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Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Titel: Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd
Autoren: Erno Fischer
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spielte eine untergeordnete Rolle. Meier hatte oft genug bewiesen, daß er von den Entscheidungen Homans nicht sonderlich viel hielt. Obwohl er es bisher immer verstanden hatte, im Hintergrund zu bleiben und seine Meinung nicht zu offensichtlich werden zu lassen.
    Denn das wäre ihm schlecht bekommen!
    Homan war der Leiter des Projekts, und er führte es durch in der Manier eines Diktators, der keinerlei Widerspruch duldete. Und wenn er jemanden um Rat fragte, dann erwartete er nichts anderes als eine Bestätigung dafür, daß er schon alles richtig machte.
    Diese Charaktereigenschaft von Homan mochte der Grund für Valdec gewesen sein, warum er Manag Becker einsetzte!
    Manag Becker war kein Wissenschaftler, sondern Verwaltungsfachmann. Er sollte gewissermaßen den gesunden Menschenverstand ersetzen, wenn Homan in seinem Forschungseifer den Überblick verlor.
    »Um auf die neue Erkenntnis zurückzukommen, Summacum Homan«, sagte Owen Meier: »Die Sonne zeigt erhöhte Aktivitäten. Die entsprechende Meldung geht auch an Lordoberst Valdec hinaus. Anscheinend kündigt sich eine neue Zerstörungswelle durch Oxyd an. Er schickte einen Teil seiner entarteten Energien voraus. Dabei sind es noch neunzehn Stunden bis zum tödlichen Finale!«
    Abermals wollte Homan aufbrausen. Doch die Hand Beckers war nicht von seiner Schulter gewichen. Homan blieb ruhig.
    »Ich übernehme wieder die Kontrollen!« Er nahm die entsprechenden Schaltungen vor.
    In diesem Augenblick erreichte das Schiff des Forschungsleiters ein gewaltiger Schlag.
    Mehrere Bildschirme fielen aus. Sekundenlang herrschte an Bord das Chaos. Jemand schrie. Summacum Homan hielt sich unwillkürlich an seinem Sitz fest. Manag Becker war schlechter dran. Er hatte neben Homan gestanden. Es fegte ihn von den Beinen. Er flog quer durch die Zentrale.
    Geistesgegenwärtig krümmte er sich zusammen. Er hatte Glück. Seine Knochen blieben heil, als er unsanft in einer Ecke landete.
    Alle anderen waren angeschnallt. Sie kamen mit einem Schrecken davon.
    Die Bildschirme, die ausgefallen waren, flackerten wieder. Dann stabilisierten sich ihre Wiedergaben.
    »Was war das?« entfuhr es Summacum Homan.
    Wortlos deutete Owen Meier auf einen der Schirme. Eine graue Flut bahnte sich einen Weg durch das Sonnensystem. Ja, so sah es aus. Wie die Brandung am Rande eines Meeres. Die Welle hatte das Forschungsschiff passiert. Zuvor hatte es die Oxyd anfliegenden Schiffe gebeutelt.
    Die Funkzentrale meldete sich. Homan hieb auf den Antwortschalter. Fünf Bilder erschienen fein säuberlich geordnet auf seinem Schirm, und er wußte, daß er jetzt in allen fünf Zentralen der Schiffe zu sehen war.
    Die Queens hatten Schwierigkeiten, sich zu beherrschen. Queen Carmen führte, den kleinen Verband an. Sie sprach als einzige: »Die Graue Flut, sie schmerzt in unseren Gehirnen. Abstand zur Sicherheitsgrenze nur noch fünf Minuten. Die anderen vier Schiffe folgen in einem zeitlichen Abstand von jeweils einer Viertelstunde bis zu einer Stunde – je nachdem, was beim Eintauchen der vorangegangenen Schiffe passiert!«
    Das waren bekannte Tatsachen, die Homan nicht mehr interessierten.
    »Die Graue Flut schmerzt in den Gehirnen?«
    Eine der anderen Queens schrie auf. Sie hatte es als einzige bemerkt:
    Die nächste Welle raste heran! Fast mit Lichtgeschwindigkeit! Gleichzeitig veränderte sich die Farbe der Sonne. Als würde sich ein Filter davorschieben.
    Die zweite Welle erreichte die fünf Schiffe. Die Verbindung erlosch.
    »Keine Ortung mehr!« rief der Ortungsoffizier herüber.
    Kaum hatte er es gesagt, als die Welle ihr eigenes Schiff erreichte.
    Diesmal war Manag Walter Becker besser dran. Er hatte auf seinem Sessel Platz genommen und sich vorschriftsmäßig angeschnallt.
    Sein Glück, denn der zweite Schlag war wesentlich härter.
    Dunkelheit senkte sich über die Zentrale. Die Schiffshülle ächzte und stöhnte. Automatisch wurden alle entbehrlichen Energien auf das Triebwerk und die Andruckneutralisatoren geschaltet.
    In ihren Gehirnen spürten die Besatzungsmitglieder der Zentrale nichts. Sie waren auch keine Treiber. Aber die graue Welle hatte auch Einfluß auf Materie. Sie schüttelte das Schiff durch.
    Summacum Homan spürte, daß sein Sessel hin und her schwenkte, um die rüttelnden Bewegungen auszugleichen. Der Gurt schnitt schmerzhaft ins Fleisch. Noch einmal ein kräftiger Ruck. Beinahe verlor Homan das Bewußtsein. Feurige Räder drehten sich vor seinen Augen.
    Ein seltsamer Laut
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