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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut
Autoren: Catherine Coulter
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Er hat dich nicht einmal angebrüllt.«
    »Nur deshalb nicht, weil Amy an seinem Bein hochgeklettert ist und ihm gesagt hat, daß es sehr hübsch sei. Daraufhin mußte er sie natürlich auf den Arm nehmen.«
    »Deine Familie ist sehr stolz auf dich.«
    »Ich wollte nie, daß sie stolz auf mich ist. Kannst du das nicht verstehen? Ich tue das doch nur, weil es für mich wichtig ist. Mit Edelmut hat das nichts zu tun. Ich wünschte wirklich, daß meine liebe Familie endlich Ruhe geben würde. Es wird mir langsam peinlich.«
    »Nun, deine Mutter bringt dich jedenfalls nicht in Verlegenheit.«
    »Nein, sie weigert sich, mit mir zu sprechen, weil ich mir die Hände mit Bälgern aus den Slums schmutzig mache. Es ist eine erfrischende Einstellung, und das habe ich ihr auch gesagt. Aber sie hat nicht einmal gelacht, als ich sie aufforderte, bei ihrer kritischen Haltung zu bleiben. Von wem ist eigentlich der Brief dort?«
    »Von Jeremy. Ich habe ihn erst vor einer Stunde erhalten. Es geht ihm gut, und die Schule macht ihm Spaß.«
    Ryder nahm den Brief zur Hand und begann zu lesen. Gleich darauf nickte er lächelnd. »Ausgezeichnet. Er hat diesen verdammten kleinen Angeber verdroschen, Tommy Mullards Sohn. Tommy war auch ein Feigling, ein Großmaul, das wüste Drohungen ausstieß, bis man ihm dann die Faust in seinen Fettwanst rammte. Dann wurde er ganz klein. Du siehst, Sophie, daß ich recht hatte, als ich Jeremy beibrachte, richtig fies zu kämpfen. Himmel, ich habe ihm sogar beigebracht, mit seinem lahmen Fuß Tritte auszuteilen, und er hat es darin wirklich zur Meisterschaft gebracht. Die arme Sinjun hatte lauter blaue Flecke an den Schienbeinen, weil er mit ihr trainiert hat. Aber es hat sich gelohnt. Weißt du, Jungen im Internat können ganz schön grausam sein. Und bedauerlicherweise wird das auch noch gefördert. Na, du kennst ja diese alte Theorie, daß unsere jungen Aristokraten abgehärtet werden müssen wie die Soldaten. Aber Jeremy läßt sich nicht so leicht unterkriegen. Natürlich ist es sehr hilfreich, daß er der beste Reiter von ganz Eton ist.« Ryder rieb sich vergnügt die Hände.
    Sophie glaubte, vor Liebe zu ihm platzen zu müssen. Er war ein bemerkenswerter Mann, aber sobald ihn jemand auch nur andeutungsweise lobte, wurde er rot vor Verlegenheit und verschanzte sich hinter Gebrüll. Deshalb sagte sie nur:
    »Es ist auch hilfreich, daß er zur Sherbrooke-Familie gehört.«
    »Natürlich.«
    Ryder hatte den Brief noch in der Hand, als die Tür aufflog und Sinjun hereinstürzte. Sofort schien der Raum heller zu werden.
    »Meine Liebe«, rief Sophie und sprang auf, um ihre Schwägerin zu umarmen.
    »Douglas und Alex sind mir dicht auf den Fersen. Ich bin vorgerannt, um euch als erste begrüßen zu können. Ihr seht beide fabelhaft aus. Ist das ein Brief von Jeremy? Ich habe vor drei Tagen auch einen bekommen. Er hat ausführlich beschrieben, wie er dieses miese kleine Dreckschwein zu Brei geschlagen hat und ...«
    »Das reicht erst mal, Göre! Hallo, ihr beiden.«
    Der Graf trat ins Zimmer, seine Frau im Arm. »Du wirst nicht glauben, was ich dir zu erzählen habe, Ryder. Oliver hat meinen Verwalter und alle Pächter sehr beeindruckt. Ich habe ihn überall vorgestellt, und er hat unheimlich intelligente Fragen gestellt. Himmel, war ich stolz auf ihn! Und er hinkt jetzt überhaupt nicht mehr. Hallo, Sophie, du siehst großartig aus.«
    Sophie mußte lachen, während sie das wechselnde Mienenspiel ihres Mannes beobachtete.
    »Ich habe noch eine Neuigkeit auf Lager«, fuhr Douglas fort, noch bevor Ryder seinem Ärger Luft machen konnte. »Alex ist schwanger. Im Mai werden wir ein Kind haben. Na, was sagt ihr dazu?«
    Niemand konnte sich dazu äußern, denn Alex wurde plötzlich weiß im Gesicht, schnappte nach Luft und warf ihrem Mann einen vorwurfsvollen Blick zu. »Ich kann immer noch nicht glauben, daß du mir so etwas angetan hast. Mir ist schon wieder schlecht.«
    Sie rannte aus dem Zimmer. Douglas schüttelte den Kopf. »Hoffentlich übergibt sie sich nicht ausgerechnet auf euren herrlichen Aubusson-Teppich.« Er eilte ihr nach.
    Ryder und Sophie tauschten einen Blick. Sinjun starrte ihrem ältesten Bruder nach. »Ich weiß wirklich nicht, ob ich jemals Kinder haben möchte. Alex wird es immer zu den unpassendsten Zeiten schlecht. Ich glaubte, ich möchte lieber ein Tollhaus wie eures.««
    »Wir haben es in Brandon House umbenannt«, sagte Ryder, »nach dem lieben Onkel Brandon. Sophie meint, daß
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