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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut
Autoren: Catherine Coulter
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Daumen ihre Kinnpartie streichelte. Sie seufzte wieder und wollte sich nach ihm umdrehen, aber er hielt sie fest.
    »Du riechst so gut«, murmelte er, küßte noch einmal ihren Nacken und ließ seine Hände über ihre Arme gleiten. Dann gab er sie mit einem tiefen Seufzer frei. »Ein Jammer, daß ich keine Zeit habe, dir zu zeigen, wozu eine Schreibtischplatte gut sein kann.« Nach einem zweifelnden Blick auf das zierliche Möbelstück fügte er hinzu: »Wenn wir dieses wackelige Ding jemals benutzen, werden wir sehr vorsichtig sein müssen. Vielleicht solltest du dich nur leicht daran abstützen und ...«
    »Ryder!«
    Mit einem weiteren herzerweichenden Seufzer lehnte er sich an den Schreibtisch und verschränkte die Arme auf der Brust. »Ich teste nur schon mal seine Stabilität. Für den späteren Gebrauch.« Er warf einen Blick auf die Zahlenkolonnen, mit denen sie beschäftigt war. »Was machst du da?«
    »Eine Aufstellung der Gesamtkosten für Brandon House. Der Exodus ist jetzt nicht mehr fern, Ryder. Wahrscheinlich wird es schon nächste Woche soweit sein. Jane und ich wollen ein großes Fest veranstalten. Sie kann es kaum erwarten.«
    »Verständlich, daß sie sich auf den Umzug in ihr neues Haus freut, obwohl sie ja nie geklagt hat. Auch die Kinder freuen sich.«
    »Ich werde sie vermissen.«
    »Sie sind ja nicht aus der Welt, sondern kaum hundert Meter entfernt. Wann immer du dich nach dem Tollhaus sehnst, bist du im Nu dort.«
    »Wie geht es dem kleinen Garrick?«
    Ryders Miene verdüsterte sich. Sophie tätschelte seine geballte Faust. »Er ist jetzt in Sicherheit.«
    »Gott sei Dank. Wie konnte dieser Mistkerl ein vierjähriges Kind nur so behandeln?«
    »Er ist durchaus kein Einzelfall. Am schlimmsten finde ich, daß Kinder sogar als Lehrlinge an solche Rohlinge wie diesen Kaminkehrer Ducking verkauft werden. Aber Garrick hast du immerhin gerettet, und nun wird er lernen, daß das Leben nicht nur aus Schmerzen und Tränen besteht. Heute morgen hat er mich angelächelt. Er und Jenny sind schon dicke Freunde. Ich liebe dich, Ryder.«
    Er grinste. »Das hoffe ich doch sehr stark, Weib, nachdem ich dir jeden Abend meinen armen Männerleib für deine Vergnügungen zur Verfügung stelle.«
    »Das hört sich fast so an, als wäre mein Appetit unnatürlich.«
    »Dein Appetit ist einfach wundervoll. Hast du eigentlich inzwischen deine Periode bekommen?«
    Seine unverblümte Art verschlug ihr mitunter noch immer die Sprache. Sie schüttelte den Kopf.
    Er strich mit der Handfläche zärtlich über ihren Bauch. »Vielleicht ist unser Sohn oder unsere Tochter schon im Werden.«
    »Vielleicht.« Unwillkürlich starrte sie auf seinen Mund. Im Laufe der Monate hatte sie genausoviel Geschmack am Küssen gefunden wie er.
    »Hör auf, Sophie. Wir haben leider keine Zeit.« Trotzdem konnte er es nicht lassen, ihren weichen Mund wenigstens kurz zu küssen. Nie würde er jene Nacht vergessen, als er an ihrer Unterlippe geknabbert und ihr zwischendurch die Geschichte von dem Farmer erzählt hatte, der sich in sein prämiiertes Schwein verliebte. Sie hatte plötzlich gekichert, ihn ins Kinn gebissen und gesagt, sie bevorzuge einen prämiierten Bullen. Damals war ihr Liebesspiel erstmals von Lachen und Herumalbern begleitet gewesen.
    »Mein Bruder, Alex und Sinjun werden gleich hier sein«, sagte er, konnte dann aber der Versuchung nicht widerstehen, sie noch einmal zu küssen. »Der Teufel soll ihn holen!«
    Sie zwinkerte ihm zu. »Sei doch kein solcher Neidhammel, Ryder, und laß dem armen Douglas die Freude, sich auch nützlich machen zu können.«
    »Er soll mir nicht meine Kinder wegnehmen.«
    »Du mußt doch zugeben, daß es für Oliver eine einmalige Chance ist. Eines Tages wird er Assistenzverwalter des Grafen sein, vielleicht sogar sein Verwalter oder Sekretär. Oliver wird eine gute Erziehung erhalten, und Douglas hat ihn wirklich sehr gern.«
    »Zum Teufel mit ihm!«
    Sophie grinste. »Ich werde nie vergessen, wie Douglas und Alex unerwartet bei uns auftauchten, und alle Kinder spielten in der Eingangshalle, weil es draußen regnete. Sie veranstalteten wie üblich einen Höllenlärm, und Douglas stand ganz ruhig da, wie ein Fels in der Brandung, und sagte nur: >Ich scheine mich im Haus geirrt zu haben <.«
    Ryder schwieg eigensinnig und trommelte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte.
    »Douglas hat deine Beichte doch erstaunlich gut aufgenommen, Ryder, obwohl er gekränkt über deinen Mangel an Vertrauen war.
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