Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spur fuehrt nach Tahiti

Die Spur fuehrt nach Tahiti

Titel: Die Spur fuehrt nach Tahiti
Autoren: Alfred Weidenmann
Vom Netzwerk:
der er geschworen hatte, daß er sie nie verkaufen würde. „Für Sie“, sagte er nur und verbeugte sich ein ganz klein wenig.
    Der Kriminalkommissar nahm die Perle mit Daumen und Zeigefinger. „Aber das ist ja
    „Tagi“, sagte Krumpeter nicht allzu laut und blickte ihn an.
    Aber da lief der Junge bereits wieder zum Dorf zurück. Vermutlich juckte es ihn schon in den Beinen.
    „Jetzt bin ich schon eine halbe Ewigkeit auf dieser Insel, bilde mir ein, ihre Menschen zu kennen“, sagte der Baron und nahm zwei oder drei nachdenkliche Züge aus seiner Pfeife. „Aber sie schaffen es immer wieder, mich zu überraschen —“
    Drüben im Dorf brannten offene Feuer, an denen das Fleisch des Hais gebraten wurde. Junge Burschen schlugen die Trommeln, jaulten auf Saxophonen, und ein Schlagzeug dröhnte dazu.
    Das ganze Dorf tanzte.
    Die Frauen mit bunten Tüchern um die Hüften geschlungen, Blumenkränze und Korallenschmuck um den Hals und über den Brüsten. Die Männer in ihren farbigen Pareos oder auch in Jeans oder fast nackt und nur mit Lendenschurz bekleidet. Die Trommeln wurden immer schneller, die Tanzenden stampften und hüpften in wilden Sprüngen um die rauchenden Feuer herum. Sie sanken in die Knie, schnellten wieder empor, warfen die Arme in die Luft und stießen immer wieder freudige Schreie aus. Und mitten unter ihnen Tagi.
    Als Ekke Krumpeter so etwa zwei Stunden später und um eine runde Million erleichtert zusammen mit dem Baron über das Fellreep der „MS Europa“ zu einem der Tender hinunterging, sprachen beide kein Wort miteinander. Was sollten sie auch sagen?
    Oben an der Reling standen die drei Herren aus Berlin und blickten ihnen nach. Vom Dorf wehte die Musik und das fröhliche Rufen der Tanzenden herüber.
    „Was er bloß an diesen Halbwilden gefressen hat?“ fragte Kriminalkommissar Berger.
    „Nur ihre Hautfarbe ist anders“, bemerkte Papenbrock, „und sie sind glücklich.“
    „Na, ich weiß nicht“, ließ sich Dr. Steiner vernehmen, der einer der siebzehn Direktoren der „Universum AG“ war. Er nahm seinen Strohhut ab und wedelte sich Wind ins Gesicht. „Wenn Sie mich fragen, ist so eine Insel mit ein paar Palmen drauf und sonst nix wie Knast. Kein Kino, kein Kühlsystem, keine Bundesliga und keine Badewannen, besten Dank —“
    Er hatte ja keine Ahnung —
    Im Westen stand schon die untergehende Sonne. Der Horizont war gelbes Gold und das Meer dunkelblaue Tinte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher