Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Titel: Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
zu löschen. Da fiel ihm noch etwas ein.
    »Was machen Ihre Gefangenen?«
    »Sie scheinen zu schlafen. Nur der Bewacher von Queen Quendolain hat vor drei Minuten gemeldet, sie sei zu sich gekommen. Im Moment befindet sie sich in tiefer Bewußtlosigkeit. Der Bewacher nimmt an, daß sie versuchte, sich gegen die Drogenbeeinflussung zu wehren. Das bekam ihr nicht.«
    »Na also! Wie ich immer zu sagen pflege: Jeder kocht auch nur mit Wasser!«
    Das hatte ein Scherz sein sollen. Niemand lachte. Es war sowieso erstaunlich, wie gut sich die Grauen Treiber hielten. Sie mußten alle damit rechnen, daß sie in den Tod flogen. Trotzdem wirkten sie, als handele es sich lediglich um einen Routineauftrag.
    Homan wurde das bewußt. Er räusperte sich in die hohle Hand.
    »Tut mir leid, Queen Carmen. Äh, Sie wissen, was auf dem Spiel steht. Ich …«
    »Warum sagen Sie das, Summacum Homan?«
    »Ich weiß es selbst nicht. Vielleicht ein wenig psychologische Unterstützung? Glauben Sie mir, ich würde viel lieber mitfliegen, aber ich bin ein Mensch ohne PSI-Begabung und hätte keine Chancen. Bei Ihnen ist das anders. Queen Carmen, Sie und Ihre Besatzung – und auch die Besatzungen der anderen vier Schiffe – sind die letzte Chance der Erde! Machen Sie Ihre Sache gut und – viel Glück!«
    Queen Carmen lächelte. »Ich danke Ihnen, Summacum Homan – auch im Namen meiner Besatzung.«
    »Falls die Gefangenen Schwierigkeiten machen – Notruf genügt!« Homans Lächeln erstarb. »Das Programm steht fest. Sobald das Schiff vom Kurs abweicht, geben Sie Alarm. Selbst wenn sich die Drogen als unzureichend erweisen – die Gefangenen haben keinerlei Möglichkeiten zur Flucht – höchstens nach Weltraum II. Und dann können sie gleich an Bord bleiben und mitfliegen!«
    Homan nickte ihr noch einmal zu. Dann löschte er die Verbindung.
    Queen Quendolain war sehr nachdenklich, als sie sich aus der Zentrale zurückzog. Sie begab sich zu ihrem Körper, erwachte, schlug die Augen auf.
    Die letzte Chance der Menschheit! hämmerte es in ihrem Kopf. Ja, das stimmte. Konnten sie es wirklich wagen, in dieser Zeit egoistisch zu sein und nur an sich zu denken? Nein, sie mußten die Reise mitmachen, denn sie hatten eine Aufgabe zu erfüllen, die wichtiger war als alles andere!
    Queen Quendolain brauchte nicht mehr lange zu überlegen. Unter den mißtrauischen Blicken ihres Bewachers schloß sie die Augen und besuchte nacheinander die anderen ehemaligen Besatzungsmitglieder der TERRA I, um ihnen ihren Entschluß mitzuteilen.
    Alle stimmten mit ihr überein: Keine Flucht, selbst wenn es sich als möglich erweisen würde! Sie mußten die Reise mitmachen und alles versuchen, die Katastrophe aufzuhalten!
     
    *
     
    Summacum Homan hatte die Gespräche abgeschlossen. Er schwenkte mitsamt seinem Konturensitz herum und fauchte seinen Mitarbeiter und Vertreter Owen Meier an: »Arbiter Meier, Sie hatten Befehl, sich um die Kontrollen zu kümmern, während ich mit den Schiffen funkte!«
    »Das tue ich, Summacum Homan!« entgegnete Owen Meier eisig.
    »Und wie kommt es dann, daß Sie so regen Anteil an dem nahmen, was ich den Queens sagte? Sie haben Ihre Arbeit vernachlässigt!«
    »Mit Verlaub gesagt, Summacum Homan, Sie tun mir unrecht! Erstens wollte ich Ihnen gerade eine Entdeckung bekanntgeben und wartete nur darauf, daß Sie wieder ansprechbar sind, und zweitens gebe ich Ihnen den gutgemeinten persönlichen Rat, ein Beruhigungsmittel zu nehmen. Sie verlieren die Nerven! Vielleicht dürfte ich Ihnen ein Mittel empfehlen? Ich selbst habe es zwar noch nie gebraucht, aber ich hörte, daß …«
    Homan war zunächst sprachlos über diese Unverschämtheit, aber dann brüllte er: »Schluß! Ich …«
    Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Er zuckte herum.
    Manag Becker, der Wachhund von Valdec, wie ihn Homan im stillen nannte. Er war sich noch nicht darüber im klaren, auf welcher Seite der Kaiser-Schnüffler wirklich stand. Mehrmals sah es so aus, als könnte Homan auf ihn rechnen.
    »Kein Streit, Homan!« mahnte Becker freundlich. »Ich weiß, was in Ihnen vorgeht. Sie machen sich Vorwürfe wegen der fünf Schiffe. Aber diese Vorwürfe bringen uns jetzt nicht weiter.«
    Homan beruhigte sich tatsächlich. Er warf zwar noch einen feindseligen Blick zu Owen Meier, wandte sich jedoch wieder an seine Kontrollen.
    Owen Meiers Gesicht blieb unbewegt. Da war niemand in der Zentrale, dem nicht klar war, daß zwischen ihm und Homan Rivalität herrschte. Das Motiv dazu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher