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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut
Autoren: Catherine Coulter
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berüchtigt. Er braucht viel Abwechslung, genau wie du. Sex hat dir doch immer sehr viel Spaß gemacht, sonst hättest du nicht mit achtzehn deine Karriere als Hure begonnen. Zweifellos bist du heute noch genauso geil wie früher. Du wirst nie einem einzigen Mann treu sein können, nicht einmal diesem Sherbrooke, der mit jeder Frau in ganz Kent geschlafen haben soll. Und jetzt wird hier in den Cotswolds keine Frau vor ihm sicher sein. Er wird sich vor deiner Nase mit seinen Mätressen amüsieren. Nun, meine Liebe, Charles und ich geben dir die Möglichkeit, dich genauso zu vergnügen wie er.«
    Er lenkte seinen Hengst dicht an sie heran und streckte die Arme nach ihr aus. Sophie hob die Reitpeitsche und ließ sie auf seinen Arm niedersausen. Aufheulend wich er etwas zurück.
    »Du mußt total verrückt sein!« kreischte er.
    Er hatte vor Wut einen hochroten Kopf, doch bevor er etwas tun konnte, wurde die Stille von einem unheimlichen Heulen durchbrochen, durchsetzt mit tiefem Knurren, das sich angriffslustig und blutrünstig anhörte. Wilde Hunde in den Cotswolds?
    »Verdammt, was ist das?«
    Sophie lenkte Opal ein Stück zurück. Plötzlich flog ein Pfeil durch die Luft und streifte an Lord Davids Oberarm entlang. Er wurde nicht verletzt, aber sein teures Reitjackett war ruiniert, und wie sollte er sich ohne Waffe eines unsichtbaren Feindes erwehren?
    »Du hast jemanden mitgebracht, du verdammtes Luder!» schrie er in ohnmächtiger Wut. »Aber wir sehen uns wieder, das schwöre ich dir!«
    Er galoppierte davon und war bald nicht mehr zu sehen.
    Sophie saß einfach da und versuchte tief durchzuatmen. Sie war nicht einmal überrascht, als Sinjun, Jeremy und die sieben anderen Kinder aus dem Gebüsch am Straßenrand hervorkamen. Seltsamerweise waren sie nach ihrer glanzvollen Vorstellung sehr still. Sinjun hatte einen Bogen in der Hand. Sie hatte also auf Lord David geschossen. Sophie stieg ab.
    Jeremy kam auf sie zugehinkt und schlang seine Arme um sie. »Das ist ein böser Mann aus Jamaika«, sagte er. »Ich habe Sinjun von ihm erzählt.«
    »Das hast du gut gemacht.« Sie hob den Kopf. Alle Kinder, von der vierjährigen Jenny bis zum zehnjährigen Oliver, standen in einer Reihe und beobachteten sie schweigend. Sophie beschloß, sie lieber nicht zu fragen, woher sie von dem Treffen gewußt hatten. Mit großer Mühe brachte sie ein Lächeln zustande. »Ich danke euch allen für eure Hilfe. Ich dachte wirklich, eine Meute wilder Hunde hätte sich irgendwie in diese Gegend verirrt. Ihr wart großartig, und ich bin wirklich sehr stolz auf euch alle.«
    Sinjun sagte leise: »Ich denke mir schon, daß du Ryder vorerst nichts davon sagen willst. Uns wird schon einfallen, was wir als nächstes tun können, Sophie. Du bist nicht mehr allein. Aber Jeremy versteht nicht alles, was auf Jamaika passiert ist. Du mußt mir Näheres erzählen.«
    »Das werde ich tun. Hört mir jetzt alle mal gut zu. Ich weiß, daß ihr Ryder sehr lieb habt, aber ich bitte euch, ihm nichts von diesem Vorfall zu erzählen. Dieser böse Mann ist so hinterlistig wie eine Schlange, und bei einem Kampf mit Ryder würde er bestimmt unfaire Tricks anwenden. Ich möchte nicht, daß Ryder verletzt wird. Bitte sagt ihm nichts. Einverstanden?«
    »Was ist eine Hure?« wollte Amy wissen.
    Tom hielt ihr den Mund zu. »Das ist kein schönes Wort. Du darfst es nie wieder sagen.«
    Das konnte sich Amy natürlich nicht gefallen lassen. »Du sagst doch selbst immer ganz schreckliche Wörter zu Jaime und ...«
    Oliver beendete den Streit, indem er drohend eine seiner Krücken schwenkte, und dann sagte Jenny laut und deutlich: »Ich möchte mein Kleid hochheben und Mutter Natur besuchen.«
    Sophies Verkrampfung löste sich, und sie mußte schallend lachen. Die Kinder stimmten ein, und Sinjun trug Jenny ins Gebüsch, damit die Kleine Mutter Natur besuchen konnte.
    Erst auf dem Rückweg fiel Sophie ein, daß keines der Kinder ihr versprochen hatte, Ryder nichts zu erzählen.
    Jane und ihre beiden Helferinnen waren fast wieder gesund und würden innerhalb der nächsten zwei Wochen ins Chadwyck House nachkommen.
    Sophie hatte inzwischen viel über Jane erfahren, und ihr war klar, daß diese Frau sich im Haushalt einer anderen Frau auf Dauer nicht wohl fühlen würde. Aber das stellte kein großes Problem dar. Sie würden einfach auf dem kleinen Hügel, kaum hundert Meter vom Herrenhaus entfernt, ein neues Haus bauen. Ryder war von dieser Lösung hell begeistert, und die
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