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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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Nacht, Herr, die Ställe für die Tiere mitgerechnet.«
    »Eure Preise sind gestiegen«, bemerkte Reith.
    »Das war leider nicht zu umgehen. Seit Seine Erlauchtheit in Hershid dieses neue Papiergeld herausgegeben hat, haben allenthalben die Preise angezogen.«
    Reith antwortete mit einem Achselzucken; schließlich war es nicht sein Geld, sondern das von Cosmic Productions, und die hatten genug davon.
    Nach dem langen, anstrengenden Tag, den sie hinter sich hatten, sehnten sich alle nach ihrem Bett. Als Reith die Stiege hinauf zu seinem Zimmer stapfte, sah er im Flur Ordway und Alicia vor Alicias Tür stehen und sich in gedämpftem Ton miteinander unterhalten. Dann ging Alicia in ihr Zimmer und verriegelte demonstrativ die Tür hinter sich.
    Reith vermutete, dass Ordway seine Zudringlichkeiten erneuert hatte. Er kämpfte die jäh in ihm hochsteigende Wut rasch nieder und war im Begriff, seine Tür zu öffnen, als Ordway rief: »Moment mal! Reith! Fergus!«
    »Ja?«
    »Hätten Sie mal ’ne Minute Zeit für mich?«
    »Worum geht’s?«
    Ordway kam zu ihm herüber und sagte leise: »Es geht um Alicia. Ich hab euch beide von Anfang an beobachtet, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr, obwohl ihr alte Bekannte seid, nichts miteinander habt. Stimmt’s oder hab ich recht?«
    »Bei allen Göttern Krishnas, welch eine Frage! Jetzt hören Sie mir mal gut …«
    »Ich weiß, ich weiß. Sie wollen mir jetzt sagen, dass mich das einen feuchten Dreck angeht. Aber das stimmt nicht ganz. Sie müssen nämlich wissen, alter Knabe, ich liebe sie auch.«
    »Ach! Tatsächlich? Was Sie nicht sagen!«
    »Sie können sich Ihre Ironie ruhig sparen. Ich bin ganz verrückt nach dem Mädel, seit ich sie das erste Mal in Montecito gesehen habe. Ich würde ihr sogar auf der Stelle einen Heiratsantrag machen, wenn da nicht möglicherweise noch irgendwo eine Ehefrau von mir rumspränge.«
    »Und was«, fragte Reith mit eisiger Miene und einer Stimme, die einen Geysir zu Eis hätte erstarren lassen, »hat das mit mir zu tun?«
    »Nun, sehen Sie … eh … ich dachte mir, dass Sie, die Sie sie ja schon lange kennen, mir vielleicht den einen oder anderen Tipp geben könnten, wie ich sie rumkriegen kann. Vielleicht könnten Sie ja sogar ein gutes Wort für mich einlegen. Ich kann ihr jedenfalls eine erstklassige Nummer garantieren. Sie können alle Frauen fragen, die ich bis jetzt gestoßen habe, ob ich’s ihnen nicht affenscharf besorgt habe. Außerdem könnte ich ihr zu einer Karriere in Montecito verhelfen. Also, wie kann ich sie dazu kriegen, dass sie’s zumindest mal auf einen Versuch ankommen lässt?«
    Reith durchbohrte ihn mit eisigem Blick. Nach einem Moment des Schweigens sagte er: »Ich kann Ihnen dazu nur eines sagen: Wenn sie nein sagt, dann meint sie auch nein. Da können Sie balzen und baggern wie ein Weltmeister; es bringt absolut nichts. Und wenn Sie es auf die grobe Tour versuchen, dann müssen Sie damit rechnen, dass sie Sie umbringt oder Sie zum Krüppel macht. Sie weiß, wie man so was anstellt.«
    Ordway starrte zu Boden. »Aber verflucht noch mal, Mann, ich bin so verdammt geil, dass es mir bald aus den Ohren rausläuft!«
    »Fragen Sie Asteratun; vielleicht stellt sich seine Kellnerin gegen eine kleine Gebühr zur Verfügung. Er kann ein bisschen Englisch und wird Sie schon verstehen. Gute Nacht!«
    Ohne zu warten, ob Ordway seinen Rat befolgte, ging Reith in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
     
    Am nächsten Tag, als die untergehende Sonne Roqir die vergoldeten Zwiebeltürme und Kuppeln von Rosid in karmesinroten Glanz tauchte, rumpelte Reiths Wagen über das Kopfsteinpflaster der verwinkelten Straßen und Gassen der Stadt. Die Fahrbahn wimmelte von Krishnanern; manche gingen zu Fuß, manche sausten auf Tretrollern dahin, andere ritten auf Ayas oder fuhren in Kutschen.
    Reith mietete seine Gruppe im Gasthof eines gewissen Khenamo ein. Als er sie ins Gästebuch eintrug, sagte Ordway: »Hören Sie, Reith, nach zwei Tagen auf diesen staubigen Straßen habe ich eine solche Dreckschicht auf dem Leib, dass man Korn darauf säen könnte. Ich bin so erzogen worden, dass ich einmal die Woche ein Bad nehmen muss, ob ich es nun nötig habe oder nicht. Gibt es hier so was wie ein Schwimmbad oder eine Sauna?«
    »Sobald wir unser Gepäck oben haben, gehen wir zum Badehaus«, versprach Reith.
    An der Wand des Badehauses, das als solches an der Schale eines muschelähnlichen Meerestiers über der Eingangstür zu
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