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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle
Autoren: Frozen Heat
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EINS
    „Oh ja, genau so, Rook“, sagte Nikki Heat. „Ja, das will ich. Genau so.“ Ein Schweißtropfen rann an seinem Hals hinunter auf seine sich hebende und senkende Brust. Er stöhnte und biss sich auf die Zunge. „Hör noch nicht auf. Mach weiter. Ja.“ Sie schwebte über ihm und neigte ihr Gesicht ganz nah zu seinem herunter, damit sie flüstern konnte. „Ja. Genau so musst du es machen. Gut, ein ruhiger Rhythmus. So ist es gut. Wie fühlt es sich an?“ Jameson Rook starrte sie durchdringend an, bevor er die Augen zusammenkniff und erneut stöhnte. Dann erschlafften seine Muskeln, und er ließ den Kopf zurücksinken. Nikki runzelte die Stirn und richtete sich auf. „Das kannst du mir nicht antun. Ich kann nicht glauben, dass du eine Pause einlegst.“
    Er ließ die Hanteln auf den schwarzen Gummiboden neben der Trainingsbank fallen und sagte: „Ich lege keine Pause ein.“ Er atmete tief ein und hustete. „Ich bin fertig.“
    „Du bist nicht fertig.“
    „Zehn Züge, ich hab zehn Züge gemacht.“
    „So viele hab ich aber nicht gezählt.“
    „Weil du mit den Gedanken ständig woanders bist. Außerdem soll mir diese Rehamaßnahme doch helfen. Warum sollte ich also schummeln?“
    „Weil ich mich einmal umgedreht habe und du dachtest, ich würde nicht hinsehen.“
    Er schnaubte und fragte dann: „… Hast du hingesehen?“
    „Ja, und du hast nur acht Züge gemacht. Willst du, dass ich dir bei deinen Physiotherapieübungen helfe, oder soll ich sie für dich machen?“
    „Ich schwöre, ich habe mindestens neun gemacht.“
    Ein Mitglied von Rooks exklusivem Fitnessstudio zwängte sich hinter ihr vorbei, um an die freien Gewichte zu gelangen. Nikki drehte sich herum, um einzuschätzen, wie viel der Mann von ihrem und Rooks kindischem Austausch mitbekommen hatte. Der blechernen Musik nach zu urteilen, die aus seinen Kopfhörern schallte, hatte er jedoch nur die Black Eyed Peas gehört, die ihm mitteilten, dass es ein guter Abend werden würde, während er sich im Spiegel betrachtete. Heat konnte nicht beurteilen, was der Kerl mehr bewunderte, das Ergebnis seiner neuen Haartransplantation oder die strotzenden Brustmuskeln unter seinem Designermuskelshirt.
    Rook rappelte sich auf und stellte sich neben sie. „Hübsche Bruskeln, was?“
    „Schh, er wird dich noch hören.“
    „Das bezweifle ich. Außerdem, was glaubst du, wer mir das Wort beigebracht hat?“
    Der Bruskelmann erhaschte ihren Blick im Spiegel und zwinkerte ihr zu. Er schien überrascht zu sein, dass sie nicht sofort weiche Knie bekam, legte seine Gewichte weg und machte sich auf den Weg zur Sonnenbank. Augenblicke wie diese waren haargenau der Grund, aus dem Heat ihr eigenes Fitnessstudio vorzog, eine altmodische Bude mit gestrichenen Betonwänden, klappernden Dampfrohren und Besuchern, die trainierten, anstatt sich vor dem Spiegel zu brüsten. Als sich Rooks Physiotherapeut – den er Gitmo Joe nannte – an diesem Morgen krank gemeldet und Nikki sich daher bereiterklärt hatte, seine Rehaübungen zu überwachen, war ihr in den Sinn gekommen, dafür in ihr Studio zu gehen. Doch das hatte auch seine Nachteile. Nun ja, einen. Nämlich Don, ihren ehemaligen Navy-SEAL-Nahkampftrainingspartner, mit dem sie auch hin und wieder im Bett und nicht nur auf der Sportmatte trainiert hatte. Dons Tage als Trainer mit Vorzügen waren gekommen und gegangen, doch Rook wusste nichts von ihm, und sie war der Meinung, dass es nichts bringen würde, eine unangenehme Begegnung zu erzwingen.
    „Puh. Ich weiß ja nicht, wie es dir geht“, sagte Rook und trocknete sich mit einem Handtuch das Gesicht ab, „aber ich könnte jetzt eine Dusche und ein Frühstück gebrauchen.“
    „Klingt toll.“ Sie hielt ihm die Hanteln hin. „Gleich nach deiner nächsten Übung.“
    „Ich muss noch eine Übung machen?“ Er spielte solange es ging den Unschuldigen und nahm ihr dann schließlich doch die Hanteln ab. „Weißt du, Gitmo Joe mag vielleicht das Ergebnis einer unheiligen Verbindung zwischen dem Marquis de Sade und Darth Vader sein, aber er ist wenigstens hin und wieder mal nachsichtig mit mir. Und für ihn habe ich mir keine Kugel eingefangen, um sein Leben zu retten.“
    „Eins“, war alles, was sie erwiderte.
    Er hielt inne und machte sich dann stöhnend an seinen ersten Zug. „Eins.“
    Jetzt scherzten sie darüber, doch in dieser Nacht vor zwei Monaten auf dem Pier der Stadtreinigung auf dem Hudson hatte sie gedacht, sie hätte ihn verloren. Der
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