Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel
Autoren: André Marx
Vom Netzwerk:
Rätsel auch wieder nicht.«
    »Nicht? Also, ich bin ratlos. Weißt du die Lösung etwa schon?«
    Justus nickte selbstgefällig. »Natürlich.«
    »Und warum fragst du dann uns?«
    »Um euch geistig ein bisschen auf Trab zu halten.«
    »Rück schon raus mit der Sprache, Just!«, forderte Bob.
    »Die Antwort lautet: der Mensch. Als Säugling krabbelt er auf vier Beinen, als Erwachsener geht er auf zweien und als Greis benutzt er einen Stock als drittes Bein.«
    Bob und Peter blickten sich überrascht an. »Wie bist du denn darauf gekommen?«, wollte Peter wissen.
    »Ich habe es nachgelesen.«
    »Nachgelesen?«
    »Man muss nicht alles wissen, Peter. Man muss nur wissen, wo man es nachschlagen kann. In diesem Fall in einem Buch über griechische Mythologie. In der Sage begegnet eines Tages Ödipus der Sphinx und kann das Rätsel lösen. Daraufhin stürzt sie sich kopfüber vom Felsen zu Tode.«
    »Na schön«, sagte Bob. »Und nun? Was fangen wir mit dieser Antwort an?«
    »Der geheimnisvolle Unbekannte hatte angekündigt, noch einmal anzurufen.«
    »Ich hoffe, das tut er bald. Ich bin nämlich gleich verabredet.«
    Peter warf den Kopf in den Nacken, klimperte mit den Augenlidern und säuselte: »Mit Jelena!«
    Noch bevor Bob etwas erwidern konnte, klingelte das Telefon. Augenblicklich verstummte das Gespräch. Justus schaltete den Verstärker ein, ließ es noch ein weiteres Mal klingeln und nahm den Hörer ab. »Justus Jonas von den drei Detektiven.«
    »Das Rätsel der Sphinx«, drang die gleiche röchelnde Stimme wie am Vorabend aus dem Lautsprecher. »Habt ihr es gelöst?«
    »Ja, Sir, haben wir.«
    »Und?«
    »Wir werden Ihnen die Antwort geben, wenn Sie uns sagen, wer Sie sind und was Sie von uns möchten.«
    »Danach«, versprach der Fremde.
    Justus zögerte einen Moment. »Also schön. Die Antwort lautet: der Mensch.«
    Es klickte in der Leitung und das Gespräch war unterbrochen.
    Der Erste Detektiv blickte irritiert den Hörer an und legte schließlich auf.
    »Ein durchschlagender Erfolg«, fand Bob. »Wenn ihr mich fragt, ist das die reine Verarschung.«
    Peter nickte. »Da will uns jemand hochnehmen. Bestimmt irgendein blöder Typ aus der Schule, der auf uns neidisch ist.«
    »Oder der sich wegen unserer altmodischen Visitenkarten über uns lustig machen will«, scherzte Bob. Etwas klickte. Dann kam ein surrender Ton aus der Ecke neben dem Schreibtisch.
    »Wir kriegen ein Fax«, stellte Justus fest und beugte sich neugierig über das Gerät. So eine Maschine war schon was Tolles. Wie von Geisterhand schob sich leise ratternd eine Botschaft aus dem Faxgerät. Der Erste Detektiv hatte es – wie das meiste ihrer Ausrüstung - kaputt aus dem Schrott geborgen, den Onkel Titus regelmäßig aufkaufte, und es repariert. Auf diese Weise hatte sich die Zentrale nach und nach zu einem professionellen Büro gemausert. Ein Piepsen signalisierte das Ende der Übertragung. Justus riss das Papier ab. »Eine kopierte Buchseite.«
    »Wer hat sie geschickt?«
    »Keine Ahnung. Der Absender hat die Kopfzeile gelöscht. Es stehen weder der Name noch die Rufnummer drauf.« Der Erste Detektiv überflog den Text. Dann ließ er das Papier langsam sinken und sah seine Kollegen stirnrunzelnd an.
    »Was ist denn los?«, fragte Bob. »Was steht da?«
    »Ich glaube, das Rätsel der Sphinx war nur ein Test«, antwortete Justus. »Das hier ist das wirkliche Rätsel.«
    »Erzähl schon!«
    »Es ist ein Auszug aus dem ›Lexikon der Geheimbünde‹.«
    »Woher weißt du das?«
    »Steht hier. Ich lese ihn euch vor.« Justus räusperte sich.
    »Sphinx. Eine geheime Organisation von Archäologen und Schatzsuchern. Benannt nach der Figur aus der griechischen Mythologie, einem Sinnbild für alles Rätselhafte, sowie nach der ägyptischen Sphinx, die ein Symbol für den Pharao war.
    Sphinx ist eine Gruppe von ausgebildeten Forschern, die sich den langsam mahlenden Mühlen der Bürokratie entziehen, indem sie auf eigene Faust archäologische Expeditionen starten, anstatt auf staatliche Fördergelder zu warten. Da sie hierbei jedoch auch auf die staatlichen Genehmigungen verzichten, sind sie Kriminelle, die mehr an verborgenen Reichtümern als an wissenschaftlichen Erkenntnissen interessiert sind. Erste Aktivitäten sind seit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts bekannt. Gerüchten zufolge haben Mitglieder von Sphinx viele der großen archäologischen Expeditionen des letzten Jahrhunderts unterwandert, um wertvolle Informationen über zukünftige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher