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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel
Autoren: André Marx
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Die Karten des Bösen
     
    Die drei Detektive
    ???
     Wir übernehmen jeden Fall
    Erster Detektiv: Justus Jonas
    Zweiter Detektiv: Peter Shaw
    Recherchen und Archiv: Bob Andrews
     
    Justus Jonas schlug mit der flachen Hand auf die Visitenkarte, die auf dem Schreibtisch lag. »Langweilig!«
    Bob und Peter sahen einander ratlos an. »Was soll das heißen - langweilig?«, fragte Bob.
    »Langweilig heißt altmodisch, überholt, unzeitgemäß, konservativ. Und damit nicht werbewirksam, ineffektiv, um nicht zu sagen: kontraproduktiv. Mit diesen Karten können wir niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken, geschweige denn beeindrucken. Sie sind... na ja, langweilig halt!«
    »Und nur deshalb hast du uns herbestellt?«, fragte Bob ungläubig.
    »Also, ich finde sie ganz schön«, sagte Peter.
    »Schön? Sie sind nicht schön! Es sind immer noch die gleichen alten Karten, die wir zu Beginn unserer Detektivkarriere hergestellt haben, um Alfred Hitchcock zu beeindrucken.«
    »Na und? Hat doch auch funktioniert!«
    »Ja, schon - aber das ist ewig her! Die Typografie, das Layout, die Schrift - alles völlig altbacken! Wir haben sie mit dieser uralten Maschine gedruckt, die noch irgendwo in der Werkstatt vor sich hingammelt. Ich bitte dich, Zweiter! Wozu haben wir einen Computer? Hier in unserer Zentrale steht seit geraumer Zeit dieses Wunderwerk der Technik samt Drucker.
    Und wir geben uns immer noch mit diesen Uraltvisitenkarten ab!«
    »Na und? Hat doch auch irgendwie seinen Charme«, fand Peter.
    »Es ist unprofessionell«, beharrte Justus. »Mit diesen Karten nimmt uns niemand mehr ernst. Wir brauchen neue. Das ist beschlossene Sache!«
    »Wenn das schon feststeht, warum mussten wir dann extra herkommen?«, maulte Bob.
    »Um euch eure Hausaufgabe abzuholen. Überlegt euch was für die neuen Karten! Bis Ferienbeginn will ich erste Vorschläge sehen!«
    »Hausaufgaben!«, rief Peter. »Mist, ich muss noch Mathe machen!« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Ich muss los, Kollegen, sonst kriege ich das nicht mehr auf die Reihe. Ciao!«
    Er riss die Tür des alten Campinganhängers auf, in dem die drei Detektive ihr Büro eingerichtet hatten, und stürzte hinaus.
    »Ich werd mich Peter mal anschließen«, murmelte Bob. »Bis morgen, Just!«
    Wenig später saß der Erste Detektiv allein in der Zentrale. Er nahm die Visitenkarte in die Hand und drehte sie gedankenverloren zwischen den Fingern. Seine Freunde schienen nicht gerade begeistert gewesen zu sein, dass er sie wegen der Sache mit den neuen Karten in die Zentrale bestellt hatte. Aber er hatte doch Recht! Die Karten waren wirklich uralt. Es war ja schon fast peinlich, sie jemandem zu zeigen.
    Seufzend stemmte er sich vom Schreibtischstuhl hoch, löschte das Licht und verließ die Zentrale. Die Tür des Wohnwagens sicherte er mit einem Vorhängeschloss. Der ausgediente Campinganhänger stand auf dem Gelände des Trödelhandels seines Onkels. Der offizielle Name des Unternehmens lautete »Gebrauchtwarencenter T. Jonas«, aber genau genommen war es nur ein mit tonnenweise Krimskrams voll gestellter Schrottplatz. Justus schlenderte in der Abenddämmerung zwischen den Auslagen und Schrottbergen hinüber zum Wohnhaus, in dem er seit dem Tod seiner Eltern mit seinem Onkel und seiner Tante lebte.
    Als er die Haustür öffnete, gellte ein markerschütternder Schrei durch das Haus! Justus zuckte zusammen und horchte.
    Stille. Langsam trat er über die Schwelle und schloss die Tür lautlos. Er lauschte in den dunklen Flur hinein. Alles blieb ruhig.
    Aber da hatte doch jemand geschrien! Oder litt er an Halluzinationen?
    Justus überlegte noch, ob er es wagen konnte, über die knarrenden Dielen in den Flur zu treten, als wieder jemand schrie. Eine Frau! Es kam aus dem Wohnzimmer! Panik wallte jäh in ihm auf. Er missachtete jede Vorsicht und rannte dem Schrei entgegen. »Tante Mathilda!« Justus riss die Wohnzimmertür auf und blickte in das vor Entsetzen verzerrte Gesicht einer jungen, blonden Frau. Einer Frau in Schwarz-Weiß.
    Tante Mathilda, mit einer Schüssel im Arm gebannt vor dem Fernseher sitzend, zuckte zusammen. Ein bisschen Popcorn sprang aus der Schale und blieb an ihrem Pullover hängen.
    »Musst du mich so erschrecken!«, rief sie halb empört, halb erleichtert.
    »Das musst gerade du sagen. Ich dachte, hier wird jemand ermordet!« Justus warf einen Blick auf seinen reglos im Sessel hängenden Onkel, der mit offenem Mund leise schnarchte, sodass sein gewaltiger
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