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Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst
Autoren: Robert Quint
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ersten Gefangenen an Bord …«
    Er verstummte. Der telepathische Kontakt war unterbrochen worden.
    Das Knirschen der Felsen riß die Terranauten aus ihrer Trance, in der sie psionisch Kontakt mit ihren Gefährten auf der Oberfläche aufgenommen hatten.
    David hastete weiter. Die Queen folgte ihm. In ihrem Rücken vernahm sie die Schritte der anderen Flüchtlinge.
    Der Stollen war ein gewundener Schlauch, der leicht in die Höhe stieg. Molekularverdichteter Kunststoff bedeckte nun Boden, Decke und Wände und dämpfte das Grollen der Beben, verhinderte den Einsturz des Tunnels und verschaffte ihnen genug Zeit, den fernen Hangar mit dem Fluchtschiff zu erreichen.
    Schweiß lief der Queen in die Augen, vermischte sich mit dem allgegenwärtigen Staub und trübte ihren Blick.
    Endlich wich das Zwielicht, machte wieder dem grünen Glanz des B’ai Chings Platz, das in diesem Tal der Grotten noch lebte.
    Plötzlich glitten die Stollenwände zur Seite. Ein nahezu kugelförmiger riesiger Hohlraum tat sich vor ihnen auf. Feine Risse zeigten sich in der Kunststoffbeschichtung der Wände.
    Die Schritte der Queen stockten.
    Im Zentrum des unterirdischen Hangars, erhöht auf einem metallenen Plateau, stand das Schiff. Ein stählerner Diskus von knapp achtzig Metern Durchmesser und am dicksten Punkt rund dreißig Meter hoch. Die Hülle war schwarz und fugenlos. Solche Schiffe verkehrten auf den Kurierlinien.
    In diesem Moment öffnete sich eine Luke in dem makellosen Schwarz. Mildes Licht fiel auf den Boden.
    »Das Schiff ist startbereit«, erklang Asen-Gers beherrschte Stimme. »Es ist keine Zeit zu verlieren. Die Höhle kann jede Sekunde einstürzen. Sobald das Triebwerk aktiviert wird, öffnet sich automatisch die Schleuse. David, du übernimmst die Koordinierung der Loge. Ich …«
    Der Logenmeister verstummte. Auch David terGorden und die Terranauten zeigten wieder den abwesenden Ausdruck der PSI-Trance. Und die Queen Mandorla hatte für einen kurzen, surrealen Moment den Eindruck, als ob pulsierende Tropfen aus Licht durch den Fels über den Grotten fielen und hungrig ihre Suche aufnahmen.
    »Die Kaiserkraft«, ächzte Asen-Ger. »Und … ja, die Evakuierung ist abgeschlossen. Das letzte Gardeschiff verläßt die Umlaufbahn um Zoe.«
    Asen-Ger wankte. »Gehen wir. Solange noch Zeit ist.«
    Mit großen Schritten eilte er auf den Diskus zu. Mandorla, David und die Terranauten folgten ihm. Die Queen blickte sich um, aber die Gesichter waren ihr fremd. Sie schüttelte den Kopf. Nicht einmal die Namen der Treiber kannte sie.
    Plötzlich erschien Asen-Ger wieder in der Schottöffnung. In seinen Händen trug er vorsichtig einen armlangen, zylindrischen Stahlbehälter.
    Eine Atombombe. Dem Typ nach zu urteilen mit einer Sprengkraft von fünfzig Kilotonnen TNT.
    »Das wird die Tropfen eine Weile aufhalten«, erklärte der Führer der Terranauten mit grimmigem Gesicht und plazierte den Stahlzylinder kurz vor der Öffnung des Tunnels.
    Als letzter betrat er das Schiff und verschwand in der engen Schleusenkammer. Das Schott schloß sich.
     
    *
     
    Im All die MEDIKRAT.
    Zubringerschiffe näherten sich der riesigen Klinik, beförderten die bewußtlosen Treiber in die Operationsräume, wo die menschlichen und elektronischen Chirurgen bereitstanden und bei jedem Treiber einen kurzen, schmerzlosen Eingriff ins Gehirn vornahmen. Zellulare Verbindungen wurden unterbrochen, Synapsen blockiert, Transmittermoleküle neutralisiert.
    Der Eingriff galt dem Faktor PSI.
    Zurück blieben Menschen. Sie lebten, aber sie waren keine Treiber mehr.
     
    *
     
    Das Fluchtschiff der Treiber startete.
    MHD-Triebwerke ließen es langsam in die Höhe steigen. Die Düsen flammten auf. Feuer leckte hinunter in den Hangar, der sich weiter oben zu einer runden Röhre verdünnte, kaum doppelt so groß wie der Durchmesser des Diskus.
    In dem Stollen blitzte es violett auf. Ein Punkt erschien, wurde rasend schnell größer. Andere folgten ihm und bald füllten die Tropfen aus negativer Energie den ganzen Tunnel aus, quollen in den Hangar.
    An Bord des Schiffes preßte Asen-Ger seinen Finger auf den Zündknopf. Gleichzeitig öffnete sich oben die Startröhre. Der Schub der Strahltriebwerke verstärkte sich.
    Ein, zwei Sekunden verstrichen, dann zuckte ein umfassender, lautloser Blitz durch den Hohlraum, fraß die Tropfen aus metamorphierter Kaiserkraft und wölbte sich zu sonnenhellem Feuer auf.
    Die Grotten von B’ai Ching vergingen in der nuklearen Explosion. Fels
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