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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel
Autoren: André Marx
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Informationen, auf die Justus stieß, waren mehr als zweifelhaft. Oft standen sie in Zusammenhang mit absurden Abhandlungen über Verschwörungen und gefährliche Geheimbünde, die die Weltherrschaft an sich reißen wollten. Dieses dubiose Geschreibsel konnte der Erste Detektiv unmöglich ernst nehmen. Was immer ihr unbekannter Auftraggeber wissen wollte - Justus würde ihm keine Antwort geben können. Und je mehr er über die Angelegenheit nachdachte, desto mehr wurmte es ihn, dass er nichts über den nächtlichen Anrufer wusste. Peter hatte Recht gehabt: Warum sollten sie für jemanden arbeiten, dessen Namen sie nicht einmal kannten? Er hoffte trotzdem, dass Bob und Peter bei ihrer Suche mehr herausgefunden hatten, und wartete am nächsten Nachmittag gespannt auf seine Kollegen. Doch als Peter die Zentrale betrat, erkannte Justus bereits an seinem Gesichtsausdruck, dass ihm die Neuigkeiten des Zweiten Detektivs nicht gefallen würden.
    »Und?«, fragte er dennoch erwartungsvoll.
    »Nichts und«, antwortete Peter mürrisch. »Ich bin jetzt Experte in griechischer und ägyptischer Mythologie, aber ansonsten ist nichts bei meiner Wühlerei in der Bibliothek herausgekommen. Ich habe ein paar Bücher über Geheimbünde gefunden. Da steht aber auch nur das drin, was wir schon wissen: verrücktes Zeug. Du kannst dir deine Sphinx sonst wohin stecken, Justus. Diesen Verein gibt es nicht.«
    Der Erste Detektiv nickte niedergeschlagen. »Das Gefühl habe ich auch.«
    Bob Andrews betrat die Zentrale. Sein Lächeln löste sich in Luft auf, als er die Gesichter seiner Freunde sah. »Ihr wirkt nicht besonders glücklich.«
    »Sind wir auch nicht«, murrte Peter. »Eine Pleite auf der ganzen Linie. Erzähl uns bitte, dass du mehr herausgefunden hast als wir. Mehr als gar nichts nämlich.«
    »Ich habe einen zwölf Jahre alten Artikel im Archiv der Los Angeles Post entdeckt, der uns vielleicht weiterbringt.«

Der verschwundene Schatz 
    Sofort richtete sich Justus kerzengerade in seinem Stuhl auf.
    Eine Spur! »Zeig her!«
    »War gar nicht so einfach«, erzählte Bob, während er umständlich in seinem Rucksack kramte. »Ich habe ewig gesucht und tausend Mikrofilme und gebundene Jahrgänge durchforstet - ohne Ergebnis. Ich wollte gerade aufgeben, als Mrs Grayson aus dem Archiv eine Idee hatte. Sie weiß ja immer, wo man was findet. Ihr Gedächtnis ist phänomenal. Wenn sie einmal einen Artikel gelesen hat, vergisst sie ihn nicht.« Er förderte einen kleinen Stapel Kopien zu Tage und reichte ihn dem Ersten Detektiv.
    »Mrs Grayson erinnerte sich an einen Fall, der vor zwölf Jahren durch die Presse ging: Eine Gruppe von Archäologen war irgendwo in Laos mit der Ausgrabung einer alten Tempelanlage beschäftigt. Das gesamte Gebiet war weiträumig abgesperrt worden und die Ausgrabungen schon seit Monaten im Gange.
    Alles ganz ordnungsgemäß. Bis eines Tages eine Mitarbeiterin des Teams bei ihrer Rückreise nach Amerika vom Zoll erwischt wurde.«
    »Wobei?«, fragte Peter.
    »Beim Schmuggel. Sie hatte ungefähr ein halbes Dutzend wertvoller Götterfiguren im Gepäck, die sie außer Landes bringen wollte.«
    »Um sie zu verhökern?«
    »Ja. Erst sah es so aus, als wollte sie ihre Kollegen mit dem Diebstahl der Statuen übers Ohr hauen. Aber der Fall veranlasste die Behörden, auch alle anderen aus dem Team zu überprüfen, um sicherzustellen, dass nicht schon vorher wertvolle Kunstschätze geschmuggelt worden sind.«
    »Und?«
    »Bei der Überprüfung kam etwas Unglaubliches heraus: Die gesamte Ausgrabung war gar nicht von offizieller Seite genehmigt worden. Wenn ein Team von Wissenschaftlern irgendwo rumbuddeln will, ist das meist eine sehr langwierige Sache. Erst recht, wenn das nicht auf heimischem Grund und Boden passieren soll, sondern im Ausland. Es müssen Gelder beantragt werden, um die Ausgrabung zu finanzieren, man braucht Genehmigungen und noch mal Genehmigungen. Es kann locker ein Jahr vergehen, bevor man überhaupt das erste Mal den Spaten ansetzen darf. Oft werden solche Projekte noch während der Vorbereitungsphase wieder fallen gelassen, weil der bürokratische Weg einfach zu langwierig und teuer ist.«
    »Und diese Ausgrabung in Laos war nicht genehmigt?«, fragte Justus.
    »Richtig.«
    »Aber wie sind sie damit durchgekommen?«
    »Indem sie sämtliche Papiere gefälscht haben. Und Beamte bestochen. Und hintergangen. Indem sie einfach so getan haben, als würde alles mit rechten Dingen zugehen. Und das hat monatelang
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