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Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Titel: Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils
Autoren: Eva Christoff
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Licht, das sie ausstrahlten, verband sich zu einem halbtransparenten Vorhang.
    David riß sich von dem unheimlichen Anblick los und rannte auf das nächste Treiberschiff zu. Es war die ATLANTA.
    »Raus aus den Schiffen!« brüllte er mit aller Kraft. »Die Grauen isolieren das Zielgebiet! Raus! Sofort!«
    Llewellyn kam als erster aus der Ausstiegsluke. Er sah sich um. Die Kugeln hatten sich zu einem Halbkreis angeordnet, und es kamen immer mehr hinzu. Es war abzusehen, wann sie die Treiberschiffe und Ödrödir eingeschlossen haben würden.
    Die verstörten Treiber drängten sich aus den Schiffen, Proviantpakete und Kleidungsstücke in den Armen. Eine der Treiberinnen zerrte Narda hinter sich her, die sich heftig sträubte, eine andere hielt ihr Baby, das erst vor wenigen Tagen zur Welt gekommen war, an sich gepreßt. Das schrille Weinen des Kindes übertönte das ratlose Stimmengewirr der Erwachsenen.
    David mußte sich mit energischen Stößen Raum verschaffen.
    »Ruhe!« überschrie er das Getümmel. »Beruhigt euch doch! Lauft zu Merlins Höhle! Am besten steigt ihr in den Tunnel im hinteren Gang! Llewellyn führt euch! Geht alle zu Llewellyn! Den Tunnel kann man verschließen. Euch wird nichts geschehen, wenn ihr jetzt sofort zur Höhle lauft!«
    Die hünenhafte Gestalt des Riemenmannes ragte über den Köpfen der Treiber auf. Sekunden später stand David mit Asen-Ger und Shakram alleine.
    »Was hat dieser blaue Schleier zu bedeuten?« fragte Asen-Ger.
    »Es ist der Topf, in dem wir geschmort werden sollen!« erklärte Shakram und lachte gequält. »Die Grauen planen einen Gasangriff und diese blaue Strahlung schützt das umliegende Gebiet vor Verseuchung. Wenn sie die Gasbehälter abgeworfen haben, setzen sie einen Deckel auf den Topf und warten ab, bis das Gas sich wieder neutralisiert hat. Dann sammeln sie uns ein und … na ja! Was man so macht mit Leichen.«
    Asen-Ger beobachtete schweigend, wie der Kreis sich schloß. Es fehlten noch zwei oder drei Kugeln und die Einkreisung war vollständig. »Gehen wir!« sagte er leise.
     
    *
     
    David, Llewellyn, Asen-Ger, Shakram und Narda saßen eng aneinandergepreßt unter der Platte, die den Tunnel verschloß, durch den David schon zweimal nach Ultima Thule gegangen war. Während des Erdbebens bei den Kämpfen um Ödrödir war der Tunnel weiter hinten eingebrochen. Aber direkt hinter dem Eingang bot er noch eine sichere Zuflucht.
    Der einzige Leuchtstab verbreitete kaum genug Helligkeit, um das Gesicht des Nebenmannes erkennen zu können. Es war totenstill in dem Gang, selbst das Baby hatte seine fruchtlosen Proteste aufgegeben und schlief. Auch von draußen drang kein Geräusch herein.
    »Ob sie das Gas schon abgeworfen haben?« fragte Narda.
    »Seid doch ruhig!« flüsterte eine andere Stimme. »Vielleicht schleichen sie schon oben herum und suchen uns!«
    »Unsere Stimmen dringen nicht durch die Platte«, beruhigte David. »Nicht, wenn wir leise sprechen. Außerdem würden wir hören, wenn da oben jemand herumschleicht. Neben dem Öffnungssensor ist ein Einwegempfänger.«
    Eine Weile hockten sie schweigend zusammen. Davids Gedanken wanderten zu Yggdrasil. Er hatte den Treibern keine Einzelheiten über seine Vision erzählt, sondern nur gesagt, daß Yggdrasil Zeit brauche, um wieder zu Kräften zu kommen. Kein Wunder, daß die Treiber so leicht auf Shawns Trick mit der künstlichen Krankheit des Urbaums hereingefallen waren. Er paßte ja ausgezeichnet zu dem, was David berichtet hatte.
    David wußte selbst nicht recht, was er von dem Treffen mit der Frau, die seine Mutter Myriam gewesen sein konnte, halten sollte. Die Yggdrasil der Vision schien der Weltenbaum der nordischen Sagen gewesen zu sein. Vielleicht hatte Yggdrasil diese Vision einer Sagenwelt erschaffen, um David den Kontakt zu ihr zu erleichtern. Ein bestimmtes Wort spukte David ständig im Kopf herum. Geh nach Rorqual, hatte die Frau gesagt. Wenn du fliehen mußt, geh nach Rorqual …
    Nachdenklich drehte David das Medaillon in der Hand, das sein sterbender Vater ihm gegeben hatte. Es sollte Yggdrasils Samen enthalten. Eine fingerdicke Scheibe von etwa zwanzig Zentimetern Durchmesser. In der Mitte war ein kleines Triadisches Monochord darauf graviert. Es gab keinen Verschluß daran, nichts Auffälliges, nur zwei Ösen für die Kette, an der schon der alte Growan das Medaillon immer um den Hals getragen hatte. Wenn Valdec Ödrödir zerstörte, würde es dann möglich sein, mit diesen Samen den Urbaum
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