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Die Spiele des Computer-Killers

Die Spiele des Computer-Killers

Titel: Die Spiele des Computer-Killers
Autoren: Denise Danks
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auf, von dem ich glaubte, daß sie es vertrauenswürdig finden müßte, und machte die alte Pfadfinder-Schwurhand. Das schien sie zufriedenzustellen. Sie sog einen Eiswürfel hoch und rollte ihn langsam im Mund herum. Nach zwei Sekunden ploppte er zwischen ihren granatapfelroten Lippen hervor und plumpste wieder zurück ins Glas.
    »Ich steh’ auf Richard«, gestand sie. Ich verschluckte mich, und sie schlug mir kräftig auf den Rücken. »Ehrlich. Ich träume sogar von ihm.«
    »Na, Diane, ein Traum von Richard würde mich jedenfalls gut schlafen lassen«, sagte ich und klopfte eine Zigarette aus der Packung. Ich bot ihr auch eine an. Sie schüttelte den Kopf. Ich zündete sie an und blies eine zylindrische Rauchfahne senkrecht in die Höhe. Auf die Weise gibt es weniger Beschwerden.
    »Vertrautheit führt zu Verachtung, nicht wahr?«
    »Bloß zu Schlafsucht.«
    »Blöde Kuh.«
    Ich deutete auf einen Aschenbecher. Sie bat den Mann neben ihr darum, und er reichte ihn herüber und grinste strahlend. Sie zeigte sich sehr spendabel und grinste zurück.
    »Im Ernst«, sagte sie dann zu mir.
    »Du meinst, du hast Fantasien über ihn. Versuche nicht, mir deinen Traum zu erzählen. Für sowas kann man nichts.«
    Diane überlegte. »Ich tue beides«, sagte sie.
    »Du bist verrückt.«
    »Er hat nette, sanfte Augen.«
    »Feuchte.«
    »Er hat hübsche große Hände.«
    »Er kaut Fingernägel.«
    »Er ist reif.«
    »Er kriegt eine Glatze.«
    »O ja, aber ‘ne hübsche, weißt du, so von vorne.«
    »Gooott.«
    Sie mußte der einzige lebende Mensch sein, der sich Fantasien über meinen Vermieter Richard hingab, aber ich hätte gewettet, daß er durchaus seine Fantasien über sie hegte. Jeder heterosexuelle Mann in der Redaktion hatte welche. Vielleicht dachte sogar Max, dieser kalte Fisch, bisweilen an Diane Shine und ihre hübschen, runden Brüste. Bei den Frauen konnte ich natürlich nicht so sicher sein, aber warum nicht? Ihre langen, dunklen Beine reichten in ihren engen Rock hinauf und bis zu einer Taille, die man mit zwei Händen umfassen konnte, wobei sich die Fingerspitzen berührten. Sie sah ordentlich, aber nicht steif aus. Sie lächelte viel, und wenn sie es tat, hoben sich ihre ebenmäßigen Zähne strahlend weiß von glatter, dunkler Haut ab. Richard hingegen sah ungefähr aus wie ein zerkauter Pantoffel. Die Tage des Rugby-Spielens lagen hinter ihm, und vor ihm begann sich infolgedessen ein Bauch auszudehnen. Er hatte allerdings nette Augen. Da hatte sie recht. Es waren freundliche Augen, sanft und braun, mit dichten, dunklen Wimpern.
    Davids Augen waren immer blaß und verschlossen. Er behielt die Brille auf, wenn wir uns liebten. Wir küßten uns schließlich nie. Es war sehr einsam, Dr. David Jones nahe zu sein. Aber ich war da, wann immer er anrief. Wann immer er in der Stadt war, ich kam jedesmal angerannt, erfüllt von einem schrecklichen Verlangen - und von Grauen.
    Diesmal hatte er mich nicht ausgezogen. Ich hatte es selbst getan, weil er es mir befohlen hatte. Er knöpfte sich nicht mal den Kragen auf.
    Ich konnte ihn kaum sehen, aber ich konnte ihn fühlen — nicht berühren, aber fühlen. Er stand dicht vor mir in der Dunkelheit und drängte sich gegen mich, während ich meine Knöpfe aufnestelte und meine Kleider abstreifte, so schnell meine bangen Finger es zuließen. Als ich etwas sagen wollte, drückte er mir die Hand auf den Mund. Sie war nicht warm und nicht kalt. Trocken und glatt. So stand ich in der Ecke, bleich wie ein Knochen, mit einem dumpfen Schmerz zwischen den Beinen und einem flauen Kribbeln im Magen, während er sich immer dichter heranschob. Er drückte mich in die teppichbezogene Ecke, erst mit seinen Schultern, dann mit dem ganzen Körper, so daß jede feine, juckende Faser sich in meinen Rücken bohrte. Er lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen mich, und ich fühlte den Knoten seiner Krawatte, die Diamantnadel, seine harte Gürtelschnalle an meinem Bauch. Er drückte härter und härter, länger und länger, bis er mir die Luft aus der Lunge preßte und ich die Brust nicht dehnen konnte, um einzuatmen. Meine Arme prügelten auf seinen Rücken ein, bis er zurückwich und die Luft in meine Lunge rauschte wie das Wasser einer Springflut. Dann saß ich allein zwischen meinen zerknüllten Sachen, schweratmend, ein, aus, ein, aus. Er war weg.
    »Hey.« Das war Dianes Stimme. »Hey, deine Hand zittert.«
    Ich schaute auf mein Glas. Meine Finger daneben zitterten wirklich. Ich rieb
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