.
    Er wußte, Tyll würde nicht eher Ruhe geben, bis er die Finanzdateien Kaisers bis zum letzten Bit durchleuchtet hatte.
    Und wenn er die Manipulationen entdeckte, mit denen Kaiser sich die Kontrolle über das gesamte Finanzwesen des Reiches sichern wollte …
    Valdec seufzte, ging weiter und erreichte schließlich den Korridor, wo er die Flüssigkristallstraße betrat, die ihn sanft davontrug.
    Und da war Chan de Nouille; die Große Graue, die ihn schon vor dem Attentat auf Shondyke gehaßt hatte. Schon immer hatte sie ihre eigenen Ziele verfolgt, ihn zu benutzen versucht, doch nun war sie geschwächt und kämpfte mit dem Rücken zur Wand. Und das machte sie gefährlich. Ihre Zusammenarbeit mit Tyll war nur ein kleiner Beweis dafür.
    Dann die konzilsinterne Opposition, diese kleinherzigen Manags, die nicht begriffen, daß es nicht nur um Gewinn- und Verlustrechnungen, um Investitionen und Bilanzen ging, sondern um etwas Größeres. Um etwas, das selbst ihm noch nicht ganz deutlich war. Vielleicht um die Herrschaft der Menschheit über alle anderen Kreaturen dieses Universums – und daß es andere Rassen gab, hatte die Begegnung mit Cantos deutlich genug gezeigt.
    Valdec betrat seinen privaten Expreßlift und ließ sich hinauf in seine Gemächer tragen.
    Die Unruhen, dachte er. Die Relax und Arbiter, der Pöbel … Ratten, die aus den Löchern krochen. Gesteuert von Hintermännern, die vermutlich sogar mit den Terranauten sympathisierten und die Macht der Konzerne zu brechen beabsichtigten. Doch sie gehörten zu den geringeren Problemen.
    Schmutz, den man fortwischen konnte.
    Die Terranauten …
    Er schüttelte wie betäubt den Kopf.
    Morgen, dachte Lordoberst Max von Valdec. Morgen würde er beginnen, diese Schwierigkeiten in Angriff zu nehmen. Sein
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