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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons
Autoren: Grant McKenzie
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Kugeln, Luke«, sagte er ruhig, »sondern an dem Schock.«
    Lucas’ Augen weiteten sich, und er atmete immer schwerer. Es dauerte noch einige Sekunden, dann kam ein letztes Zischen aus seiner Kehle, und die Blutung wurde schwächer.
    Davey wandte sich Sam zu. Ein schelmisches Lächeln erschien auf seinen Lippen, das jedoch nicht erwidert wurde.
    »Es hat Spaß gemacht, wieder zusammen zu sein. Ich habe dich wirklich vermisst, Mann.«
    »Warum dann, Davey?«, stöhnte Sam, während er sich mit Mühe aufsetzte. »Warum das alles?«
    Daveys Augen verdüsterten sich. »Ich war wütend auf dich, Sam. Ich war immer nur der Clown, der Handlanger, den keiner bemerkt. Mich hat niemand ernst genommen, aber als wir drinnen waren, hat Lucas auf mich gehört. Er hat gesehen, was ich zu bieten habe. Durch ihn ist mir selbst so richtig klar geworden, was ich kann. Ohne mich war er schwach. Aber zusammen waren wir unschlagbar.«
    »Ich habe immer gewusst …« »Was hast du gewusst, Sam?«, versetzte Davey. »Dass aus mir nichts wird? Was hast du gesehen, als du mich unter der Brücke gefunden hast? Einen Penner, der sein Leben vergeudet hat? Jemanden, für den du höchstens Mitleid übrig hast? Du hast die ganze Zeit nie an mich gedacht, stimmt’s? Selbst als ich dich vom Gefängnis aus angerufen habe, warst du nie zu erreichen.
Ich habe immer nur zu hören bekommen, dass du mich zurückrufen wirst, aber du hast es nie getan. Dich hat nichts anderes interessiert, als deinen eigenen Traum zu leben. Aber was ist mit meinem, Sam?« Davey wischte sich die Augen. »Ich wollte einfach nur, dass du mich wieder brauchst, so wie in den alten Zeiten, aber Luke hat auch das vermasselt. Es sollte alles nicht so kommen.«
    Sam blieben die Worte im Hals stecken, doch eine andere Stimme sprach sie für ihn aus.
    »Wie sollte es denn kommen?« Zack trat aus dem Tunnel hervor, Hand in Hand mit einer Frau von unglaublicher Schönheit, trotz der Wunden und blauen Flecken auf ihrer schokoladenbraunen Haut.
    Sam verspürte einen Stich im Herz, als niemand sonst auftauchte und ihm klar wurde, dass sich seine Hoffnung nicht erfüllen würde.
    »Es tut mir leid, Sam«, sagte Zack. »Hannah war nicht da. Ich habe so gehofft, dass wir sie finden.«
    »Was ist mit MaryAnn?«, fragte Jasmine.
    »Sie ist in Sicherheit«, antwortete Sam. »Sie ist oben.«
    »Warum gehst du nicht zu ihr?«, warf Davey ein. »Ihr seid alle schon viel zu lange hier unten im Dunkeln.«
    »Einfach so?«, erwiderte Sam. »Du lässt uns einfach gehen?«
    Davey zuckte die Achseln. »Ich bin nicht so blutrünstig wie Luke. Ich wollte nur ein bisschen Geld für mich und die Chance, die alten Zeiten wiederaufleben zu lassen. Ich habe nie ein neues Leben erwartet.
Außerdem ist es mir im Gefängnis besser gegangen als hier draußen.«
    »Du Dreckskerl!«
    Davey hob die Arme zu langsam, als Jasmine sich auf ihn stürzte und die Pistole in hohem Bogen durch die Luft flog.
    »Haltet sie zurück!«, schrie Davey in Panik, als Jasmine auf sein Gesicht losging.
    »Jasmine!« Zack hob die Pistole auf. »Lass es mich machen.«
    Jasmine ließ Davey los, während Zack vortrat und die Pistole auf ihn richtete.
    Ein Schuss, lauter als alle anderen zuvor, ließ sie alle erstarren.
    »Polizei, verdammt!« Detective Hogan tauchte aus dem kurzen Tunnel auf, durch den auch Sam und Lucas gekommen waren. »Keiner rührt sich. Ihr braucht ihn lebend.«
    »Warum?«, fragte Sam, als er den Jugendfreund anstarrte, den er nie wirklich gekannt hatte.
    »Überlegen Sie doch«, erwiderte Hogan. »Er kann Ihre Unschuld beweisen. Er weiß, dass Sie zu alldem gezwungen wurden, um Ihre Tochter zu retten.«
    Davey und Sam sahen einander in die Augen. Blut tropfte aus einem tiefen Riss an Daveys Wange. In einem kurzen Augenblick teilten sie hundert Erinnerungen an unbeschwerte Momente in ihrer Jugend. Doch als sich Davey bewegen wollte, spannte Zack den Hahn.
    »Tun Sie das nicht«, warnte Hogan. »Wenn Sie ihn erschießen, ist das Mord. Das sind viele Jahre hinter
Gittern. Ihre Frau hat es nicht verdient, dass Sie sie allein lassen. Sie müssen Ihre Tochter begraben. Die Wunden müssen heilen.«
    Zack griff mit seiner freien Hand hinter seinen Rücken und fand Jasmines Hand. Sie drückten einander zärtlich.
    »Steck die Pistole ein, Zack«, sagte Sam leise, nachdem sein Durst nach Rache gestillt war. »Es ist vorbei.«
    Sam drehte sich um und sagte: »Er gehört Ihnen, Detective.« Doch seine Worte wurden vom Knall
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