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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons
Autoren: Grant McKenzie
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zwar tief traf, dass sie aber irgendwo mit so etwas gerechnet hatte.
    »Bist du sicher?«, fragte sie.
    »Die Polizei hat es bestätigt.«
    Jasmine presste die Lippen zusammen und ihre Augen verengten sich zu zornigen Schlitzen. Sie wandte sich Davey zu. »Bringen Sie uns hier raus. Wir sind noch nicht fertig.«

121
    Sam war erst zwei, drei Meter gebückt in dem Gang vorgedrungen, als er in eine Art Höhle kam, wo er wieder aufrecht gehen konnte.
    Er eilte blind weiter, als die Höhle plötzlich von nackten Glühbirnen erhellt wurde, die hier und dort an den Wänden hingen. Das unerwartete Licht löste ein zorniges Kreischen über ihm an der Decke aus. Als Sam seine Augen mit der Hand abschirmte und hinaufblickte, sah er Hunderte Fledermäuse mit ihren ledrigen Flügeln schlagen und in Dutzenden von Luftlöchern in den Wänden verschwinden.
    Als er die Hand herunternahm, sah er, dass Lucas ihn erwartete, die Pistole auf seine Brust gerichtet.
    »Hast du schon wieder genug von deiner Tochter?«
    »Wo ist Hannah?«
    Lucas lachte grimmig. »Hat Zack es dir nicht gesagt?«
    »Was gesagt?« Sam spürte wieder diese unsägliche Kälte in seinem Körper.
    Lucas kräuselte verächtlich die Lippen. »Und du hast ihn für einen Freund gehalten, dem du vertrauen kannst. Jetzt hast du die gleiche Lektion gelernt wie ich vor fünfundzwanzig Jahren. Du kannst niemandem trauen.«
    »Ich weiß, wozu du ihn gezwungen hast, aber er hat mich nie hintergangen. Du hast nicht …«
    Lucas drückte ab.

    Sam wurde herumgewirbelt, und seine rechte Schulter brannte wie Feuer, als die Kugel den Muskel durchtrennte und sich durch das Fleisch bohrte. Er fiel zu Boden und kämpfte gegen den Schmerz an, um seinerseits den Revolver zu ziehen.
    Er feuerte, ohne zu zielen, und die Kugel schlug irgendwo in die Wand ein.
    Lucas lachte und drückte ein zweites Mal ab. Die Kugel durchbohrte Sams rechtes Handgelenk und zertrümmerte den Knochen, sodass ihm der Revolver aus der Hand fiel.
    »Du Hurensohn.«
    Lucas kam näher und richtete die Pistole auf Sams Gesicht. »Meine Mutter hab ich nie gekannt, Sam. Aber ich bin eindeutig der Sohn von einem Scheißkerl.«
    »Einem toten Scheißkerl, nicht wahr, Luke?«, sagte eine unerwartete Stimme.
    Davey tauchte aus der Dunkelheit eines anderen Tunnels auf. Er atmete schwer, so als wäre er gelaufen, so schnell er konnte.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann du kommst«, sagte Lucas. »Ich wollte ihn dir überlassen.«
    Sam kniff die Augen zusammen, als sich plötzlich all das zusammenfügte, was er bisher nicht hatte sehen wollen. »Ihr wart beide im Gefängnis.«
    Daveys Gesicht verlor seine unschuldige Verschmitztheit und nahm einen viel härteren Ausdruck an.
    »Wir haben zusammen überlebt«, erklärte Lucas. »Ich wollte sterben, als sie mich einsperrten. Weißt du, was sie mit Leuten machen, die so aussehen wie ich,
Sam? Ich hatte keinen Überlebenswillen mehr, bis Davey mir gezeigt hat, wie ich meine Stärken einsetzen muss, damit uns die anderen fürchten. Und sie haben uns gefürchtet.«
    »Ja, aber wenn du einmal Blut geleckt hast, weißt du einfach nicht, wann es genug ist, nicht wahr, Luke?«, fügte Davey hinzu.
    »Warum sollte ich aufhören?« Lucas grinste, als er die Pistole wieder auf Sam richtete.
    Die Kugel traf Lucas wie ein Vorschlaghammer und warf ihn zu Boden, während aus seiner Seite das Blut spritzte. Er rang nach Luft, und sein Mund ging auf und zu wie bei einem sterbenden Fisch.
    Die winzige Kugel hatte ihn tödlich getroffen, und während sich seine Brust hob und senkte, strömte helles arterielles Blut aus seiner Lunge.
    »Du hättest nicht versuchen sollen, mich zu verbrennen, Luke. Das habe ich persönlich genommen.«
    »Das war doch nur ein Test.« Roter Schaum trat ihm aus dem Mund. »Ich wusste ja, dass er es nicht tut.«
    Die Pistole ging erneut los, und Lucas heulte auf, als sein linkes Ohr in einer Blutwolke verschwand.
    »G-Gott, Davey, wir sind doch Partner.«
    »Partner?«, lachte Davey. »Du führst ein Luxusleben, während ich mich um ein warmes Mittagessen anstelle. Ich habe dich drinnen jahrelang beschützt, und wie hast du es mir gedankt? Sobald du draußen warst, hast du vergessen, dass es mich gibt.«
    »Ich … ich habe dich nie vergessen«, krächzte Lucas.
    »Nein, ich war dir einfach nur scheißegal. Nur damit du’s weißt – du bist mir genauso egal.«

    Lucas streckte, um Hilfe flehend, die Arme aus.
    Davey schüttelte den Kopf. »Du stirbst nicht an den
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