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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen
Autoren: G.M. Ford
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auf etwas mehr Scheiß ein als sonst.«
    Einen Augenblick saß sie nur schweigend da, dann ließ sie
    ein trockenes Lachen hören. »Du sagst mir also, dass man sich, wenn man mit jemandem in die Kiste steigt, viel mehr Scheiße anhört als wenn nicht?«
    Er dachte darüber nach. »Klingt doch logisch, oder?«, fragte er schließlich zurück.
    Sie blickte ihn lange an. »Verblüffend«, meinte sie. »Männer sind absolut verblüffend.« Als er darauf nichts erwiderte, verschränkte sie die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. »Du wirst mich sicher wissen lassen, wann ich wieder sprechen darf.«
    Corso spannte die Kiefermuskeln an. Vor ihnen wies ein Schild auf ein 20-prozentiges Gefälle hin. Corso trat auf die Bremse. Während der Ford um eine Kurve glitt, biss Corso die Zähne zusammen und drehte sich zu Dougherty.
    Sie saß einfach nur steif da und starrte mit betont desinteressierter Miene geradeaus.
    »Warum tun wir nicht einfach...«, begann er.
    Sie riss die Augen weit auf. »Corso!«, bellte sie.
    Er riss den Kopf herum und schaute auf die Straße. Es dauerte einen Moment, bis sein Hirn in der Lage war, wahrzunehmen und einzuordnen, was seine Augen erblickten.
    Vor ihnen lag ein zugeschneiter Pickup auf der Seite, die Fahrertür zeigte weit offen zum Himmel. Als Corso auf die Bremse trat, verlor der Ford den letzten Halt und rutschte immer schneller den Hang hinunter.
    »Tu was!«, schrie Dougherty. Corso hielt den Fuß auf der Bremse, hatte jedoch den Wagen nicht mehr unter Kontrolle, der sich zu allem Übel auch noch langsam einmal um die eigene Achse drehte, bevor er mit der Schnauze voraus in das Wrack krachte.
    Doughertys Gesicht war vor Angst verzerrt. Das Letzte, was sie sah, war Corsos untere Gesichtshälfte, die über undüber mit Blut bedeckt war. Dann wirbelte der Ford am Fahrgestell des Pickups entlang, und der Lärm von aufreißendem Metall durchschnitt die Luft, bevor der Ford die Leitplanke durchbrach und durch die Luft flog.

3
    »Corso... verdammt... geh runter von mir.«
    Stöhnend versuchte sie, Corso zur Seite zu schieben, doch der blieb reglos an ihrer linken Schulter kleben. Die Scheibenwischer kratzten langsamer als vorher über die Windschutzscheibe, die Heizung an Doughertys Fußen war nur noch ein leises Hauchen. Ihr rechtes Ohr, das gegen das Fenster gepresst wurde, begann zu frieren. Sie packte Corso an den Ohren, hob seinen Kopf und blickte in sein Gesicht. Seine Nase war fast platt gedrückt. Im schaurigen Mondlicht schimmerten die beiden Blutspuren auf seinen Lippen pechschwarz. Ihn immer noch an den Ohren haltend, schüttelte sie vorsichtig seinen Kopf, rief seinen Namen. Nichts. Schüttelte ihn noch einmal, bis er hustete. Stöhnte. Plötzlich flatterten seine Augenlider, seine Augäpfel rollten in ihren Höhlen hin und her, dann riss er die Augen weit auf. Er bewegte eine Schulter und führte zögernd eine Hand zu seinem Gesicht. Blinzelnd versuchte er, sich auf seine blutigen Finger zu konzentrieren.
    »Corso«, wiederholte sie. Mit leerem Blick schaute er in ihre Richtung. »Ich glaube, deine Nase ist gebrochen«, sagte sie.
    Das Blut auf seinen Lippen bildete Blasen, als er sein Gesicht berührte und vor Schmerzen die Luft ausstieß.
    »Nase.« Als hätte er das Wort noch nie zuvor gehört.
    Ohne Vorwarnung begann der Wagen zu rutschen, und wie-der erfüllte das hässliche Quietschen von aneinander schrappendem Metall die Luft. Der Schrei blieb in Doughertys Kehle stecken, als der Wagen zweimal hüpfte und wieder zum Stehen kam. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte sie die raue Rinde eines Baumes, der sich gegen das Beifahrerfenster drückte. »Wir müssen hier raus«, sagte sie. Corso starrte immer noch wie benommen auf seine Hand. »Komm schon, Corso... beweg dich.« Er blinzelte, um einen klaren Blick zu bekommen, dann drehte er die Schultern nach links, zog sich am Lenkrad hoch und drückte sich waagerecht in seinen Sitz.
    Dougherty stöhnte, als sein Gewicht wieder auf ihr lastete, während er nach dem Türgriff tastete. Das Schloss klackte, er versuchte, die Tür aufzudrücken, was ihm jedoch nicht gelang. Auch beim zweiten Versuch blieb die Tür im verzogenen Rahmen stecken. Blut tropfte aus seiner Nase auf ihre Schulter, als er sich weiter nach oben zog und den Schalter drückte, um das Fenster zu öffnen. Dieses aber quietschte nur, ohne sich zu bewegen.
    Als er mit der flachen Hand dagegen haute, begann der Wagen, sich um seine eigene Achse zu drehen.
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