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Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Titel: Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils
Autoren: Eva Christoff
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hatte ihr bereits verraten, um was es ging.
    »Dieser David terGorden ist doch ein interessanter Mann!« sagte sie mit einem dünnen Lächeln. »Ich würde ihn gerne kennenlernen. Nun, vielleicht ergibt sich die Gelegenheit noch.«
    Valdec mußte sich bemühen, die Geduld nicht zu verlieren. Jedesmal, wenn er mit Chan de Nouille zu tun hatte, geriet er in Wut. Er hatte das Gefühl, daß sie es genau darauf anlegte.
    »Wie steht es jetzt mit Euren Truppen?« fragte er unfreundlich. Die alte Frau auf dem Schirm lächelte schon wieder auf diese Weise, die ihm das Blut in den Kopf trieb.
    »Seid meiner Unterstützung gewiß!« sagte sie. »Wir werden nicht lange herumtändeln. Zehntausend Mann stehen Euch zur Verfügung. Es dürfte sich nur noch um Stunden handeln, bis die Treiber vom Erdboden verschwunden sind, und die anderen, die Ihr in Euren Lagern festhaltet, werden danach wohl zur Zusammenarbeit bereit sein. Guten Tag!«
    Sie blendete sich aus, und Valdec starrte lange auf den schwarzen, leeren Bildschirm.
     
    *
     
    Der Mann hieß Aishi, war kaum zwanzig Jahre alt und außerordentlich attraktiv. Diesem Umstand hatte er zu verdanken, daß Chan de Nouille ihn zurückgerufen hatte, nachdem er bei ihr in Ungnade gefallen war.
    Drei Monate lang hatte er in einem von Nouilles Drogenlabors die schmutzigsten Arbeiten verrichten müssen, dann hatte Chan de Nouille, die er nur unter ihrem Decknamen Helena Koraischowa kannte, ihn wieder in Gnaden aufgenommen. Sie war davon überzeugt, ihm die Aufsässigkeit ausgetrieben zu haben. Aishi litt nämlich unter einem bedauerlichen Überfluß an Intelligenz, der bei einem Lustgespielen nicht gefragt war.
    An diesem Morgen saß er sehr ruhig und gelassen auf dem Rücksitz eines Gleiters und betrachtete die Landschaft, die unter ihm vorbeizog. Der Graue am Steuerpult hielt es für unter seiner Würde, mit ihm zu reden und blickte stur geradeaus.
    Aishi wog den Metallbrocken in seiner Hand, den er sich beschafft hatte und lächelte. Der Graue trug keinen Helm und der breite Hinterkopf mit den kurzgeschorenen Haaren sah sehr einladend aus.
    Der langgestreckte Komplex des Chemikalienlagers tauchte auf, ein rechteckiger grauer Kasten. Die Nase des Gleiters senkte sich, die Maschine schwebte auf den markierten Landeplatz zu. Aishi konnte erkennen, daß vor dem Haupteingang des Lagers zwei desaktivierte Transport-Roboter standen.
    Der Graue vollführte eine schwungvolle, aber weiche Landung.
    »Wirklich ausgezeichnet!« sagte Aishi bewundernd, beugte sich vor und schlug dem Grauen seine Faust mit dem Metallstück auf den Schädel. Der Mann sackte vornüber, ohne sich über das Kompliment noch freuen zu können.
    Aishi kümmerte sich nicht weiter um ihn. Er zog den Hebel, mit dem der Rücksitz verschoben oder auch versenkt werden konnte, um mehr Platz für die Ladung zu haben, und griff in die Vertiefung neben den Gleitschienen.
    Eine kleine, flache, automatische Pistole kam zum Vorschein, ein Stück aus Chan de Nouilles Waffensammlung, aber noch funktionsfähig, und ein Beutel mit Proviant. Aishi schob die Waffe in den Bund seiner Hose, hängte sich den Beutel um die Schulter und kletterte aus dem Gleiter.
    Durch die Sichtscheibe konnte er erkennen, daß der Graue seine Betäubung überwand. Seine Hände griffen ziellos umher. Er hob den Kopf und mühte sich zu begreifen, was eigentlich passiert war. Aishi zögerte.
    Der Graue setzte sich auf. Seine Augen waren noch glasig und unter seiner Nase klebten ein paar eingetrocknete Blutstropfen.
    »Was hast du dir dabei gedacht, du imitierter Mann?« fragte er rauh. Aishi konnte ihn hören, denn die Tür stand noch offen. Der Graue packte seine Waffe.
    Aishi duckte sich, als sei er erschrocken. »Was kann ich dafür, wenn du dir bei der Landung die Nase zerschlägst!« jammerte er. »Da brauchst du doch nicht gleich wütend zu werden.« Er brauchte drei Schritte, bis er neben der Tür stand. Die Pistole war so klein, daß er sie in der Hand verbergen konnte.
    Der Graue hielt die Waffe halb erhoben und starrte ihn unsicher an. Anscheinend war er sich nicht klar darüber, ob Aishi log oder nicht.
    Chan de Nouilles unfreiwilliger Liebhaber streckte flehend die Hand aus, und der Graue verzog angewidert von dieser Feigheit das Gesicht. Mit diesem Ausdruck starb er auch. Der Schuß klang unter der Protophülle des Gleiters wie ein Donnerschlag und ein scharfer, unangenehmer Geruch breitete sich aus. Aishi wandte sich ab. Ihm wurde übel.
    Die beiden
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