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Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Titel: Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd
Autoren: Erno Fischer
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überlebt. Sie sind sogar aus Weltraum II zurückgekehrt.«
    Queen Quendolain lachte auf. »Es ist nur die Wahrheit, mein Lieber – nur die Wahrheit. Doch betrifft sie mich erst in zweiter Linie. Ich brauche diesen Tod nicht zu fürchten, denn er ist für mich ein Wiederbeginn!«
    Darauf bekam sie keine Entgegnung.
    Sie lehnte sich vorsichtig zurück und schloß die Augen. Ihr Körper fühlte sich zerschlagen an. Auch ihr Geist war beeinträchtigt. Man hatte sie wahrscheinlich mit Drogen vollgepumpt, damit sie ihre neugewonnenen PSI-Fähigkeiten nicht einsetzen konnte.
    Trotzdem wollte sie einen Versuch wagen.
    Sie konzentrierte sich auf das Gesicht des grauen Bewachers. Man hatte für diese Aufgabe einen grauen Treiber eingesetzt. Das hatte zweierlei Gründe:
    Erstens machten sowieso nur Treiber diese Reise mit. Zweitens mußten die Gefangenen überwacht werden, damit sie nicht ihre PSI-Begabung einsetzen konnten.
    Quendolains Geist griff nach dem Gehirn ihres Bewachers. Es war, als wären ihre psionischen Fühler abgeschnitten. Sie fühlte sich von einer schwarzen Mauer umgeben.
    Doch die Queen konnte ihren Geist vom Körper lösen, bis nur noch eine dünne Verbindung blieb – wie eine Nabelschnur. Und je mehr sie sich löste, desto weniger wirkten die Drogen in ihrem Körper auf ihren Geist.
    Das konnte ihr Bewacher nicht ahnen! Denn noch immer wurden sie eingeschätzt wie normale Treiber.
    Und genau das waren sie nicht!
     
    *
     
    Sie versuchte es. Kaum war ihr Geist vom Körper getrennt, als sie sich befreit fühlte – befreit vom Nebel der Drogen, von den Schmerzen, die diese Drogen in ihrem Körper hervorriefen. Sie konnte wieder klar denken. Mißtrauisch betrachtete der Graue Treiber den leblosen Körper der Queen. Er hatte etwas gespürt. Ein flüchtiger Hauch nur, mehr nicht. Wollte die Queen ihre Fähigkeiten einsetzen?
    Auf einmal bezweifelte er, daß die Drogen ein wirksames Mittel waren, die Queen in ihrer Handlungsfreiheit einzuschränken.
    Er kratzte sich am Hinterkopf. »Queen Quendolain!« fragte er vorsichtig. Mit seinen eigenen PSI-Sinnen bekam er keinen Kontakt zu der veränderten Grauen.
    Die Queen hätte ihm antworten können. Sie »stand« direkt neben ihm, körperlos. Doch sie tat nichts in dieser Richtung. Langsam zog sie sich zurück.
    »Queen Quendolain!« wiederholte der Graue Treiber, schon weniger leise, erfüllt mit Sorge.
    Die Queen wartete ab, ob sich die Situation so entwickelte, wie sie es hoffte. Wenn nicht, konnte sie sofort in ihren Körper zurückkehren. Ehe sie auslotete, ob es noch eine Fluchtmöglichkeit für sie gab, mußte zunächst die Ahnungslosigkeit ihres direkten Bewachers gesichert sein. Gewiß stand der Graue Treiber ständig in Verbindung mit einer Loge, die notfalls eingreifen konnte, falls die Gefangenen einen Ausbruchsversuch wagten.
    Der Graue Treiber beugte sich über die Reglose, faßte sie an den Schultern, rüttelte sie.
    Kein Lebenszeichen.
    »Queen!« rief er eindringlich. Erwog er, ob er seine Loge verständigen sollte?
    Er tastete nach ihrem Puls.
    Der Graue Treiber atmete auf. Queen Quendolain lebte!
    »Die Droge!« murmelte er vor sich hin. »Offenbar hat sie versucht, sich dagegen aufzulehnen. Na, das wird ihr eine Lehre sein. Die Wirkung wird erst abklingen, kurz bevor wir unser Ziel erreicht haben. Denn dann müssen Gefangene und Bewacher zusammen handeln. Es gilt, zu überleben …«
    Queen Quendolain hatte genug gehört. Beruhigt schwebte ihr Bewußtsein zur Tür.
    Das molekularverdichtete Material bildete keinen Widerstand. Sie schwebte hindurch.
    Ein Hauptgang. Die Queen kannte sich auf ihrem eigenen Schiff gut aus. Sie wußte, wo es zur Zentrale ging. Doch diesen Weg schlug sie zunächst nicht ein. Sie wollte erst nach ihren Leuten sehen.
    Befanden sich alle hier an Bord? Insgesamt hatten nur neun die Experimente in den geheimen Kaiser-Labors auf dem Mond überlebt. Nur ungern erinnerte sich die Queen daran, was sie dort mitgemacht hatten.
    Vorsichtig näherte sie sich der nächsten Tür. Sie befand sich in dem Teil des Schiffes, in dem sich die Kabinen befanden.
    Queen Quendolain passierte auf die gleiche ungewöhnliche Weise die Tür. Ein hellerleuchteter Raum. Vier Insassen – nein fünf! Zwei davon Graue Treiber als Bewacher, und drei aus der Besatzung der TERRA I!
    Die Gefangenen schienen zu schlafen. Die Queen schwebte hinüber. Sehr vorsichtig mußte sie sein. Die Bewacher waren auf der Hut.
    Der Geist der Queen suchte den Kontakt
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