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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin
Autoren: Celeste Bradley
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halten.
    Schnief.
    » Verdammter Mist«, flüsterte er und gab seinem ersten Impuls nach. Er wandte sich um und ging auf dem Weg zurück, bis er etwa dort angekommen war, wo er auf der anderen Seite der Hecke die Frau vermutete. Die Hecke war alt und das Laub zwischen den knorrigen Ästen nicht sehr dicht. Ethan zwängte sich, ohne nennenswerten Lärm zu verursachen, hindurch.
    Es war dunkler auf dieser Seite der Hecke, aber Ethan erkannte die Umrisse schwarzer Baumstämme vor der etwas helleren Region nahe am Haus. Der Boden unter seinen Füßen war weich, sodass er sich dem damenhaften Schniefen ungehört nähern konnte.
    Letztendlich wurde Ethan mit einem Anblick belohnt, der ihn staunend stehen bleiben ließ. Er atmete tief ein und nahm sich Zeit, den Anblick zu genießen. Lange, wahrhaftig überdurchschnittliche bestrumpfte Beine schlangen sich um einen ausladenden Ast. Es war verdammt erotisch. Am liebsten hätte Ethan leise aufgestöhnt.
    Er trat näher heran. Im Licht, das vom Haus her auf sie fiel, konnte er über dem Rand ziemlich zerschlissener Strümpfe die milchweiße Haut ihrer Schenkel sehen. Die Waden, mit
denen sie sich am Ast festklammerte, waren wohlgeformt und machten den Eindruck, als könnten sie sich die ganze Nacht um ihn – äh, um den Ast – schlingen.
    Sonst sah er nichts, außer Yards und Yards feinsten Musselins, die den Rest ihres Körpers verhüllten. Kein Problem.
    Beine waren für Ethan schon immer ausschlaggebend gewesen.
    In diesem Augenblick knackte der Ast, den Ethan gerade beneidet hatte, laut und vernehmlich.
    Ethan sprang vor, ergriff das Musselinbündel dort, wo er die Taille vermutete, und riss sie mitsamt Beinen in seine Arme. Seine Dame in Not stieß einen überraschten Schrei aus und rammte ihm ihren Ellenbogen mit aller Kraft in den Magen.
    »Uff!« Das tat weh! Ethan revanchierte sich, indem er sie sehr viel langsamer zu Boden ließ, als er es normalerweise getan hätte. Schließlich hatte man nicht jeden Tag eine solche Gelegenheit. Mit den Armen fest um sie, brachte der Versuch, sie umzudrehen mit sich, dass er sich einige unausweichliche Freiheiten nahm.
    »Verzeihung! Entschuldigen Sie vielmals!«, sagte Ethan ohne große Eile. Er ließ ihre herrlichen Beine zuerst zu Boden und beobachtete enttäuscht, wie der Musselin seine Loyalität wechselte und herabfiel, um sie zu verbergen. In seinen Armen blieb ein kämpfendes, protestierendes Bündel aus wirren Haaren und um sich schlagenden Händen.
    »Loslassen! Oh! Oh! « Die Frau versetzte ihm einen letzten heftigen Stoß, und Ethan gab sie frei.
    »Gern geschehen«, knurrte er, schenkte ihr eine kurze, ironische Verbeugung und wandte sich zum Gehen. Ritterlichkeit zahlte sich nie aus. »Ich hoffe, der Ast fällt Ihnen
nicht auf den Kopf«, rief er ihr noch mit nicht übermäßig besorgter Stimme zu.
    Rotgesichtig und atemlos richtete sich Lady Jane Pennington, prominente Erbin und kürzlich Gerettete, auf und strich sich einen Teil ihres Haares aus dem Gesicht. Das Licht vom Haus her beschien einen breiten Rücken, der eilig in der Dunkelheit verschwand.
    Oh, dem Himmel sei Dank! Er ging! Wenn man aus Verlegenheit und Erniedrigung Feuer fangen könnte, dann wäre sie in diesem Moment mit Sicherheit eine brennende Fackel. Die Tatsache, dass jemand gesehen hatte, was sie … oh, sie könnte sterben!
    Und doch fühlte sie, die sich ein Leben lang viel auf ihre gute Erziehung eingebildet hatte, sich gezwungen zu sagen: »Ich danke Ihnen, Sir.« Sie drohte zwar an diesen Worten zu ersticken, aber es war nur gerecht.
    Er drehte sich zu ihr um, dann kam er langsam zu ihr zurück. Jane wurde doppelt verlegen, als das Licht sein Gesicht beschien. Er war nicht nur groß und stark, sondern auch noch äußerst attraktiv. Alles in allem also der schlechteste Kandidat für einen Retter, den man sich vorstellen konnte.
    Er trat nah an sie heran, dann noch näher. Alarmiert machte Jane einen Schritt zurück. Ihr Haar fiel ihr immer noch ins Gesicht, und sie stand im Schatten, aber es wäre nicht gut, erkannt zu werden.
    Der Kerl kam so nahe, dass sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Ihr stockte der Atem. Er sah so gut aus! Und war ihr so nah …
    Erst jetzt überkam sie ein mulmiges Gefühl. Es war Nacht, und sie war allein in einem verlassenen Garten mit
einem Mann, der ihre Unterwäsche gesehen hatte. Selbst der galanteste Retter könnte den falschen Eindruck gewinnen.
    Er senkte den Blick
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