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Die Saga vom Eisvolk 01 - Der Zauberbund

Die Saga vom Eisvolk 01 - Der Zauberbund

Titel: Die Saga vom Eisvolk 01 - Der Zauberbund
Autoren: Margit Sandemo
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Gang, Norwegens auflagenstärkste Tageszeitung, bei den Lesern eine Umfrage vornehmen, um die meistgelesenen Autoren bzw. Autorinnen Norwegens zu ermitteln. Auf Platz l und 2 lagen die mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten Genies Knut Hamsun und Sigrid Undset. Wobei die skeptische Betrachterin sich fragt, ob diese illustren Namen nicht auch genannt wurden, weil die Befragten einen guten Eindruck machen wollten? Dass Henrik Ibsen auf Platz 5 landete, verstärkt diesen Verdacht noch, die Vorstellung, dass halb Norwegen nicht mit einem Krimi ins Bett geht, sondern mit einem Theaterstück, ist nicht so ganz überzeugend. Auf Platz 3 kam Margit Sandemo, gefolgt von Anne Karin Elstad auf Platz 4. Was sich gut verkauft, kann nichts taugen, das ist nicht nur in Norwegen eine Überzeugung vieler intellektueller Professoren und Literaturkritiker. Der häufigst vorgebrachte Einwand gegen Sandemo – wie auch gegen Anne Karin Elstad in Norwegen und Marianne Fredriksson in Schweden – lautet denn auch: »Es kann keine gute Literatur sein, dazu verkauft sie sich zu gut.« Das ist auch über Karl May und Johannes Mario Simmel gesagt worden, doch bei Sandemo und ihren Kolleginnen kommt noch strafverschärfend dazu: »Es kann keine gute Literatur sein, denn sie wird ja hauptsächlich von Frauen gelesen.« Dass die Herren, die solche Urteile von sich geben, zumeist keine Zeile von ihr gelesen haben, brauchen wir vielleicht nicht zu erwähnen...
    Margit Sandemos Stellung in der skandinavischen Literatur ist damit beschrieben. Aber wer ist diese unbekannte Bestsellerautorin? Besonders gern spricht sie nicht über sich, und das hat drei Gründe:
»Über das Wesentliche in unserem Leben sprechen wir nicht. Und der Rest wäre dann nur oberflächliches Geplapper.
Ich bin noch nicht senil genug, um mich an meine Kindheit zu erinnern.
Es wäre doch der Gipfel der Egomanie, sich einzubilden, andere interessierten sich für unser Leben.«
    Aber manches kommt eben doch heraus, und im Rahmen der Festschrift zum 70. Geburtstag erzählte sie dann doch ein wenig mehr und legte Bilder aus ihrer Kindheit vor. Wir sehen ein pummeliges Mädchen in besticktem Kleidchen, das offenbar nicht fotografiert werden möchte und der Kamera wütend die Zunge herausstreckt.
    Geboren wurde sie am 23. 4. 1924 (der 23. 4. ist ohnehin bei literarischen Genies ein beliebtes Geburtsdatum, denken wir nur an William Shakespeare oder Halldör Laxness.j
    Ihre Eltern hätten gegensätzlicher nicht sein können, der Vater stammte aus dem ostnorwegischen Valdres und hatte sich dort als Heimatdichter einen Namen gemacht, die Mutter war ein Spross des schwedischen Hochadels, und Margit Sandemos Ahnentafel weist beeindruckende Verbindungen zu gekrönten Häuptern in ganz Europa auf. Dass die Ehe dieser unterschiedlichen Persönlichkeiten nicht gut ging, können wir uns denken, und Margit und ihre Geschwister wuchsen bei der Mutter in Schweden auf und besuchten den Vater nur in den Ferien. Dass der Vater aber Heimatdichter war, weist auf ein reiches Vorkommen von Talent in der Familie hin – kein Wunder, dass das Gerücht, Margit sei eine uneheliche Enkelin von Norwegens Nationaldichter und erstem Literaturpreisträger, Björnstjerne Björnson, niemals verstummen wollte, und im Alter hat sie dann endlich zugegeben: Ja, es war so. Wie jedoch der gefeierte Dichterhäuptling und ihre Großmutter zusammengekommen sind, behält sie für sich. Zweifler führen gern an, dass sich nicht nachweisen lässt, dass Björnson im fraglichen Zeitraum Zeit für eine Reise an den Wohnort der Großmutter gefunden hat. Doch dafür, dass auch Frauen weite Reisen nicht scheuen, wenn am Ziel der Geliebte wartet, liefern die Frauen aus dem Eisvolk ja Beweise genug.
    Wie ihr champagnerseliger Großvater öffnet auch Margit Sandemo eine Flasche Sekt, wenn sie einen Roman vollendet hat – und wenn sie das erzählt, strahlt sie in die Kamera und fügt hinzu: »Deshalb schreibe ich doch so schnell und so viel.«
    1946 heiratete sie den Bauernsohn Asbjörn Sandemo aus dem norwegischen Idd, es folgten Wanderjahre mit der stetig wachsenden Familie, Musik, Theater, darstellende Kunst jeder Art sorgten für den Lebensunterhalt. Als die Kinder aus dem Haus waren, ließ sie sich mit Asbjörn im norwegischen Valdres nieder, der Heimat ihres Vaters. Seit Asbjörns Tod vor einigen Jahren lebt sie in der Nähe ihrer Tochter, in der schwedischen Heimat ihrer Mutter.
    Im Alter von über vierzig Jahren verließ sie
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