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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage
Autoren: Brandon Mull
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dieses Geheimnis zu hüten. Während all der Zeit dachte ich, es sei es wert, gehütet zu werden.«
    »Wie haben Sie seinen Verrat bestätigt?«, wollte Warren wissen.
    »Ich habe mich mit den anderen Leutnants über das Artefakt beraten, das aus Fabelheim geholt worden war. Keiner von ihnen hatte von dem Zwischenfall gehört – ein schwerer Verstoß gegen das Protokoll. Wir vier haben den Sphinx zur Rede gestellt, darauf vorbereitet, ihn zu fassen. Er hat keinen Protest erhoben, als wir auf die verdächtigen Umstände zu sprechen kamen, dann hat er sich langsam erhoben und uns mitgeteilt, er sei enttäuscht, dass wir so lange gebraucht hätten, um Verdacht gegen ihn zu schöpfen. Er nahm seinen Kupferstab von seinem Schreibtisch und verschwand, und an seiner Stelle blieb ein stämmiger Mann zurück, der den Stab sofort aus dem Fenster warf, sich in einen gewaltigen Grizzlybären verwandelte und uns angriff. Der Kampf gegen den Werbär in einem solch engen Quartier war heikel. Travis Wright wurde schwer verletzt. Statt zu versuchen, unseren Feind gefangen zu nehmen, waren wir gezwungen, die Bestie zu erschlagen. Als wir anfingen, Jagd auf den Sphinx zu machen, war er nirgends zu finden.«
    »Dann ist es also wahr«, murmelte Coulter niedergeschmettert. »Der Sphinx ist unser schlimmster Feind.«
    »Und es ist meine Schuld, dass er entkommen ist!«, rief Kendra aus. »Ich habe diesen Stab, den er benutzt hat, um sich wegzuteleportieren, mit neuer Kraft aufgeladen!«
    Opa schüttelte den Kopf. »Wenn er den Stab nicht gehabt hätte, hätte der Sphinx andere Strategien gehabt, um zu verschwinden.«
    »Was ist mit Mr. Lich, seinem Leibwächter?«, wollte Seth wissen.
    »Mr. Lich ist seit Tagen nicht gesehen worden und noch nicht wieder aufgetaucht«, berichtete Dougan.
    »Jetzt, da der Sphinx sein wahres Gesicht gezeigt hat, wird er die Umsetzung seiner Pläne vielleicht beschleunigen«, sagte Oma. »Wir müssen auf alles gefasst sein.«
    »Es gibt noch weitere besorgniserregende Neuigkeiten«, drängte Opa.
    Dougan runzelte die Stirn. »Die Verlorene Mesa ist gefallen. Soweit wir wissen, haben nur Hal und seine Tochter Mara überlebt.«
    »Was ist passiert?«, fragte Kendra keuchend.
    »Hal hat die Geschichte erzählt«, sagte Dougan. »Zuerst konnte sich ein junger kupferfarbener Drache aus dem Labyrinth in der Mesa befreien und hat das Haupthaus mit Blitzen angegriffen. Dann erwachten mehrere der Skelette in dem Museum zum Leben und griffen ihrerseits an. Ein riesiges Drachenskelett hat den meisten Schaden angerichtet – höchstwahrscheinlich wiederbelebt durch eine mächtige Viviblix. Einige Dutzend Zombies sind ebenfalls freigekommen. Wie hier in Fabelheim wollte jemand das Reservat dauerhaft schließen. In der Verlorenen Mesa hatte der Plan Erfolg.«
    »Wie Vanessa uns erzählt hat«, murmelte Kendra. »Wenn der Sphinx ein Verbrechen begeht, brennt er hinter sich alles nieder, um seine Spuren zu verwischen.«
    »Als wir gingen, war dieser Drache noch in der Mesa gefangen«, fuhr Warren fort. »Wir haben ihn selbst eingeschlossen.«
    »Ich weiß«, sagte Dougan. »Sabotage.«
    »Gibt es einen Grund, Hal oder Mara zu verdächtigen?«, fragte Warren.
    »Ein gewisser Verdacht muss zwangsläufig auf die Überlebenden einer solchen Katastrophe fallen«, antwortete Dougan. »Aber sie haben sich aus freien Stücken mit uns in Verbindung gesetzt, und ihre Trauer um Rosa und die anderen wirkte aufrichtig. Wenn ihr mich fragt, bleibt der Schuldige namenlos.«
    »Oder er ist nach einem ägyptischen Denkmal benannt«, warf Seth voll Bitterkeit ein.
    Dougan rieb sich das Kinn. »Es stimmt, der Sphinx ist wahrscheinlich der Drahtzieher des Angriffs, aber wir bleiben im Ungewissen, wer seine Befehle ausgeführt hat.«
    »Nachdem er sich von Fabelheim und der Verlorenen Mesa genommen hat, was er wollte, hat er versucht, beide Reservate auszulöschen«, sagte Kendra wie benommen.
    »Hier ist er gescheitert«, erklärte Oma. »So wie er am Ende überhaupt scheitern wird.«
    Kendra wünschte, die Worte hätten etwas überzeugender geklungen.
    »Wir tun, was wir können«, versicherte Dougan. »Eine unserer wichtigsten Prioritäten während der nächsten Monate wird sein, zwei Augenpaare auf Kendra und Seth zu halten. Ach, Kendra, bevor ich es vergesse: Gavin hat mich gebeten, dir diesen Brief zu geben.« Er hielt ihr einen grauen, fleckigen Umschlag hin.
    »Oh, alles Gute zum Geburtstag!«, rief Seth foppend.
    Kendra versuchte,
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