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Die Staubfee

Die Staubfee

Titel: Die Staubfee
Autoren: Nicole Rensmann
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Fluser in eine Fee verwandelt hatte, in eine Staubfee.
    Natürlich wusste Pulveruletus, dass die Fluser zu den Kleinsten in seinem Volk gehörten, aber dass es sich um Kinder handelte, die nur darauf warteten, sich verwandeln zu dürfen, war ihm neu.
    Dann unterhielt sich Pulveruletus mit der Staubfee in ihrer Gebärdensprache. Sie kullerten, hopsten, umkreisten und drehten sich. Die Staubfee entpuppte sich als gutmütiges und intelligentes Wesen. Auch sie besaß magische Kräfte.
    Pulveruletus taufte die Staubfee auf den Namen Grain, was so viel bedeutet wie Stäubchen. Gemeinsam besprachen sie die Probleme des Planeten und schließlich glaubten sie, eine Lösung gefunden zu haben. Sie einigten sich darauf, dass es an der Zeit sei, viele Fluser in Staubfeen zu verwandeln. Nur so glaubten sie, in der Lage zu sein, etwas gegen die Staubberge auszurichten. Sie riefen alle Staubwesen zusammen, mit Ausnahme der Staubspinnen.
    Doch die Spinnen erfuhren davon und belauschten die Versammlung.
    Zuerst stellte Pulveruletus den verwandelten Fluser vor. Die anderen Staubwesen begrüßten den Neuankömmling mit freudigen Tänzen. Dann wirbelten Grain und Pulveruletus vor dem Staubvolk herum und berichteten von ihrer Idee.
    Die Menge teilte sich in zwei Hälften. Auf der einen Seite blieben die Wollmäuse. Auf der anderen warteten die Fluser auf ihre Verwandlung.
    Um keine Zeit zu verlieren, begann Pulveruletus mit dem Zaubertanz. Doch diesmal geschah nichts. Enttäuscht und nervös wuselten die kleinen Fluser durcheinander. Grain und Pulveruletus standen sich ratlos gegenüber und grübelten darüber, warum der Tanz fehlgeschlagen war.
    Musste vielleicht der Zufall darüber entscheiden, ob ein Fluser zu einer Staubfee verwandelt wurde? Oder hatte der Stäubige einfach einen Fehler gemacht?
    Sie versuchten es ein zweites Mal. Wieder purzelte und kullerte Pulveruletus vor den Flusern hin und her, doch es änderte sich nichts.
    Unruhe breitete sich unter den Anwesenden aus. Die Wollmäuse rollten hin und her und auch die Fluser stoben durcheinander. Was war passiert? Warum gelang es dem weisen Stäubigen nicht, sie zu verwandeln? 
    Pulveruletus hüpfte in die Menge und beruhigte die Wesen. Und dann kullerte ihm eine Wollmaus in den Weg. Er versuchte auszuweichen, dabei stolperte er über einen Fluser. Pulveruletus strauchelte und rutschte aus. Was dann geschah, nahm er nur nebenbei wahr, denn er versuchte seinen alten Staubkörper aufzurichten. Doch die anderen Wesen des Landes sahen, welche Wandlung der Fluser durchmachte, über den der Stäubige gestolpert war. Der Fluser wuchs zu einer weiteren Staubfee heran, die exakt wie Grain aussah. Die Feen begrüßten sich kreisend und in der Luft schwebend.
    Alle anderen Fluser und Wollmäuse betrachteten das Schauspiel bewundernd.
    Niemand ahnte, dass die bösen Staubspinnen inzwischen einen gemeinen Plan ausgeheckt hatten. Sie verteilten sich im Land und warteten zu mehreren am Ende der Staubberge. Gleichzeitig krabbelten sie in die Berge. Wie sie sich verständigten, wusste niemand. Im Inneren kitzelten die Staubspinnen mit ihren Beinen die Bergwände. Die Staubberge wackelten und waberten hin und her. Gleichzeitig pusteten sie Dreck und Staubspinnen in die Luft. Das dadurch entstehende starke Beben sprengte den kleinen Planeten entzwei und katapultierte die Wesen auf die Erde. Überall verstreuten sich Staubberge, Staubspinnen, Fluser und Wollmäuse. Auch die beiden Feen und Pulveruletus landeten getrennt irgendwo in unserer Welt - als unbekannte Staubflocken.
    Unsere Staubfee ist Grain, die erste ihrer Art. Grain landete auf einer Straße. Der Luftsog eines vorbeifahrenden Autos warf sie auf ein schwarzes Wesen mit ekelig langen Haaren, sagte sie. Auf dessen Rücken liegend, gelangte sie hier in das Haus. Damals lebte noch eine alte Frau hier. Vermutlich die, von der wir das Haus gekauft haben.
    Grain versteckte sich und hoffte, dass die Humanis - also wir Menschen - sie nicht entdeckten. Sie wünschte sich sehr, ihre Schwester und Pulveruletus zu suchen. Doch sie lernte schnell, dass unsere Welt vor der Haustür viele Gefahren für sie barg.
    Wohin all die anderen Staubwesen verschwunden sind, weiß sie nicht. Einige Fluser und Wollmäuse fand sie in diesem Haus wieder, auch Staubspinnen und Berge. Die Fluser, die Wollmäuse und unsere Staubfee verbündeten sich und machten um die Spinnen und deren Berge einen großen Bogen. Selten gerieten sie aneinander.
    Doch das Leben hier ist
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