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Die Stimme des Feuers

Titel: Die Stimme des Feuers
Autoren: Catherine Coulter
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Narbe an seiner Hüfte.
    Graelam wünschte nur, daß die Bedienerinnen bald mit dem heißen Wasser kämen.
    Felice wich nicht von seiner Seite. Sie fand ihn so potent, daß alle ihre Sinne erregt waren.
    Erst als drei Bedienerinnen Eimer mit dampfendem Wasser hereintrugen und sie in die Holzwanne leerten, trat sie zurück. Sie setzte selber kaltes Wasser hinzu und prüfte die Temperatur.
    »Kommt, Mylord, danach werdet Ihr wie neugeboren sein!«
    Graelam nahm das Tuch von den Hüften und sah erleichtert, daß sein Glied schlaff herunterhing. Dann stieg er in die Wanne. Er streckte sich darin aus und schloß die Augen.
    Nah bei ihm erklang leise Felices Stimme. »Ich wußte gar nicht, daß mein Bruder einen Engländer zum Freunde hat.«
    »Wir sind gemeinsam von Aquitanien hergeritten«, sagte Graelam.
    Er fühlte einen weichen Seifenschwamm an den Schultern und zwang sich, die Augen geschlossen zu halten.
    »Ich verstehe«, sagte Felice und fuhr ihm mit dem Schwamm über die breite Brust. Als sie ihn mit den Fingern berührte, ging es ihr durch und durch.
    »Ja«, sagte Graelam. »Ich will auch noch mit Maurice nach Belleterre reiten. Er wünscht, daß ich eine Zeitlang dort bleibe.« Dann log er ihr vor: »Ich möchte nämlich seine Tochter Kassia kennenlernen. Sie soll ein schönes Mädchen sein.«
    »Kassia«, sagte Felice, »ist ein süßes Kind, obwohl mein Bruder sie schändlich verwöhnt. Wenn Geoffrey sie erstmal geheiratet hat, wird er sie noch vieles lehren müssen. Was ihr Aussehen angeht, so kommt sie nach ihrer Mutter. Deshalb sieht mein armer Maurice sie natürlich mit anderen Augen. Na ja, ich würde sagen, sie ist noch gerade so passabel. Und jetzt, Mylord, legt den Kopf zurück, damit ich Euch die Haare waschen kann!«
    Felices feste Überzeugung, daß Maurices Tochter ihren Sohn heiraten würde, erregte Graelams Neugier. Denn er hatte den Eindruck gewonnen, daß Maurice seine Tochter eher in ein Kloster stecken würde, als so etwas zuzulassen. Dann fiel ihm ein, daß Kassia, wäre Maurice jetzt tot, von der Gnade ihrer Tante abhängig wäre.
    Er legte den Kopf zurück und überließ sich gern ihren Händen, die Seife in seine Kopfhaut massierten. »Ich habe gar nicht gewußt, daß Geoffrey ein Freier um Kassias Hand ist.«
    »Oh«, sagte Felice, »Maurice wird sich schon damit abfinden. Er hat eine merkwürdige Abneigung gegen seinen Neffen. Aber das geht vorüber. Schließlich ist Geoffrey ja sein Erbe.«
    Sie spülte ihm die Seife aus den Haaren und bat ihn aufzustehen.
    »Erbe?« fragte Graelam und merkte, wie der Schwamm langsam über seinen Körper tiefer wanderte. »Ich hatte angenommen, seine Tochter sei seine Erbin.«
    Dann fühlte er, wie ihre Finger sich in sein dichtes Schamhaar verirrten. Seine Männlichkeit regte sich und schwoll an.
    »Ihr seid prachtvoll gebaut, Mylord«, sagte Felice, und zu seiner Überraschung kicherte sie wie ein junges Mädchen.
    »Mir wird kühl, Mylady«, sagte er. »Ich wünschte, Ihr wärt schon fertig.«
    »Gewiß, Mylord«, sagte Felice, ließ aber nicht locker, sondern berührte und befühlte ihn überall mit Sorgfalt.
    »Müßt Ihr Euch jetzt nicht um Euren Bruder kümmern?« fragte Graelam verzweifelt. Er war ja nicht aus Stein, aber der Gedanke, mit dieser Frau ins Bett zu gehen, kühlte seine leicht reizbare Männlichkeit doch merklich ab.
    »Mein Bruder«, sagte Felice ungerührt, »erfreut sich wahrscheinlich gerade der ... Betreuung durch Glenna.«
    Graelam nahm ihr das Tuch ab und rieb sich damit trocken. Er war erleichtert. Endlich ließ sie ihn in Ruhe. Er spielte schon mit dem Gedanken, sich selber zu erleichtern, um zu verhindern, daß sein Körper weiterhin unerwünschte Reaktionen zeigte. Doch sie kam zu schnell zurück, eine kostbare burgunderrote Samtrobe in den Händen.
    Lächelnd sagte Graelam leise: »Falls Maurice nicht mit dieser Glenna beschäftigt ist, könnte ich vielleicht ihre Betreuung genießen.«
    Er wußte, daß es grausam war, was er sagte. Aber er wollte nicht die halbe Nacht wach bleiben, aus Angst, sie käme zu ihm ins Bett gekrochen.
    Zwei rote Flecken flammten auf ihren Wangen auf. Sie fuhr herum und verließ das Zimmer.
    Immer noch in Geoffreys Morgenrock gehüllt, stieg Graelam schnellen Schrittes die Treppe in den Saal hinunter. Er hörte, wie Maurice spöttisch sagte: »Liebe Schwester, du hast mir noch gar nicht gesagt, wo mein Neffe ist. Hält er sich so ungern zu Hause auf?«
    »Ich weiß nicht, wo Geoffrey ist!«
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