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Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Titel: Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils
Autoren: Eva Christoff
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selbst und er döste ein.
    Ein schmerzhafter Stoß in seine Seite weckte ihn, und er fuhr auf. Ein Mann packte ihn am Arm und drückte ihn gegen den Felsen.
    »Hast du gerufen?« fragte er.
    Aishi nickte nur. Er war noch halb betäubt vom Schlaf und der Kälte.
    »Wer hat dich geschickt und was willst du?« Ein zweiter Mann kam heran. Er hatte sich an dem ovalen Unterwassergleiter zu schaffen gemacht, der halb auf dem Strand lag.
    »Kennte schickt mich. Und ich bitte um Aufnahme.«
    Die beiden Männer lachten.
    »Da kann jeder kommen. Hast du was anzubieten?«
    »Eine Information.«
    »Welche?«
    »Erst wenn ich aufgenommen bin!«
    »Hältst du uns für dumm? Wir nehmen dich auf, und du gibst uns irgendeine wertlose Nachricht. Erst die Ware, dann die Aufnahme.«
    Aishi zuckte hilflos die Schultern. »Na gut. Die Grauen sind auf dem Weg nach Ödrödir. Valdec hat einen Großangriff vor. Er fühlt sich nicht an die Entscheidungen der anderen Manags gebunden.«
    »Und warum kommst du damit ausgerechnet zu uns? Wir sind Nomans und keine Treiber!«
    »Aber einer eurer Führer, Shakram, ist mit einigen seiner Leute in Ödrödir. Es müßte euch doch interessieren ihn zu benachrichtigen. Ich will selbst irgendwann Treiber werden.«
    Die beiden Männer sahen sich an.
    »Ich halte ihn für sauber!« sagte der Noman, der sich mit dem Gleiter befaßt hatte. »Immerhin hat Kennter ihn angekündigt und er hat eine Nase für die Leute.«
    Der andere ließ Aishi los und trat zurück.
    »Dann geh voraus! Wenn du uns reingelegt hast, wirst du schon noch Gelegenheit bekommen, das zu bedauern. Und eins vergiß nicht, Bruder Noman. Zum Treiber haben es nicht viele von uns geschafft.«
     
    *
     
    David kauerte vor dem Sprechgerät. Seit einer halben Stunde versuchte er, Pankaldi in Blumenau zu erreichen, aber er erhielt keine Antwort. Die Tür der Treiberzentrale öffnete sich kreischend. Die Kälte und die Schräglage taten dem Material nicht gut.
    »Was ist?« Mißmutig wandte David den Kopf. »Shakram! Wirst du nie begreifen, daß du ruhen mußt, wenn deine Wunde heilen soll? Ich habe es allmählich satt, dir das immer wieder sagen zu müssen!«
    Shakram betrachtete ihn amüsiert. »Dann laß es doch! Ist ja meine Wunde und nicht deine und ich muß damit zurechtkommen. Außerdem habe ich etwas wichtiges erfahren.«
    »Also?« David schwang in seinem Sessel herum.
    »Ich habe Nachricht erhalten, daß Valdec ein Großaufgebot von Grauen in Marsch gesetzt hat. Er will uns vernichten. Diesmal endgültig!«
    »Weißt du das sicher?«
    »Ganz sicher!«
    David erhob sich langsam. Er sah um Jahre älter aus.
    »Er mißachtet also den Vertrag, den Pankaldi und die Angehörigen des Konzils mit uns schließen wollten. Ein gefährliches Spiel. Und wir sind die hilflosen Figuren, die er zertritt.«
    »Keine Figuren! Menschen! Verlier dich nicht in philosophischen Betrachtungen! Du mußt etwas TUN!«
    »Tun! Tun!« David schlug mit der Faust auf die Rückenlehne des Sessels. »Was soll ich denn tun? Eine flammende Rede halten, daß die kommenden Generationen sich dankbar unserer erinnern werden?«
    Shakram trat auf ihn zu und hob drohend die Hand.
    »Halt deinen Mund!« sagte er zornig. »Wir alle tragen die Verantwortung mit dir. Und uns allen ist schlecht, wenn wir an die denken, die gestorben sind und an die, die bald sterben werden. Aber jammern nützt nichts! Also hör gefälligst auf damit!«
    David starrte ihn einen Moment an, dann ließ er sich in den Sessel fallen und lachte.
    »Muß ich mich entschuldigen?« fragte er endlich. »Nein? Na gut – was soll ich also tun?«
    »Wie wäre es, wenn du nach Blumenau fliegen würdest?«
    »Zu Pankaldi? Ich weiß nicht. Hoffentlich hat er unseren abrupten Aufbruch nicht übel genommen.«
    »Das erfährst du am besten, wenn du hinfliegst. Ich lasse einen Gleiter für dich fertigmachen.«
    Shakram lief aus der Pilotkanzel und ließ die Tür hinter sich offen. David folgte ihm langsamer. Es schneite schon den ganzen Tag, und es war nicht richtig hell geworden. Das Wetter und das kalte Zwielicht beeinflußten die Stimmung der Menschen im Tal. Am Vormittag hatte es zwei Prügeleien gegeben – beide ohne eigentlichen Grund.
    David war ungefähr hundert Meter weit gegangen, als er die blaue Kugel sah, die aus den Wolken fiel. Sie fiel in den Schnee und zerbrach. Eine blaue Lichtsäule schoß in den Himmel. Andere Kugeln folgten. Sie landeten in einem gleichmäßigen Abstand nebeneinander und das blaue
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