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Die Geschiche der Sophia O. (komplett)

Die Geschiche der Sophia O. (komplett)

Titel: Die Geschiche der Sophia O. (komplett)
Autoren: Anna Lindberg
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Das
Halsband
     
    Sophia stand ganz still. So, wie David es von ihr forderte.
Sie war nackt und es fühlte sich gut und richtig für sie an. Endlich konnte sie
die Seite ihrer Persönlichkeit ausleben, die so lange ein Dasein im Verborgenen
führte. Dennoch konnte sie das Gefühl einer gewissen Verunsicherung nicht
ignorieren. Immerhin war es eine komplett neue und unbekannte Situation für
sie.
     
    Eine Vielzahl von Fragen schossen ihr nahezu gleichzeitig
durch den Kopf. Was würde auf sie zukommen? Was mochte er mit ihr vorhaben? Und
vor allem: Würde ihr auch wirklich alles gefallen, was nun passieren könnte?
Einerseits verspürte sie eine erwartungsvolle Mischung aus Neugierde,
spannungsgeladener Erwartung und Lust. Andererseits gab es Zweifel und wie sie
mit einem Anflug von Erschrecken feststellte, auch einen Hauch von Angst.
Verwirrt und ein wenig verunsichert ließ sie ihren Blick zu Boden sinken.
     
    Wenn sie wollte, könnte sie sich einfach anziehen und gehen.
Aber sie wollte nicht. Sie vertraute David und verspürte den innigen Wunsch,
völlig neue Erfahrungen zu sammeln und ihre Beziehung auf eine neue Stufe zu
heben. Sie kannten sich gerade mal ein paar Wochen, dennoch hatte er in dieser
kurzen Zeit Saiten bei ihr zum Klingen gebracht, deren Existenz sie schon viel
zu lange verleugnet hatte.
     
    David war anders als die meisten anderen Männer und sie war
dabei, sich immer mehr in ihn zu verlieben. Im Alltag war er sehr charmant und
zuvorkommend, alles andere als ein Macho. Bei ihren oft stundenlangen Gesprächen
herrschte eine große Nähe und Vertrautheit. Sie fühlte sich sehr wohl in seiner
Gegenwart, wohl und geborgen.
     
    Was sie an ihm besonders faszinierte, war sein Verhalten bei
ihren bisherigen intimen Begegnungen. Er war hierbei durchaus zärtlich und behutsam,
dennoch konnte sie spüren, dass er seine Leidenschaft zügelte. Da war offenbar
etwas Ungestümes und Animalisches, was ihn ihm schlummerte. Zu ihrer eigenen
Verwunderung war sie weder empört noch verärgert, wenn er sich im Schlafzimmer immer
mal wieder sehr dominant verhielt. Im Gegenteil, sie hatte diese kurzen Momente
vielmehr als sehr erregend empfunden.
     
    Diese zu Beginn eher seltenen Momente wurden häufiger und sie
stellte fest, dass sie es zunehmend mehr genoss. Nicht nur das, sie begann sein
dominantes Verhalten geradezu herbeizusehnen. Auf eine unerklärliche Art fühlte
sie sich sogar dann mit ihm eng verbunden, wenn er ihr gelegentlich einen
festeren Klaps auf den Po versetzte. Normalerweise hätte dies für sie als
selbstbewusste Frau ein absolutes Tabu sein müssen, aber dem war nicht so. Ganz
und gar nicht. Vielmehr nahm sie wahr, dass sie dies ungemein erregte. Gerade
durch seine dominanten Handlungen erlebte sie mit David Höhepunkte, wie mit
kaum einem Mann zuvor.
     
    Sophia wusste, dass der heutige Abend etwas ganz besonderes
werden sollte. Sie begann, sich zu sammeln und ihre Gedanken zu beruhigen. Ihre
Zweifel lösten sich auf und machten einem Gefühl der Gewissheit Platz. Mit
einem tiefen Atemzug richtete sie ihren Körper auf, dann hob sie den Blick. Sie
war bereit.
    ***

Das Lederhalsband lag bereits auf dem Tisch. Es war schwarz
und aus kräftigem Leder. Dennoch wirkte es so, als wäre es weich und angenehm
auf ihrer zarten Haut zu tragen. Sie war erstaunt, dass sie als so
selbstständige und im Alltag selbstbewusste Frau ihren Blick nicht davon wenden
konnte. David lächelte und genoss ihren Blick. Er ließ sich Zeit. Beide
wussten, was bald folgen würde. Sanft streichelte er ihr eine Strähne ihres
blonden Haares aus dem Gesicht. Dann sagte er den Satz, den sie zunehmend
sehnsüchtig herbeisehnte: »Bitte mich, Dir das Halsband umzulegen.«
     
    Sie lächelte, dann blickte sie ihm in die Augen. Die Worte
kamen völlig selbstverständlich aus ihrem Mund: »Bitte, lege mir das Halsband
um.« David lächelte das für ihn typische Lächeln. Freundlich, sanft und ein
wenig schelmisch. »Bist Du Dir sicher?«, fragte er. »Du weißt, was es bedeutet,
wenn Du das Halsband trägst.«
     
    Sie musste nicht überlegen und war sich völlig bewusst, wie
dieses Symbol der Hingabe ihr Miteinander beeinflussen würde. Sobald sich das
Halsband schloss, würde er vermutlich sehr streng zu ihr sein. Dann würde er
nicht bitten, sondern fordern. Und sie wusste, dass er gewillt war, ohne zu
zögern jeder Forderung bei Bedarf entsprechenden Nachdruck zu verleihen.
     
    Dennoch stand sie bereitwillig und nackt vor
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