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Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst
Autoren: Robert Quint
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haben.
    Prime griff nach dem Schocker, reinigte ihn notdürftig von dem wässerigen Schlamm und blickte wieder zur Straße, verengte die Augen. Ein Punkt tauchte in der Feme auf, noch einer und noch einer.
    Schweber! durchzuckte es den Treiber. Gepanzerte Schweber der Grauen. Man hatte seine Flucht bemerkt und suchte ihn.
    Prime warf sich herum, ignorierte das Stechen in den Seiten, und schlug sich in das Dickicht, schlüpfte an dem Sumpfbusch vorbei. Der Pfad war an einigen Stellen bereits überspült; die Flut begann.
    Das Sumpfgebiet war durch zahllose winzige Kanäle bis tief ins Landesinnere unmittelbar mit dem Meer verbunden, und die heftigen Gezeiten ließen das Wasser oft bis nah an die befestigte Straße steigen.
    Wenn er sich beeilte, hatte er eine Chance: Er kannte sich in den Sümpfen aus, kannte ihre Gefahren, ihre Verstecke. Aurit hatte sie ihm gezeigt. Ennerk Prime biß die Lippen zusammen.
    Die Aurit, wie er sie kannte, war tot oder würde es bald sein.
    Das Summen der nahenden Schweber wurde lauter.
    Ennerk Prime hastete über den Pfad, fluchte leise, wenn er stolperte und der Schlamm bis zu seinen Hüften spritzte. Der Treiber lief durch das Gewirr der stummen Büsche, hörte nichts, nur das Hämmern seines Herzens und das ferne Geräusch der Schweber in seinem Rücken.
    Er mußte sich irgendwo dort draußen im Sumpf verbergen, lange Zeit, vielleicht Wochen, mußte warten, bis sich die Lage in der Stadt normalisierte, die Jagdkommandos verschwanden, weil es keine Arbeit mehr für sie gab, erst dann konnte er wagen, nach einer Möglichkeit zu suchen, Yenderson zu verlassen.
    Prime stolperte wieder, fiel in den Morast und blieb einen Augenblick erschöpft liegen. Und voll Furcht fragte er sich, ob es überhaupt für ihn eine Flucht geben konnte, denn die Sterne gehörten bald dem Konzil.
    Nicht mehr den Treibern.
    Leise gurgelnd stieg das Wasser.
    Er mußte sich beeilen.
     
    *
     
    »Es gibt keinen Kompromiß mit dem Konzil«, sagte David terGorden automatisch. »Solange das Konzil herrscht, ob unter Valdec oder Pankaldi, haben die Treiber keine Chance.«
    Er hatte ein wenig geschlafen, aber der Schlaf schien ihn noch mehr erschöpft zu haben. Mit verquollenen Augen starrte er auf den Monitor, auf dem das fremde Gesicht unscharf zu erkennen war.
    Die Queen Mandorla stand im Hintergrund und musterte Milton Daut mit unverhohlenem Argwohn. Asen-Ger hatte die Arme verschränkt, sich vor dem Computerpult aufgebaut und dachte fieberhaft nach.
    »Wenn er in Pankaldis Auftrag handelt«, erklärte Rollo flüsternd, »können wir ihm vielleicht vertrauen. Pankaldi besitzt zwar genau wie Valdec die Moral einer Klapperschlange, aber er ist zumindest kein Narr und weiß, daß das Konzil nur durch die Treiberschiffahrt überleben kann. Und er ist Valdecs Feind. Grund genug also, um einen Versuch zu wagen.«
    David schüttelte den Kopf. »Es hat keinen Sinn«, widersprach er. »Wir dürfen uns nicht in Verhandlungen mit dem Konzil einlassen. Ob nun Valdec oder Pankaldi – beide vertreten die gleichen Interessen.«
    Asen-Ger hob einen Arm. »Aber wir sind erschöpft. Wir haben eine Reihe Verwundeter und können der Blockade nur vorübergehend mit unseren PSI-Kräften begegnen. Wir benötigen dringend eine Atempause. Außerdem haben wir mit Pankaldi ja bereits damals auf der Erde gesprochen, als Valdec Ödrödir belagerte. Man kann ihm in Grenzen vertrauen. Solange Valdec nicht ausgeschaltet ist, unterstützt Pankaldi uns, denn wir sind ebenfalls Gegner des Lordoberst. Ich glaube nicht, daß wir uns einer Gefahr aussetzen, wenn wir die Einladung annehmen.«
    Er sah auf und blickte David an. »Erinnerst du dich noch, worum ich dich bei deinem Eintreffen auf Zoe gebeten habe?«
    Der Erbe der Macht nickte zögernd. Yggdrasils Samen! Sie waren der Köder, mit denen Asen-Ger Pankaldi gelockt und zum Aufstand gegen Valdec ermutigt hatte. Die Samen garantierten, daß in naher Zukunft Yggdrasil wieder neu entstehen und Misteln für die Raumfahrt liefern würde. Die Samen waren Pankaldis Argument gegen die Propagandisten der Kaiserkraft.
    »Ich erinnere mich«, sagte terGorden schleppend.
    Asen-Ger trat an ihn heran. »David, wenn wir mit Pankaldi einen Vertrag abschließen und Valdec entmachtet ist, bist du dann bereit, die Samenschoten auszuliefern und alles für eine neue Epoche der Treiberraumfahrt vorzubereiten?«
    Der Treiber schwieg. Widerstrebende Gedanken rangen in ihm. Asen-Ger hatte recht. Noch waren sie auf Zoe
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